Kapitel 78 - Geblendet

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Wattpad lässt mal wieder nicht zu, dass jemand Kommentare schreiben kann ...

Harrys Kopf schwingt nach rechts, von wo die Stimme kam. Nach seinem Blick zu beurteilen, kann er diese Frau, die dort steht, nirgends einordnen, doch ich kann es, deswegen traue ich mich nicht mal, in ihre Richtung zu sehen.

„Marie, was tust du hier?", fragt sie und jetzt sehe ich sie das erste Mal an. Ihr Blick strahlt pures Entsetzen aus, während sie Harry anstarrt.

Ich weiß, was passieren wird. Deswegen atme ich unglücklich durch. „Grandma", sage ich und drehe mich zu ihr. „Bitte ... Bitte erzähl Mama nichts davon."

Grandma war damals schon dabei, mich von Harry wegzuzerren, als ich mit ihm in unserem Hof stand und ich kurz danach in den See gesprungen bin. Ich bin mir sicher, dass sie es wieder tun wird.

Ihre geschminkten, faltigen Augen werden größer. „Wie bitte? Marie, ich kann es nicht fassen!"

Ich schließe die Augen, weil ich meine Tränen mal wieder nicht kontrollieren kann. Harry darf mir nicht schon wieder weggenommen werden. „Bitte", flehe ich leise. „Meine Eltern werden mir wieder den Kontakt zu ihm verbieten ..."

„Nein, Marie!", ruft sie empört aus und ich höre ihre Schuhe auf dem Boden klackern, während sie auf mich zukommt. „Ich und deine Eltern dulden es nicht, dass du mit diesem Jungen verkehrst und daran hast du dich zu halten!"

Sie will gerade nach meinem Arm greifen, als jedoch Harry ihr Handgelenk packt. Entsetzt sieht sie zu ihm auf, während er sie mit seinen Augen zu töten versucht.

„Nein", sagt er mit dunkler Stimme und schupst ihre Hand weg. „Sie werden sie nicht berühren."

Perplex starrt sie ihn an, doch dann wird ihr Blick wieder böse. „Sie ist meine Enkelin und ich kann sie berühren, wann ich möchte, das hast du nicht zu entscheiden."

„Heute nicht." Er kommt ihr einen Schritt näher, indem er sich etwas vor mich stellt.

Funkelnd sieht sie zu ihm auf. „Was glaubst du, wer du bist, das zu bestimmen? Schon bald, wirst du sie gar nicht mehr wiedersehen, glaube mir, du ... du ..."

Er hebt eine Braue. „Ich, was?"

Sie presst die Lippen aufeinander und scheint nach Worten oder Beschimpfungen zu suchen. Allerdings hält sie nichts vom Fluchen, weswegen ich weiß, dass sie nichts sagen wird.

„Grandma", sage ich jetzt wieder leise. „Du verstehst das alles nicht ... Wenn Mama und Papa das hier rausfinden, dann ... Ich werde am Boden zerstört sein. Verstehst du das denn nicht?"

Jetzt sieht sie zu mir. „Das hast du dann wohl verdient, Marie. Und jetzt komm mit mir, werden sofort zu deinen Eltern fahren." Sie versucht an Harry vorbei zu mir zu greifen, doch er greift wieder ein.

„Scheiße, nein!", sagt er aggressiver und drückt mich weiter hinter sich von ihr weg. „Diese Scheiße ist jetzt vorbei! Sie wird hier bleiben!"

„Geh zur Seite!", sagt jetzt auch Grandma lauter. „Du weißt, genauso wie jeder andere, dass du schlecht für sie bist! Du hast sie nicht verdient!"

„Und ich weiß, genauso wie jeder andere", erwidert Harry raunend. „Für wen sie sich entscheiden wird, wenn du es darauf anlegst."

Grandma schweigt. Ihre Augen verengen sich und sie starrt ihn an. „Deine Eltern haben dir anscheinend nicht genug Schmerzen zugefügt."

Mir stockt entsetzt der Atem. Was hat sie gerade gesagt? Das wagt sie nicht. Sie wagt es nicht!

„Was?", stoße ich außer mir hervor. „Was zur Hölle gibst du da von dir?" Ich will an Harry vorbei, aber er hält mir den Arm vor die Brust. „Du weißt, was diese kranken Menschen getan haben und sagst so etwas Grausames?", schreie ich sie erzürnt an.

Remember His StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt