Kapitel 74 - Wundermittel

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Das ist definitiv das letzte Kapitel für heute. War ein schöner Tag mit euch :D :)

„Hier, mein Wundermittel", sagt Mary zu Harry und reicht ihm eine alte Porzellantasse, während er und ich am Esstisch sitzen. „Aber trink es besser langsam."

Er nimmt die Tasse und anscheinend wundert sich Mary nicht mal darüber, dass er sich nicht bedankt. Vielleicht hat er das früher als Kind auch schon nicht getan. Er sieht mit gerunzelter Stirn in die Tasse. „Was zum ...?"

Neugierig werde ich ebenfalls einen Blick hinein und eine dunkelbraune Flüssigkeit mit grünen Stückchen wird mir präsentiert. Ich verziehe das Gesicht. „Man sagt ja, umso unappetitlicher es aussieht, umso besser wirkt es."

„Scheiße, das sieht aus wie Erbrochenes."

Ich sehe mich schnell um, ob das jetzt irgendjemand gehört haben könnte, der sich vielleicht dadurch verletzt fühlen könnte. Granno ist mit Dale und Niall draußen eine rauchen und Mary wieder in der Küche. Schnell flüstere ich zu Harry: „Sag das doch nicht so laut. Du musst jetzt aufpassen, was du sagst."

„Komm schon", sagt er und lässt die Flüssigkeit in der Tasse ein wenig schwimmen. „Nicht mal Diabo würde sich das geben."

„Trink es einfach. Ich bin mir sicher, es wird dir helfen."

Er atmet tief ein und aus, als müsste er sich darauf vorbereiten, gleich ein Glas Würmer zu essen, dabei ist es einfach nur pflanzliche Medizin.

„So schlimm wird es schon nicht sein", sporne ich ihn an.

Schließlich rafft er sich auf und nimmt widerwillig einen großen Schluck.

Erwartungsvoll sehe ich ihn an, während er trinkt.

Und keine zwei Sekunden später, landet die ganze Flüssigkeit auf dem Holztisch vor uns.

Er spuckt alles wieder aus und wischt sich schnell über den Mund. „Ach du Scheiße", flucht er leise. „Das ist ja – Scheiße, nein."

Ich muss mir die Hand vor den Mund halten, um nicht laut aufzulachen. „Harry", kichere ich in meinen Ärmel und sehe auf den Tisch, der jetzt in braune Flüssigkeit getränkt ist. Schnell rette ich einen Nussknacker aus der Flüssigkeit. „Wenn das deine Granny sieht."

Auch seine Lippen ziert ein amüsiertes Lächeln, während er die Tasse wegstellt. „Lieber erleide ich diese scheiß Schmerzen, als das nochmal zu trinken. Das ist wirklich das absolut ekligste –''

„Was ist denn hier passiert?", ertönt plötzlich Marys Stimme, die aus der Küche kommt. Ihr Blick ist beinahe entsetzt. „Ist die Tasse etwa umgefallen?"

Schnell nicke ich. „Ja! Das war wirklich nicht unsere Absicht." Ich hasse es zu lügen, aber ich kann schlecht sagen, dass Harry alles wieder ausgespuckt hat, weil es ihm zu eklig war.

„Ach, Mist", sagt sie und wischt mit einem Tuch, dass sie in ihrer Schürze hatte, über den Tisch. „Zum Glück habe ich gleich eine ganze Kanne gemacht."

„Ja, zum Glück", sagt jetzt Harry und ich sehe ihn belustigt an. So ein alberner Moment, doch trotzdem kommt mir für einen kurzen Moment einfach nur alles normal vor. Als hätten wir sonst keine Probleme, als wären wir normale Menschen.

Seufzend verschwindet Mary wieder, als sie den Tisch sauber gemacht hat und ich greife nach der Tasse. „So eklig kann das nicht sein", sage ich und sehe auf den Rest des Inhalts, der noch drin ist.

„Glaubst du?" Er hebt die Brauen. „Probier's doch."

Skeptisch betrachte ich die Flüssigkeit. Doch ich tue es Mary zu Liebe. Man kann das Zeug nicht einfach wegschütten oder wie Harry, es einfach ausspucken. Mutig nehme ich einen kleinen Schluck.

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