Backdoor Love (Pt. 92)

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Ich ging zum Schlafzimmer, wo ich mich an den Türstock lehnte, da ich ihn gefunden hatte.
Meinen Blick gerade aus auf das Bett gerichtet. Er saß mit dem Rücken zu mir gerichtet an der Bettkante, den Kopf ließ er hängen und seine Hände unwohl auf dem Schoß liegend.

Nach langem Schweigen brach ich die Stille: "Zayn?"

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Sein leises Seufzen ließ mich bedrückt die Mundwinkel nach unten ziehen.

Vorsichtig betrat ich den Raum, näherte mich dem Bett, um mich neben ihm an die Bettkante zu setzen.

Ebenso wie er, starrte ich auf den Boden und verschränkte meine Hände auf dem Schoß.

Ich hatte nicht vor, ihn mit Fragen zu bombadieren, wie es vielleicht andere tun würden, also blieb ich still.

Wenn er etwas zu sagen hätte, würde er es doch von alleine tun.

Währenddessen leistete ich einfach stummen Beistand.

"Tut mir leid.", hörte ich ihn leise sagen.

Verzwickt wandt ich meinen Blick auf ihn und murmelte: "Was tut dir leid?"

Er schnaufte angestrengt die Luft aus. Seine haselnussbraunen Augen starrten auf seine verschränkten Hände, die unruhig umher wippten.

"Ich hätte dich meiner Mutter vorstellen sollen."

Er hob seinen Kopf, starrte trotzdem noch in die Luft.

Nach langer Stille meinte ich brabbelnd: "Naja..irgendwie hast du das doch vorhin gerade getan."

"Ja, vorhin..Doch so wollte ich das eigentlich nicht geschehen lassen.", murmelte er.

Verwirrt schüttelte ich den Kopf: "Aber deine Mutter scheint ziemlich nett! Ich glaube, sie mag mich.", prustete ich mit Überzeugung und setzte sogar ein kleines Lächeln auf, doch er zog keine einzige Miene.

Als ich bemerkte, dass meine gespielte Gelassenheit nicht zog, ließ ich die Schultern langsam fallen.

"Sie bat mich, dich umzustimmen. Du sollst unbedingt zu dieser Feier kommen. Und mich hat sie auch sofort eingeladen. Also kann es nicht so schlimm sein..", nun ließ ich meine Hand auf seinen Oberschenkel fallen und strich zum Trost kleine Kreise.

Mit hoffnungsvollem Blick wartete ich darauf, dass er meine Hand ergreifen würde, sie an sich ziehen würde und mich schwach anzulächeln, doch er tat es nicht.

Enttäuscht musste ich die Hand wieder zurückziehen und starrte genauso wie er auf den Boden.

Ich konnte einfach nicht verstehen, was denn das Problem war. Ob ihm die Sache unangenehm war.

Das Aufeinandertreffen von Mutter und Freundin.

Wollte er seine Mutter nicht derartig überrumpeln, obwohl er eigentlich inzwischen genug Zeit gehabt hätte, uns einander vorzustellen.

Vielleicht wollte er auch nicht, dass ich überhaupt jemals vorgestellt würde..

Meine Augen glitten zu seinem Gesicht, indem immer noch weite Leere herrschte. Als würde sich tief im Inneren seiner Gedanken seine gesamte Zukunft abspielen und er müsste zusehen, wie sie vor seinen Augen unterginge.

Plötzlich wurde mir bewusst, dass das Hauptproblem vielleicht genau hier saß. Hier in diesem Raum, neben ihm auf diesem Bett.

"Ist es..wegen mir?", murmelte ich ohne den Blick von ihm zu nehmen.

Bei dem Gedanken, von 50 fremden Menschen umwimmelt zu sein, die einen mit ihren stechend neugierig guckenden Glubschern anglotzten und sich fragten, wie soetwas mit Zayn Malik zusammen sein kann, musste ich tief schlucken.

Ich war das kleine Püppchen. Ein Mädchen, viel zu jung für einen 25-Jährigen.

"Du musst mich nicht mit auf die Feier nehmen, wenn du nicht willst..also ich kann das irgwie verstehen.."

"Nein..", flüsterte er vor sich hin, "Das ist es nicht.."

Er ließ den Kopf wieder hängen, seufzte vor sich hin.

"Was..dann?", fragte ich nun ungeduldig und bemerkte, wie er erneut begann nervös mit seinen Fingern zu spielen.

"Es ist-..meine Familie ist das Problem.."

Seine..was?

Hatte ich gerade richtig verstanden?

Er ließ seine Schultern fallen und seufzte, bis er sich plötzlich in Zeitlupe nach hinten lehnte und auf der Matratze liegen blieb.

Sprachlos folgte mein Blick seinen Handlungen.

"Wie genau soll ich das jetzt verstehen, Zayn?", fragte ich prompt und drehte mich zu ihm.

Er schob sich die Hände aufs Gesicht, was sein wehmütiges Seufzen dumpf erklingen ließ, und ließ sie dann dort liegen. Als würde er nicht sprechen wollen, presste er seine Lippen fest aufeinander.

"Was ist los, hm?", wisperte ich nun mit einem etwas ruhigeren Ton und schlang mich an seiner Seite entlang, bis ich meinen Kopf neben seinem nieder ließ.

Nach und nach schien sich die Spannung seines Körpers zu lösen. Er öffnete die Augen und starrte an die Decke: "Es ist nur so..", sein Kopf wandt sich zu mir, "Meine Familie..", ein letztes Mal seufzte er, "..es ist kompliziert."

In dem Moment konnte ich keine Worte fassen. Ich wollte nur wissen, um was es denn nun ging. Die Informationen beließen sich bis jetzt nur auf 'Familie' und 'kompliziert'.

"Ich..nehme nicht oft Menschen mit zu meiner Familie, denn..es ist nicht leicht..mit ihnen.."

"In welchem Zusammenhang?"

"Sie-, sie urteilen sehr schnell. Wenn es eine Person gibt, die sie noch nicht kennen, noch nie gesehen haben, ist es zu denken, dass sie es der Person nicht...wie soll ich sagen, 'einfach' machen. Besonders, wenn es eine Person ist, die ich mitbringe und die ich gerne habe.."

Ich verstand nicht. Sollte das heißen, sie würde mich hassen, obwohl sie mich nicht kannten?

"Ich will dich ja mitbringen. Jawaad würde dich ja auch gerne dabei haben..es ist nur so.."

Endlich sah er zu mir: "Ich bin am Überlegen, ob ich dir das antuen soll, dich mitzunehmen.."

Ich zuckte mit den Schultern: "Naja. Im Grunde urteilen wir doch alle.. Deine Mum dachte auch, ich sei ein One-Night-Stand, von dem her-"

"WAS?!", quietschte er, als er mich unterbrach.

Wortlos ließ ich meine Lippen wieder aufeinanderfallen. Ich nickte kurz und wollte weitersprechen, da bemerkte ich sein Seufzen.

"Siehst du, das meine ich.", quängelte er und drückte sich die Hände erneut ans Gesicht.

Das Kichern konnte ich mir nicht verhalten: "Aber, sie mag mich doch. Sie hat mich sogar 'Schätzchen' genannt und hat mich als hübsch bezeichnet. Ich glaube, du solltest dir nicht so viele Gedanken darüber machen. Na und, dann sollen sie eben urteilen. Ich bin mir sicher, so schlimm wird das schon nicht werden."

So schlimm konnte es nicht werden. Jetzt musste es nur noch auch derartig geschehen.

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Lieeeebe Leute! ♥

Ich kanns kaum glauben, aber

1) Geht das Jahr 2015 bald zu Ende!

&

2) In knapp einem Monat ist Weihnachten! Ohhhh ♥

Cool - cool!

Och, wenn ich schon von Weihnachten spreche: Wer hat Bock meine Christmas-Harry-Story zu lesen?

Wie viele von euch wahrscheinlich eh noch wissen, wird die Geschichte wie ein Adventkalender gehandhabt!

Also am 1.Dez -> 1. Kapitel and so on.

Ich würde mich echt freuen, wenn da wieder wer von euch reinschnuppern würde! ♥

Passt doch so gut zur jetzigen Zeit. ;)

xoxo
In Liebe Lilly ♥

Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt