Backdoor Love (Pt.18)

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Mein zweites Gewissen hatte mich besiegt, ich nahm meine Jacke, die von gestern noch leicht feucht war, und sprang vorsichtig aus dem Zelt.  Ich blickte noch einmal kurz zurück.

Ach...Wieso musste das Schicksal so unfair sein.

Meine Haare waren spröde und strohig von gestern. Ich konnte mich glücklich schätzen, nicht krank geworden zu sein. Immerhin lag ich da total durchnässt und in der Nacht konnte es schon frisch werden.

Überraschenderweise hatte ich es geschafft, den ganzen Weg zu unseren Zelt zu humpeln. Ein Blick ins Zelt ließ mich erkennen, dass Sonny bereits auf war. Auweia, was dachte sie sich nun von mir.

Meine Jacke ließ ich im Zelt zurück und ging dort hin, wo um die Zeit jeder war. Speisehalle.

Ich stellte mich mit meinen Körper zur Außenwand und schielte durchs Fenster. Wer weiß, wer aller dort drinnen war.

Ach komm, wenn er drinnen ist, dann ist er drinnen! Früher oder später wirst du ihm über den Weg laufen. Sei jetzt kein Schisser und stampf da rein.

Und das machte ich. Meinen schmerzenden Fuß zog ich hinter mir her und hielt Ausschau nach Sonny.

"Hey, wo bist du gewesen?", tippste mich jemand an die Schulter.

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Mit großem Schreck drehte ich mich auf meinen eigenen Beinen um.

"Hm!", mit aufgerissenen Augen starrte ich in ein verwirrtes Gesicht.

"Wo warst du?"

Ich schnaufte lange aus. Gott! "Sonny! Du hast mich erschreckt.", schnell griff ich mir auf die Stirn, während ich den Boden begutachtete.

"Hallo? Ich habe dich überall gesucht! Wo warst du denn die ganze Zeit?", fragte Sonny mit stutzigem Blick.

"Ich? Ähhhh", mir fiel nichts ein, "...wo soll ich gewesen sein?", ich guckte schräg zu ihr rauf, während ich mir meine Stirn hielt. Mann, war das nur ein Stechen, oder explodierte mein Kopf gerade.

"Ich weiß nicht. Ich war gestern schon ziemlich geschafft, also bin ich gleich eingeschlafen."

Oh Gott sei Dank. Sie merkte nicht, dass ich gestern abend nicht zurück gekommen war. Ich ging weiter und holte mir ein Tablet, worauf mir Sonny folgte:

"Jedoch warst du heute in der Früh nicht da. Und jetzt wollte ich wissen, wo du warst?", sie lachte etwas.

Ach, okay. Nun, ja. Wo war ich.

Wollte ich ihr das nicht eigentlich sowieso beichten.

Also...demnächst.

Vieleicht behalte ich es für mich.

Nur für die nächste Zeit.

"Nichts besonderes. Ist nicht so wichtig.", sagte ich leichtfertig und wartete, bis mir die Dame mein Essen überreichte.

"Nichts besonderes? Was redest du?!", sie lachte, während sie ihr Essen auf das Tablett stellte, "Jetzt sag schon. Was hast du gemacht?"

"Ich..war..spazieren!", sagte ich, während ich mit den Schultern zuckte.

"Spazieren? Also kannst du schon gehen!", erblickte sie überrascht.

"Naja...sagen wir's mal so. Ich hab versucht etwas zu spazieren.", ich nahm mein Essen und suchte einen freien Tisch.

"Ach..ja.", sie lachte und wechselte das Thema, "Wie war's eigentlich gestern noch auf'm See mit Mr. Malik-Sweety?", grinste sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

In mir zog sich sofort alles zusammen. Ich musste das Tablett stark umgreifen, um es nicht aus meinen Händen rutschen und fallen zu lassen. Wenn sie diesen Namen auch nur erwähnte, fuhr mein Herz Achterbahn. Er löste alles mögliche in mir aus, soetwas hatte ich noch nie gefühlt.

Oh Mann, wenn man vom Teufel sprach. Ich ergriff Sonny's Hand und zog sie eilig zu einen Tisch am Rand: "Hey, nicht so hastig! Ich verliere gleich mein Omelette!", jammerte Sonny während ich sie auf die Bank schubse.

"So.", ich setzte mich gegenüber von ihr und starrte auf mein Spiegelei.

"War das jetzt nötig?!", guckte sie mich verstört an. Ich nickte.

"Tha, na du hast heute wieder'n Knall.", lachte sie und begann zu essen, während sie ihren Kopf schüttelte.

Jedes Mal, wenn ich meinen Mund ans Trinkglas anlegte, wanderte mein Blick schüchtern durch den Raum. War er verschwunden? Vielleicht verzog er sich gleich wieder. Oder vielleicht suchte er mich. Oh nein. Bitte nicht.

"Khloe, du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet!", Sonny ließ ihren Blick auf mir liegen.

"Jaja!", ich hörte ihr nicht zu und fuchtelte mit der Hand, während ich den Raum scannte. Oh Mist! Da war er. Schnell sprang meine Aufmerksamkeit wieder zu meinem Teller. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und stocherte im Ei rum.

Als Sonny begann etwas zu sagen, blickte ich hoch zu ihr: "Da ist er ja! Soll ich ihn fragen, wenn du mir nicht antwortest!", grinste Sonny keck zu Malik's Seite.

Sofort ergriff ich ihren Arm, den sie entspannt auf dem Tisch liegen hatte, "WEHE!"

Sie prustete los, als sie meinen panischen Blick erkannte: "Also doch was passiert. Ich sag's dir. Früher oder später musst du mir davon erzählen.", grinsend starrte sie mich noch lange an, "Ich bekomm's schon noch aus dir raus. Glaub mir.", nun wendete sie wieder ihre gesamte Aufmerksamkeit aufs Essen.

Nachdem wir alle gegessen hatten, versammelten wir uns alle am Platz um die nächsten Informationen zu hören.

Mein Blick war stets am Boden gefangen, ich studierte die Steine unter meinen Füßen, bis jemand meinen Namen schrie und ich erschrocken hochschaute.

"Khloe."

Ich wurde von der gesamten Gruppe in Kreisform bestarrt, alle guckten mich verwirrt an, und diesen Blick gab ich ihnen zurück, bis Franzl sprach: "Wie geht's denn jetzt deinem Fuß?!"

Oh Nein.

Khloe.

Jetzt nicht weiche Knie bekommen.

Im Augenwinkel erkannte ich Malik, doch mein Blick war auf Franzl fokusiert.

"Kannst du schon gehen?"

Ich nickte nur und merkte dann, wie sich die gefühlten 1000 Augen von mir abwendeten.

Der Fokus lag wieder auf Franzl. Nur für eine Person nicht und ich wusste genau wer es war. Doch ich ließ mich nicht ablenken und wandt mich wieder an den Boden.

"Gut, dann hoff' ich, euch hat es hier gefallen. Ihr habt heute noch Zeit um die Natur zu genießen. Ihr könnt wieder baden gehen, Volleyball oder Fußball spielen, oder auf was ihr auch immer Lust habt. Bleibt einfach in der Nähe und genießt den letzten Tag. Morgen nach dem Frühstück geht's wieder zurück.", mit diesen Worten beendete er die Sprache und ging zu seinen Unterlagen am Campingtisch.

Der Kreis löste sich nach und nach auf und ich wendete mich an Sonny. "Ich werde mich etwas hinlegen. Mir geht's nicht so gut.."

Sonny legte ihre Hand auf meine Schulter: "Klar. Penn' dich aus.", sie umarmte mich und ging dann mit den anderen zum See.

Einmal musste ich den Kopf heben und überblickte die Gegend um zu wissen in welche Richtung ich zu gehen hatte.

WUSCH!

Sofort war mein Kopf wieder unten.

Er stand da drüben.

Und er starrte wieder einmal in meine Seele.

Khloe.

Nicht umfallen.

Nicht.

Umfallen.

OHGOTT!

Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt