Backdoor Love (Pt. 36)

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Zayn und ich lagen im Bett.

Nein.

Nicht, dass was ihr euch denkt.

Meine Güte. Ihr habt Gedanken.

Er war krank und löffelte gerade meine wunderheilende Suppe. Der TV, der an der Wand hing, ließ den gesamten Raum erhellen. Ich hätte auch gern einen großen TV in meinem Schlafzimmer hängen. Ich musste zugeben, ich war etwas sprachlos von seiner Wohnung. Alles war so modern und luxuriös. So etwas hatte ich noch nie gesehen, außer vielleicht in Modezeitschriften. Lange wanderte mein stummer Blick durch das Schlafzimmer und ich brauchte etwas, bis ich mich auf dem Bett wohl fühlte. Irgendwann rutschte ich dann aber zu ihm rüber und lehnte mich an seine Schulter, worauf es mit einer Nervosität besser wurde. Ich sah nach vorne auf den großen TV. Es liefen gerade die Nachrichten und berichteten über das erneute Verschwinden eines Flugzeuges.

Geschockt schüttelte ich meinen Kopf und sah zu Zayn rüber, "Wann hat das alles endlich ein Ende."

Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Wahrscheinlich nie.."

Seine Konzentration war nur auf die Suppe gerichtet, von der er übrigens schon die zweite hatte.

"Schmeckts?", grinste ich stolz.

"Die isch hammer." Das war alles, was er sagen konnte, denn kaum hatte er den Löffel zum Mund geführt, war er wie verstummt.

Ich lehnte mich lächelnd zurück und kuschelte mich wieder an seine Schulter.

Lange Stille trat ein, bis ich ihn endlich etwas fragen konnte, denn er stellte die Schüssel weg.

"Wie viele Freundinnen hattest du eigentlich?", ich strich nachdenklich über den Polster, als ich neben uns sah und wartete auf eine Antwort.

Langsam nahm er den Blick vom Fernsehr weg und sah mich an: "Wieso willst du das wissen?"

"Ich weiß nicht...", kurz blickte ich auf, "Das...das interessiert mich eben."

Nun lehnte er sich zurück an die Bettlehne und räusperte sich.

"Nun...", er schien überfordert mit der Frage, "..was willst du jetzt hören..eine Zahl?"

Ohne eine Miene zu verziehen sah ich ihn ernst an: "Wenn es so viele waren."

Das war wohl blöd gesagt, denn er lachte laut und verkreuzte seine Arme hinter seinem Kopf: "Nun, es waren schon ein paar.."

"Waren sie hübsch?", ich beobachtete ihn genau, doch sein belustigter Blick schielte zu mir rüber: "Was soll das werden?", sein Schmunzeln wurde größer und er legte seine Hand an meine Wange, "Was machst du dir für Gedanken? Dass ich dich nicht hübsch genug finde?"

"N-nein..es..ich wollt's nur wissen..", murmelte ich mit rosa Bäckchen.

Sein Lächeln kam mir näher, bis er schließlich ernst wurde und meine Wange küsste.

"Du bist wunderschön, Baby.", seine Augen musterten mein Gesicht und ich sah schüchtern von ihm ab, als ich spürte, wie sich meine Wangen auf 200° C erhitzten und ich mir das Lächeln nicht zurückhalten konnte.

"Bitte höre auf dir solche Gedanken zu machen, ja?", er starrte mir tief in die Augen und ich nickte stumm, bis er breiter zu lächeln begann.

Nachdem er sich wieder löste, griff er nach der leeren Schüssel und sah hinein.

"Sag nicht, dass du noch eine Portion willst.", sagte ich, während ich langsam über meine Wange strich.

Sein Hundeblick ließ mich seufzend, jedoch mit ungläubigen Grinsen aus dem Bett springen.

"Ich bring dir nochmal was.", ich nahm die Schüssel und ging Nachschub holen.

...

Draußen stand die Sonne bereits tief am Horizont und mir fiel ein, dass ich heute noch nach Hause sollte.

Doch im Fernsehen lief ein Actionfilm mit Christoph Waltz und mein Kopf ruhte so schön auf seiner Schulter.

Ich merkte es nicht, aber ich schlief fast ein.

Im gesamten Schlafzimmer war es bereits einige Zeit ruhig. Man hörte nur die dramatischen Soundeffects von explodierenden Autos, doch das störte mich nicht.

Er hatte seine Hand mit meiner gefaltet und schien auch fast einzuschlafen.

Meine Augen fielen immer wieder zu, bis ich sie dann nicht mehr öffnete.

Ich genoss die Ruhe und die Nähe zu ihm, auch wenn er verkältet war.

Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als hier zu liegen.

Und das für immer.

Ich spürte, wie ich immer mehr wegdriftete und schon fast nichts mehr vom TV mitbekam, als Zayn plötzlich zusammenzuckte und zum Husten begann.

Ich riss meine Augen auf und legte anschließend meine Hände auf die geschlossenen Augen um sie etwas zu reiben.

Er hielt sich angestrengt die Stirn und schnaufte lange aus.

Armes Baby.

Ich zog meine Beine schnell ein und rollte mich vom Bett.

Verschnieft sah er zu mir hoch und entschuldigte sich dafür, dass er mich aufgeweckt hatte.

"Nicht schlimm, nimm lieber noch etwas vom Hustensaft, ich glaub jetzt sind bereits mehr als 4 Stunden vergangen."

Ich ging zur Kommode, wo die gesamten Medikamente standen und reichte ihm das richtige Fläschchen.

"Danke."

Ich sah aus dem Fenster und bemerkte, wie die Sonne langsam verschwand.

"Ich glaube, ich werde dann gehen. Wenn du willst, kannst du später noch Suppe haben, es ist noch reichlich da. Und-", ich griff nach weiteren Medikamtenen, und stellte sie auf seinen Nachttisch, "Das ist, wenn du nicht einschlafen kannst."

"Danke Baby.", er hob seine Arme soweit er konnte, worauf ich mich zu ihm runter beugte und ihn auf die Stirn küsste.

"Werde schnell gesund. Und falls du wirklich nicht schlafen kannst, ruf mich an."

Er drückte meine Hand und lächelte mich dankbar an.

Ich wollte losgehen, als er mich immernoch festhielt: "Warte."

"Was gibt's?", ich sah ihn besorgt an.

"...Ich hab deine Nummer noch gar nicht."

Ein kurzes Lachen entgleiste mir und ich hockte mich vor den Nachttisch.

"Ich schreib sie dir kurz auf.", schnell zückte ich den Kugelschreiber und kritzelte schmunzelnd meine Telefonnummer auf eine Medikamentenschachtel.

"So.", demonstrativ drehte ich die Packung zu ihm und legte den Stift ab.

"Jetzt hab' ich deine Nummer!", grinste er fast schon stolz, obwohl ich bei seinen rosa Wangen nur kichern konnte.

Lachend antwortete ich: "Gute Besserung.", ein letztes Mal beugte ich mich zu ihm runter und küsste seine Wange, wobei ich mich in Zeitlupe von ihm löste.

Ich konnte es gar nicht zu oft tun, nein.

Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt