Backdoor Love (Pt. 24)

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Ich erreichte die Straße vor unserer Schule und sprang in den Bus, dessen Motor bereits lief. Der Blick des Busfahrer's ließ mich kalt. Ich nahm Platz im hinteren Bereich und klatschte mir die Hände an die Schläfen. Oh Gott. Ich konnte das nicht passieren lassen. Ich konnte nicht nochmal zurück in die Schule. Ich würde es keine 30 Minuten aushalten. Ein Blick in seinen Augen und ich würde mich verlieren.

Es würde auffallen, wenn ich in der Schule fehlen würde. Ich könnte mich als meinen Vater ausgeben und eine dauerhafte Entschuldigung schreiben. Ach, was rede ich. Das würde nichts ändern. Früher oder später würde jemand draufkommen. Außerdem wollte ich doch meinen Abschluss.

Oh Mann. Ich wollte die Schule wegen eines Typen fliegen lassen. Wegen meines Lehrers.

SONNY'S POV

Die Klasse sah sich verwirrt an. "War das gerade Khloe? Ist die gerade einfach so abgehauen?!"

"Sonny, was geht ab mit Khloe?"

"War der Test zu schwer für sie?!", Gelächter brach aus.

Ich verzog das Gesicht: "Was?! Ach! Hört doch auf. Sie ist krank! Sie kam nur in die Klasse, um diesen Test zu machen und dann wieder nach Hause zu gehen."

"Aja. Geniale Leistung von ihr, nichts zu sagen."

"Malik's Gesicht hahaha!"

Was hatten die denn plötzlich gegen Khloe?! Ich versuchte zu verteidigen: "Ich bin mir sicher, sie hat Mr. Malik Bescheid gesagt, dass sie krank ist und nur den Test macht um anschließend zu gehen.", ich gab ihnen einen verstörten Blick.

"Klar. Malik sah überhaupt nicht verwirrt aus oder so!", er lachte.

Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich wieder um. Die beiden sollten das Ganze langsam klären. Die Schulkameraden denken sich auch schon was.

Im Augenwinkel beobachtete ich, wie Mr. Malik wieder im Klassenraum erschien. So wie es aussah, war er ihr nachgelaufen. Er suchte sie doch, oder? Er wollte mit ihr reden. Mhm. Sein Schnaufen war bis hier her zu sehen. Er schloss die Tür und ging stumm zum Lehrertisch zurück, obwohl er sichtlich gekränkt aussah, auch, wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Oh Mann. Khloe, was stellst du nur mit ihm an.

KHLOE'S POV

Ich ließ den Schlüssel neben mir fallen. Die Kopfschmerzen, die sich seit der Busfahrt entwickelt hatten, ließen nun meinen Kopf fast platzen. Ich stolperte die Stufen hinauf bis zu meinem Bett, um mich anschließend dort reinfallen zu lassen. Mehrere Stunden schlief ich.

Ich musste meine Gedanken einfach fallen lassen. Zumindest für ein paar Stunden.

Nach langer Zeit war ich wieder einmal körperlich und seelisch müde.

Es war bereits dunkel draußen, als ich wieder zumir kam. Die Grillen konnte ich über das Fenster hören, welches ich vorm Schlafen gehen etwas gekippt hatte.

Ich wollte nicht mehr schlafen. Ich konnte nicht mehr schlafen. Während ich langsam den Mund aufriss um laut zu gähnen, zupfte ich mit meiner rechten Hand nach meiner Decke, die ich im Schlaf verloren hatte und nun auf dem Boden lag.

Als ich mich nach unten beugte, um sie aufzuheben, kam ich unabsichtlich mit meinem Ellbogen an der Fernbedienung an, welche sich zwischen Hüfte und Decke eingeklemmt hatte.

Der Fernsehr vor meinem Bett schaltete sich ein. Wie ich meine Augen auf den Bildschirm richtete, erkannte ich eine Szene aus einem Film, den ich zu tiefst liebte. Es geht um ein Mädchen, dass erfährt, wer ihr realer Vater war und sich somit auf die Suche machte, bis sie ihn fand und die beiden ein wunderschönes Leben lebten. Als ich diesen Film zum ersten Mal sah, war ich 12. Er gefiel mir so, weil es eine Geschichte war, die mir am Herzen lag.

Es war meine Geschichte.

Meine Mutter hatte mir in dieser Zeit diese Nachricht erbracht, als wir in der Schule an einem Projekt über unsere Familie arbeiteten. Ich wusste noch genau, wie ich sie fragte: "Mama, wir sind ja eigentlich schon immer zu zweit gewesen, aber jeder in meiner Klasse redet von einem Vater. Wieso haben wir das eigentlich nicht?"

Als ich dann meinen Vater gefunden hatte, lebten wir Drei glückliche Jahre. Es war natürlich eine Umstellung für mich, plötzlich meinen Vater in meinem Leben zu haben. Doch ich fühlte mich endlich erfüllt und es fühlte sich endlich nach einer Familie an.

Bis...

..Eines Tages meine Mutter nicht mehr nach Hause kam. Ich war in der Schule, als ich eine Nachricht bekam. Es war die Rettung, welche mir eine Nachricht erbrachte, die meine ganze Welt erschütterte.

Es sollte meine Welt verändern. Die Welt meines Vaters. Er begann zu trinken. Kurz danach schmiss er sein ganzes Leben weg.

Nun hatte sich Vater seit dem Küchenchaos nicht mehr blicken lassen. Er war bereits länger als eine Woche verschwunden. Er war öfters verschwunden, doch so lange war er noch nie weg. Ich hoffe, es ging ihm gut. Bis jetzt kam er immer wieder zurück. Das letzte Mal, als er dachte, er musste abhauen, waren es 3 Nächte. Dann stellte es sich heraus, dass er bei einem alten Freund im Keller auf der Couch schlief.

Ich hob die Teekanne von meinem Nachttisch und nahm einen Schluck. Der Raum sah einsam aus, auch wenn der Fernsehr rannte. Ich schnäuzte mir die die laufende Nase. Im Schneidersitz saß ich auf der Couch und wischte mit dem Taschentuch über meine Wange. Ich war nicht bekannt, als die, die jemals zu Heulen begann. Doch nun passierte es.

Schon liefen die Tränen.

Es reichte. Diese ganze Sache machte mir einfach zu schaffen. Ich hatte satt mich jedes Mal einfach nur träge zu fühlen und rumzuheulen.

Ich schmiss die Taschentuchbox mit einer Wucht vom Bett und stand auf. Mein Spiegelbild sah aus wie ein Frack, ich ballte meine Hand und schlug darauf ein. Autsch!

Ich blickte auf meine Hand und sah das Blut meine FInger runterlaufen. Schluss Ende.

Ich ging nieder zum Boden. Meine Füße konnten mich sowieso nicht mehr tragen. Aus. Hier war Ende. Es musste geklärt werden, sonst hatte mein Leben keinen Sinn mehr.

Ich würde morgen in die Schule gehen und das ganze Drama mit Malik klären. Aus Schluss. Es war genug für mich. Ich konnte so einfach nicht mehr weiter machen.

Morgen würde das sofort geklärt werden. Mein Leben würde 'normal' weiter gehen.

Doch, wie es jetzt war, konnte es nicht bleiben.

Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt