Ein lautes Krachen ließ mich Aufwachen. Sofort setzte ich mich auf und hielt mir die Stirn.
Ah, was soll denn das..
Schnell schlug ich die Decke von meinem Körper und sprang auf.
Oh, das war zu schnell.
Schwarze Sterne bildeten sich vor meinen Augen und ich fiel in Zeitlupe zurück aufs Bett.
Okay. Das war keine gute Idee.
Jetzt aber noch einmal. Aber diesmal langsam.
Laaangsam aufstehen. Perfekt.
Und nun zur Tür. Geeschafft.
Ich schliff mich die Treppen runter und hörte erneut etwas runterfallen.
..."Dad..?", langsam rutschte ich mit meinen Stoffpantoffeln in Richtung Küche.
"Das muss alles...WEG!!"
"Dad..?", schniefte ich, "Alles okay?", ich zupfte mein halb verschneuztes Taschentuch aus meiner Pyjamahose und drückte es unter meine Nase.
"RAUS DAA!!", brüllte mein Dad. Er riss das gesamte Besteck aus der Lade und katapultierte es durch den gesamten Raum.
Sofort ließ ich mein Taschentuch fallen, packte seine Arme und zog sie nach hinten.
"LASS MICH LOOS!!", er riss sich los und griff nach den Tellern, die vom Waschen auf dem Eisengitter befestigt waren. Er begann sie alle nach der Reihe auf den Boden zu schmeißen.
"DAAD!!", schrie ich, "HÖR' BITTE AUF!!!"
Mir stiegen die Tränen ins Gesicht. Ich hasste es, ihn in einer derartigen Art aufzufinden.
Erneut versuchte ich ihn aufzuhalten und schmiss mich an ihn.
Er versuchte sich zu wehren und loszureissen. In diesen Momenten wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Ich wollte ihn nur daran hindern, in diesem Zustand etwas Falsches zu tun.
Ich kniff die Augen zusammen und drückte seine Arme näher an seinen Rücken. Als ich die Augen öffnete, sah ich wie er ein Fleischmesser aus der Halterung zog und es mir drohend vor die Nase hielt.
Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn schockiert an, mir blieb der Atem stehen: "D-dad."
Sein hasserfüllter Blick lag auf mir, bis er nach und nach seinen Druck von meinem Oberarm nahm, sein Arm mit dem Messer nach unten glitt und es schließlich auf den Boden fiel ließ.
"Ichha...ah....verschwinde...", er torkelte an mir vorbei, nahm sich die offene Bierflasche, die am Boden stand, und schlenderte Richtung Haustür.
"Wo gehst du hin?!", rief ich ihm mit zitternder Stimme nach.
"Für...IMMER!!", brummte er, als er anschließend die Tür hinter sich zuknallte.
Meine Füße konnten der Last nicht mehr standhalten. Ich knickte ein, sank auf den Boden, vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Tränen liefen mir übers Gesicht. Wieso musste unsere Familie denn so enden? Wieso genau wir? Was hatten wir schlimmes gemacht, dass es uns treffen musste?
Ich dachte oft darüber nach, das alles hier einfach zu beenden. Besonders, als ich in das Image des Strebers fiel. Ich glaubte, wenn ich zumindest gute Noten schreiben würde, hätte mein Vater einen Grund zum nicht-trinken gehabt. Doch zu dem kam es nie.
Der Sturz in den Tod war schon oft eine Überlegung, die ich nicht ausblenden konnte. Mir war klar, wenn mich eins am Leben hielt, dann war das Sonny und mein Vater, den ich, auch in diesen harten Zeiten, liebte.
Er war vielleicht nicht immer der beste Vater, jedoch konnte ich nie so richtig aufgeben. Ich hatte immer fest daran geglaubt, ich würde es schaffen, dass er trocken werden würde.
Nein.
Ich zog mich langsam wieder hoch. Als ich mich im Spiegel betrachtete, wurde mir bewusst, wie viele dieser Scherben meinen Oberkörper doch trafen. Schürfungen und Kratzer zierten meinen Körper und es schien, als würde mein Kopf wieder platzen.
Vorsichtig steuerte ich der Besenkammer zu, nahm mir Besen und Schaufel und versuchte so gut wie möglich die Unordnung sauber zu machen.
Nach erfolgreichen zwei Stunden Aufräumen begab ich mich ins Bad und waschte mir das Blut vom Körper.
Ich drehte den Harn ab und legte mir ein Handtuch um den Körper, als es plötzlich läutete.
Es musste wohl Sonny sein. Sie sagte, sie besuchte mich.
Schnell stürmte ich runter, um die Tür aufzureißen. Ich fiel ihr um den Hals und zog sie sofort rein.
"Wie geht's meinem Mädchen?", sie schloss die Tür für mich, denn ich musste mir mein Handtuch neu richten.
Ich schluckte. Sie wusste von meinem Vater. Er war auch schon öfters gegangen und hatte gesagt, er würde nie wieder kommen. Doch er kam immer wieder zurück.
Ich zog Sonny mit ins Wohnzimmer und bat ihr etwas zum Trinken an.
"Nein danke.", sie zögerte etwas, obwohl ich genau sah, dass ihr etwas auf den Lippen lag, "...ist er schon wieder abgehauen?"
Ich nickte und setzte mich auf die Kante der Couch. Ich wischte mir meine Wassertropfen von der Schläfe. "Er hat die ganzen Teller auf den Boden geschleudert.."
"Nein...", sie verzog das Gesicht, "wirklich..", sie drehte sich Richtung Küche, und dann wieder zu mir, "Du weißt, wenn du mich brauchst, einfach anrufen." Sie nahm meine Hand.
Ich nickte erneut. Ich wollte das Thema wechseln: "..Und...was..war so in der Schule...los?", ich starrte auf den Teppich, der sich unter dem Couchtisch befand.
Als sie nichts sagte, blickte ich nach einigen Sekunden zu ihr auf und gab ihr meinen fragenden Blick.
"Er hat nach dir gefragt."
Bumm. Schon wieder war es da.
Sollte ich fragen. Nein. Eigentlich nicht.
"Was....was hat er gesagt?"
RÜCKBLICK/ SCHOOL HEUTE FRÜH - SONNY'S POV
Linda fragte mich, ob wir heute Mathetest hätten. Ich zuckte mit den Schultern und grinste sie an. "Ich glaube schon, aber wer hat schon gelernt, haha!", sie grinste zurück und ging zu ihren Platz.
Ich wendete mich wieder an meinen Tisch, der diesmal ziemlich einsam und leer schien. Khloe wurde vermisst. Aber sowas von.
Ich stellte meine Tasche auf ihren Stuhl um es zumindest etwas belebter wirken zu lassen.
Lange würde ich es ohne Khloe nicht aushalten. Als ich mein Heft aus der Bank zog, sah ich im Augenwinkel wie Mr. Malik den Raum betrat und wir alle synchron aufstanden.
"Guten Morgen.", er ging zu seinem Tisch und legte seine Sachen ab.
Wir saßen uns wieder auf die Stühle und schlugen unsere Hefte auf. Sofort flog mir ein Zettel entgegen. Ach ja. Die Hausaufgabe, die ich letztens vergessen hatte, abzugeben.
Ich schnappte mir den Zettel, kritzelte meinen Namen drauf und bewegte mich zu Mr. Malik.
"Herr Prof., ich darf die Hausaufgaben vom letzten Mal doch noch abgeben, oder?"
"Klar, leg sie einfach her.", ich wollte mich wieder umdrehen, als er mich etwas fragte.
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Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015
RomanceKhloe ist 17 Jahre, als sie in ihrer Schule einen neuen Englischlehrer (Zayn Malik) bekommen. Sonny - ihre beste Freundin - und ihre Mitschüler sind von Anfang an nicht sehr begeistert von der neuen Lehrkraft, denn er ist streng und spart nicht an H...