Backdoor Love (Pt. 37)

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Ich war froh: Endlich Freitag!

Zayn lag zwar immernoch krank im Bett, doch es war Wochenende und ich konnte mich endlich von der Schule erholen.

Die Vertretung in Englisch gab uns "freundlicherweise" tonnenweise Hausaufgaben und wünschte sich von uns, diese bis Montag zu erledigen.

Eine, der sympathischen Art eben.

Bei mir zuhause angekommen, ließ ich meine Tasche sofort auf die Couch fallen und ging in die Küche.

Kurz fing mein Herz zu pochern an, als ich eine leere Bierflasche am Waschbecken stehen sah.

Erinnerungen kamen wieder hoch und meine Hände begannen zu schwitzen.

Sein Verschwinden hatte nun Rekordzeiten erreicht. So lange war er noch nie weg.

Meine Blicke wanderten nervös durch den Raum.

War er hier?!

Er musste hier gewesen sein!

Vielleicht war er noch da?!

Meine Beine trugen mich zum Schlafzimmer, in welches ich lange nicht mehr eintrat.

"Dad?", vorsichtig streckte ich meinen Kopf durch den Türspalt.

"Bist du..da?"

Unwohle Stille dröhnte in mein Ohr und ich schloss langsam wieder die Tür.

Als ich meinen Körper Richtung Flur drehte, zuckte ich kurz zusammen, als ich es in meiner hinteren Hosentasche vibrieren spürte.

Schnell zog ich mein Handy raus und betrachtete den Bildschirm.

Unbekannte Nummer.

"...Hallo?"

"Khloe?", schniefte eine mir zu bekannte Stimme.

"Zayn!", meine Anspannung löste sich und mir huschte sogar ein kleines Lächeln übers Gesicht.

"..Hi, Babe.", seine Stimme klang bereits etwas besser, jedoch heiser: "...Kann ich dich um einen Gefallen bitten?"

"Klar, schiess los.", meine Laune war in Sekundenschnelle viel besser.

...

Ich läutete dreimal an seine Tür und beobachtete die Umgebung.

Mach schon.

Wie lange willst du mich noch vor der Tür stehen lassen.

An mir gingen zwei Personen vorbei, die anscheinend gerade einen Spaziergang machten.

Man hörte sie von weitem tratschen und als sie an mir vorbeigingen, verstummten sie und sahen sich an.

Meine Augen verfolgten sie mit einem gemischten Blick aus Verwirrtheit und "Was-gibt's-da-so-blöd-zum-Glotzen?!"

Nicht lange und sie zuckten ihre Köpfe nach unten und fingen an zu tuscheln.

Genervt verdrehte ich die Augen und klopfte erneut.

Im Augenwinkel beobachtete ich, wie die Zwei immer kleiner wurden und man sie fast nicht mehr erkannte.

Genau wie ich die Hand wieder von der Tür nahm, sprang sie vor mir auf.

Zayn stand vor mir. Mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt. Nur einem Handtuch und sonst nichts.

Ich setzte ein fröhliches Lächeln auf, doch als meine Augen seinen von Wasserperlen bedeckten Körper hinunterglitten, fror mein Grinsen ein und ich vergaß zu atmen. Heilige Scheiße.

"Da bist du ja schon. Komm rein!", lässig lehnte er sich an den Türstock und sah lächelnd zu mir runter.

Als ich wieder zu mir kam, schüttelte ich kurz den Kopf und stammelte: "H-hey..", mein eingefrorenes Gesicht blieb, ich musste etwas lächeln und trat in die Wohnung ein.

Hinter mir hörte ich, wie die Tür geschlossen wurde und er fragte: "Und, hast du sie mir besorgt?"

Ich stand immer noch mit dem Rücken zu ihm, starrte an die Wand und blabbelte: "Was..was hab ich dir besorgt?"

Auf seinem Gesicht bildete sich hörbar ein Grinsen, gefolgt von einem kleinen Lachen: "Na, worum ich dich gebeten habe!"

Mehrere Male blinzelten meine Wimpern, bis ich wieder ganz da war: "Öh, ja klar!", unabsichtlich wurde ich laut. Jetzt konnte ich nicht einmal noch meine Stimme kontrollieren. Mein Kopf war überfordert mit dem was ich gerade sah.

"Einen Moment...", ich kramte einige Sekunden in meiner Tasche, bis ich die schwarze Plastikpackung ergriff und sie herauszog: "Hier! Lakritze!"

Weit ausgestreckt hielt ich ihm die Packung entgegen und begutachtete weiterhin den Boden vor mir.

Nachdem kurze Stille eingetreten war und er sich die Packung nahm, schmunzelte er: "Was wird das, Khloe?"

Gut, zugegeben: Ich hätte ihn zu gerne angestarrt, hätte mich an seinen durchtrainierten Körper satt gesehen, aber ich wusste nicht, ob ich nicht vielleicht im nächsten Moment umfallen würde. Meine Fresse, ich drehte bei seinem Anblick durch.

"Wie kannst du...so rumrennen, wenn du noch krank bist?", stammelte ich mit hitzigem Gesicht.

"Wie?", fragte er verwirrt und ich hörte, wie er die Packung öffnete.

"Na..so!", ich fuchtelte mit meiner Hand in der Luft herum, ohne den Kopf zu heben, und hoffte auf seinen Körper zu zeigen.

"Achso.", sein hörbares Schmunzeln ertönte, "Um das geht's also.", sein Grinsen weitete sich, "Ich war gerade duschen, was soll ich machen."

Ich sah kurz hoch und bemerkte sein schelmisches Gegrinse. Seine dunklen Haare hingen schlaff hinunter und auf einer Strähne rollte sich gerade ein Wassertropfen runter, welcher auf seiner nackten Brust landete. Sofort fiel mein Kopf wieder auf den Boden und ich piepste leise: "Etwas anziehen vielleicht?!"

Er lachte kurz und ging grinsend an mir vorbei: "Hast recht. Wär' nicht schlecht."

Ich atmete tief aus und versuchte meinen Kopf zu klären, als ich von hinten plötzlich zwei Arme um mich spürte, die sich eng um mich schlangen: "Übrigens, danke fürs Holen, Babe."

Er drückte seinen halbnassen Körper an mich und schaukelte uns etwas umher, wobei er seinen Kopf an meinen kuschelte. Wassertropfen fielen auf meine Schulter und ich spürte die Wärme, die sein Körper automatisch auf mich übertrug. Mein Atem stockte, mir stieg die Hitze ins Gesicht und mein Körper verkrampfte sich unfreiwillig.

Heilige Scheiße. Auf das war ich jetzt nicht vorbereitet.

Langsam löste er sich und sagte locker: "Bin gleich wieder da."

Ich drehte meinen Kopf, sah ihm nach und beobachtete, wie er Richtung Schlafzimmer ging.

Meine Hand ruhte auf meiner Stirn, während sich auf meinem Gesicht ein breites Grinsen bildete und ich spürte, dass mein Kopf noch nie so überfordert war: "Jesus..."

Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt