Backdoor Love (Pt. 26)

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Die letzten Tage stellten sich für mich als hoffnungslos dar. Er ließ sich nicht blicken. An keinem einzigen Tag. Es hieß er war krank.

Mir schien es, als wäre er nicht wirklich krank. Er konnte nicht krank sein. Nicht wegen..

Nein.

Ich hievte meine Tasche auf den Tisch und kramte nach meinem Handy.

Es war schrecklich von unserer Geschichtslehrerin unterrichtet zu werden. Sie hatte nicht das beste Englisch und mit ihr machten die Stunden keinen Spaß. Sie hatte diese Art Schüler ins Kleinste zu kontrollieren. Vom Trinken bis zum Husten. Alles störte sie. alles schien ihr ein Problem zu sein.
Natürlich, Malik war auch streng. Doch immerhin auf eine gute Art. Er wusste, wie zu handeln, wenn sich die Schüler ihm keine Konzentration spendeten. Noch dazu hatte er diese charmante Art, die Schüler immer mit einem positiven Gefühl aus der Klasse gehen zu lassen. Auch, wenn es hieß, es gäbe einen Test oder Hausaufgaben bis nächstes Mal, schaffte er es immer, jedem es so weit wie möglich Recht zu machen. Das mochte ich sehr.

Da saß ich also, obwohl ich eigentlich nicht dort sitzen müsste. Wäre ich im Bett, würde ich versuchen mich auszuruhen. Versuchen gesund zu werden. Mein Zustand hatte sich zwr nicht verschlechtert, doch besser wurde es auch nicht. Mr. Wallston war wahrscheinlich schon am Weg.Dieses Gefühl, das man schon hat, wenn man weiß, diese Lehrerin wird hier dann gleich unterrichten...
Der blanke Horror...

Abgesehen von der Tatsache, dass ich immer noch nicht gesund war, hatte ich bis jetzt keine Chance, alles mit ihm zu klären. Es wäre der eigentliche Grund gewesen, warum ich überhaupt hier her gekommen wäre.
Wo war er denn nun...niemand konnte mir erzählen, er wäre krank. Auch, wenn Sonny äußerst davon überzeugt war, ich hätte ihn angesteckt.

Als ich den Kopf hob, bereits ohne jeglichem Hoffen, erblickte ich die zirka 1,60 m kleine, rothaarige Lehrerin, die mir die letzten Tage mein Gehirn versaute.

Obwohl - diese Tätigkeit pflegte schon jemand anderer...

Nach der Stunde standen wir alle auf, um den Raum zu wechseln, als uns Mrs. Wallston mit einem Brüller aufhielt.

"Wartet noch kurz! Setzt euch bitte für einen Moment."

Wir verdrehten die Augen, schmissen unsere Taschen auf den Tisch und nahmen wieder Platz.

"Euch ist sicher bereits aufgefallen, dass ich nun schon länger eure Englisch-Stunden halte."

Ich blickte kurz zu Sonny.

"Nun, das hat einen Grund.", sie verschränkte ihre Hände ineinander und blickte durch die Klasse: "Liebe Schüler, ich muss euch leider mitteilen, dass Mr. Malik gekündigt hat."

Mein Mund fiel automatisch auf und ich musste darauf achten nicht ...loszuschluchzen.

"Der Grund ist uns leider unbekannt, jedoch soll ich euch wissen lassen, dass ihr in keinster Weise Schuld daran habt oder dazu beigetragen habt."

Ich verschluckte jedes Wort, dass aus ihrem Mund kam, als ich plötzlich Sonny's Atem neben meinem Ohr spürte: "Wer's glaubt, wird seelig."

Ich starrte zu Sonny mit großen, runden Augen.

"Es ist normal, dass junge Lehrer öfters Schulen wechseln um sich weiter zu entwickeln."

Sonny grunzte etwas. "entwickeln.."

"Ich werdet höchstwahrscheinlich mich als Vertretung haben, bis ihr wieder einen Englischlehrer bekommen werdet. Gut, dann, wäre es das alles gewesen!", sie packte ihren Stoß Zettel vom Pult und stolzierte aus dem Klassenraum.

Mein Kopf drehte sich zu Sonny, ich ergriff ihren Arm und drückte ihn. "Er ist gegangen."

Sonny starrte mich an: "Ich hab's gehört. Ich wusste nur nicht, ob ich's wirklich glauben sollte."

Ich schüttelte leicht den Kopf. Das war alles meine Schuld. Oh Gott. Was hatte ich nur angerichtet.

Lehrer zu sein war doch immer sein Traum, Menschen etwas beizubringen. Und ich hatte es zerstört.

Ich richtete mich auf, zog meine Tasche auf die Schulter und blickte zu Sonny: "Ich bin wieder krank.", ich begann meine Füße in Bewegung zu bringen und rannte Richtung Klassentür.

"Was?! Was redest du?", Sonny sprang hörbar von ihrem Sessel auf, "Du hast nie aufgehört krank zu sein?! Khloe?! Sag mal- Khloe!"

Zuhause angekommen ließ ich die Tasche auf den Boden fallen. Ich hatte keine Chance mehr, ihm zu sagen, was ich fühlte. Was ich über diese ganze Situation fühlte. Was ich für ihn fühlte.

Die Rollo der Fenster im Wohnzimmer waren immer noch unten, doch das war mir egal. Ich ließ alles in meinen Händen fallen, schreitete Richtung Couch und ließ mich quer über sie fallen.

Auch, wenn das Thema Schule für mich nun kein Problem war,...ich wollte es mit ihm klären und konnte es von diesem Zeitpunkt an nicht mehr.

Ich hatte schreckliche Bauchschmerzen. Der schmerzende Stich breitete sich quer über meinen gesamten Oberkörper aus. Egal, wie ich lag. Ich zog meine Knie eng an meinen Körper an. Egal, über was ich versuchte zu denken. Ich hatte nur eins im Kopf.

Ich hoffte Musik würde mich auf andere Gedanken bringen, also drückte ich auf die Fernbedienung, die auf der Tischkante lag. (YouTube-Video!)

"Waking up this morning
Thinking this can't be real
But they say there is nothing love can't heal
Why don't you come on down
So you can feel what I feel..."

Ich liebte dieses Lied, ich kannte es auswendig.

Jedes Wort verließ meine Lippen im leisen Ton, bis es mir die Stimme nahm. Ich hatte nicht bemerkt, wie mir eine kleine Träne über die Wange lief.

...

Ich war eingeschlafen. Die Musikanlage lief immer noch. Nun spielte es etwas von Coldplay.Ich versuchte mich aufzurappeln, sofort bemerkte ich die tausend Taschentücher, die bereits quer verteilt im ganzen Haus lagen. Ich seufzte etwas.

Ich entnahm den Müll unter der Spüle, sammelte einige Taschentücher beim Vorbeigehen und ging Richtung Haustüre. In der linken Hand balancierte ich die vollgerotzten Tatü's - wie ich sie inzwischen nannte - und in der rechten schnürte der Müllsack mein Handgelenk ab. Mit Mühe brachte ich die Türe auf. Im gleichen Moment ließ ich alles in meinen Händen fallen.

Ich blickte in zwei haselnussbraune Augen. Er war es. Malik.

Backdoor Love | FanFiction z.m. #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt