69 Kapitel

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"Wer denkt sie eigentlich wer sie ist, sich so in unserem Haus aufzuführen!"

Amanda regte sich jetzt schon seit 15 Minuten auf und ließ Sarek keine Möglichkeit Schlaf zu finden. Sie stand im Badezimmer vor dem Spiegel und zupfte an ihrer silbernen Haarpracht herum. Der Botschafter lag im Bett und wartete darauf, dass sie endlich Ruhe geben würde.

"Oh und hast du das mit dem 'Ich habe noch nicht mal richtig angefangen' mitgekriegt? Ich sag dir wer noch nicht mal richtig angefangen hat, ICH!"

"Hörst du mir überhaupt zu?", versuchte sie sich zu vergewissern, da aus dem Raum nebenan nicht ein Geräusch zu hören war.

"Natürlich", antwortete ihr Ehemann.

Sie verschwand wieder im Badezimmer und konnte sich nun in Ruhe weiter aufregen. "Wie kommt sie dazu so mit Christine zu reden?"

"Sie ist immer noch Christines Mutter und hat allen Grund dazu besorgt zu sein", erwiderte er verständnisvoll.

"Das mag ja sein, aber Christine wurde verletzt und versucht immer noch mit der ganzen Sache ins Reine zu kommen und diese Frau hilft ihr kein bisschen dabei!" Egal was Sarek versuchte, seine Frau hatte leider den besseren Standpunkt.

"Auf welcher Seite bist du überhaupt?", fragte sie leicht entsetzt und wunderte sich enorm über die geringe Zustimmung ihres Ehemanns.

"Ich bin auf der Seite für Frieden in diesem Haus!", antwortete er und versuchte verzweifelt sie gnädig zu stimmen.

"Besagter Zustand wird nicht eintreten so lange Sie hier ist!"

Dann kam dem Vulkanier ein Gedanke und vorsichtig fragte er: "Amanda ist es vielleicht möglich, dass du eifersüchtig bist?"

"Eifersüchtig? Ich?" Amandas Mund verließ ein bitteres Lachen. "Worauf bitte?"

"Über Louise Beziehung zu Christine."

"So ein Unsinn! Wie kommst du darauf?", fragte sie ungläubig.

"Christine ist für dich die Tochter die du niemals hattest", erwähnte er mit Bedacht.

"Nur um dich zu erinnern Sarek, ich habe zwei Töchter!"

"Das ist korrekt, aber du hattest nie so eine enge Beziehung zu den beiden, wie Louise zu Christine hat."

Nun musste Amanda zum ersten mal an diesem Abend klein bei geben.
"Es stimmt schon, dass ich versuche mich um eine enge Beziehung zu Christine zu bemühen, aber das hat nichts mit ihrer Mutter zu tun." Etwas von Trauer besetzt sagte sie: "Ich weiß, dass Christine nicht meine Tochter ist."

"Von Vulkanischen Standpunkt aus ist sie es", sagte Sarek während sie sich neben ihn auf das Bett setzte.

"Du weißt wie ich das meine", sagte die Frau des Botschafters mit schiefgelegtem Kopf.

"Ich glaube es wird Zeit für mich eine gewisse amerikanische Frau zu erwähnen die ebenfalls sehr besorgt war, als ihre Tochter einen Vulkanier geheiratet hat."

"Das war etwas völlig anderes, meine Mutter war lediglich besorgt um mich!", erwiderte sie energisch.

"Aha." Sie rang sich ein klaines Lächeln ab und schlief schon bald in den Armen ihres Ehemanns ein.

* * *

Unterdessen saß Louise verzweifelt auf dem Bett in einem der Gäste-Quartiere der Enterprise. Richard saß neben ihr und versuchte sie zu beruhigen, als er jedoch seine Arme um sie legte konnte sie die Schluchzer nicht mehr verhindern.

"Ich wollte sie nicht dermaßen aufregen", schluchzte die Frau des Admirals verzweifelt.

"Das weiß ich doch...", murmelte er als Antwort und strich ihr sanft über den Rücken.

"Sie war in Lebensgefahr und ich konnte nicht bei ihr sein. Und jetzt...", sie hielt kurz inne, unsicher ob sie weiter sprechen sollte oder nicht.

"Was und jetzt?", fragte ihr Mann irritiert.

"Und jetzt nehmen sie sie mir weg!"

"Was?", fragte er irritiert.

"Hast du sie nicht gehört? Eine Tochter dieses Hauses. Sie ist nicht nicht ihre Tochter, sie können sie nicht haben!"

Nun verstand Richard was sie meinte. Christine war eine der wichtigsten Dinge auf Welt und verstand wie sie sich bei Sareks Worten Gefühlt haben musste. Behutsam versuchte er es ihr zu erklären: "Sie haben es nicht so gemeint. Sie meinen nur, dass sie Christine beschützen werden so gut es ihnen möglich ist. Das ist ihre Tradition."

"Ich verstehe das alles sowieso nicht was da vor sich geht!", erwiderte Louise wütend.

Richard seufzte hörbar. "Ich auch nicht, aber Christine scheint sich nicht davor zu fürchten."

Es stimmte, dass ihr Tochter sich kein bisschen vor der fremden Kultur und den Leuten fürchtete. Sie schien es zu genießen.

"Ich nehme den Abschied wirklich schwer. Wie dumm von mir", murmelte Louise.

"Es muss doch kein Abschied sein. Das will ich nicht und ich bin sicher, dass Christine das auch nicht wollen würde."

Der Admiral hatte Recht und seine Frau wusste das. Doch nun überkam sie ein anderes Gefühl, als Wut und Trauer. Sie schämte sich furchtbar für das was beim Essen vorgefallen war. "Oh Gott, wie kann ich ihnen nur Morgen unter die Augen treten..."

"Entschuldige dich, sie werde es verstehen", beruhigte er sie.

"Bist du dir sicher?", fragte sie mit leiser Stimme und konnte nicht fassen was sie geritten ahtte so mit ihrer eigenen Tochter zu sprechen.

"Ja. Und noch eine Sache. Spock liebt sie wirklich meinst du nicht auch?"

Sie nickte und konnte es selbst kaum glauben. "So sehr ich das auch anzweifeln möchte, du hast Recht. Er liebt sie wirklich."

"Und sie liebt ihn. Ich glaube sie würde alles für ihn tun." Auch dabei musste sie ihm zustimmen. Das was Christine am Abend gesagt hat, hatte sie wirklich beeindruckt.
Auch wenn es schwer für Louise war sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ihre Tochter bald verheiratet war, würde sie immer das Beste für sie wollen.

* * *

Christine saß nun schon seit 30 Minuten an die Schulter ihres Verlobten gelehnt und bitterlich schluchzend. Nachdem ihre Tränen schließlich versiegt waren sah sie ihn mit feuchten Augen an.
"Es tut mir so unendlich Leid!"

Er rollte mit den Augen und schaffte es noch irgendwie einen Seufzer mit einzubauen. "Wie oft hast du das jetzt schon gesagt?"

"Keine Ahnung...", erwiderte sie immer noch schniefend.

"Ich sage dir, ich habe aufgehört mitzuzählen!" Dies brachte sie leicht zum lächeln und vorsichtig nahm er eine ihrer Hände in seine. "Hör auf dich dafür zu entschuldigen, was deine Mutter für ein Chaos angerichtet hat. Du kannst nichts dafür!"

"Ich weiß, aber sie ist immer noch meine Mutter", erwiderte Christine. "Ich kann sie sogar verstehen..."

Das ließ den Wissenschafts Offizier stutzig werden. "In wie fern?"

"Sie ist nur besorgt um mich und das wäre ich auch an ihrer Stelle", erklärte die Krankenschwester mitfühlend.

Ihr Verlobter schien allerdings eher weniger überzeugt zu sein und musterte sie mit einem skeptischen Blick. "Aber was sie heute getan hat--"

"War absolut nicht ok, ich weiß. Ich sagte auch nicht, dass es nicht schlimm sei, sondern nur, dass ich es teils verstehen kann." Darauf konnte Spock beim besten Willen nichts mehr sagen und schüttelte nur den Kopf.

"Wir denken jetzt nicht mehr darüber nach, morgen sehen wir weiter", sagte er schließlich und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, der sie dazu brachte endlich wieder strahlend zu lächeln.

Just as you are *Wird vollständig überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt