2. Tu was du nicht lassen kannst

2.7K 141 9
                                    

Justin

Kanada ist meine Heimat und unser Hauptsitz. Hier in Toronto besitze ich eine große Villa mit allem, was unsere 8 Herzen begehren. Toronto ist weit genug entfernt von den Katastrophen, die wir anrichten und daher der perfekte Rückzugsort.

Zwei weitere, etwas kleinere Villen stehen in Kansas und an der Grenze von Mexiko. Weitere Apartments für einen kurzen Besuch sind in ganz Amerika verteilt.

Für meine 22 Jahre besitze ich mehr Geld, als ich ausgeben kann und das liegt größtenteils daran, dass ich so früh mit dem illegalen Scheiß angefangen hab.

Nachdem ich mit 16 aus der Hölle eines Kinderheims in New York geflohen bin, lebte ich lange Zeit auf der Straße und kam nur mit Diebstählen über die Runden.

Mit 18 raubte ich zusammen mit zwei anderen in einem kleinen Kaff die erste Bank aus und erzielte einen Summe von 15 Tausend Dollar.

Die zwei wollten mich umbringen und das Geld für sich behalten. Aber ich hab es irgendwie geschafft, mich zu verteidigen und tötete sie stattdessen, hatte das ganze scheiß Geld für mich und floh zurück nach Kanada, ohne erwischt zu werden.

Irgendwann lernte ich Derek kennen, schon damals ein ziemlich schlaues Köpfchen. Mit ihm zusammen überfiel ich zwei weitere Banken, ohne erwischt zu werden. Dann rutschten wir irgendwann ganz automatisch ins Drogengeschäft - und so sieht mein Leben seitdem aus...

Ich mag mein Leben. Es ist aufregend, alles läuft nach meinem Plan und die Frauen sind ein einfaches Spiel für mich. Damit habe ich es noch nie schwer gehabt. Wenn ich etwas will, dann kriege ich das eben.

Mein Leben ist unkompliziert, obwohl man wahrscheinlich genau das Gegenteil von einem Kriminellen erwartet, schließlich ist die Polizei seit 4 Jahren hinter mir her. Aber wenn man sich an gewisse Dinge hält, dann kann man gar nicht geschnappt werden und weitestgehend ein normales Leben unter Menschen führen.

Mein Magen knurrt irgendwann. Ich schaue auf die Uhr. Fast 20:00 Uhr. Die Zeit vergeht im Flug, wenn man zockt. Außer Pizza bestellen haben wir alle heute nicht viel mehr gemacht.

Hailey und Jaden teilen sich bereits den 2. Joint. Was okay ist, da sie heute nicht am Überfall teilnehmen. Sollen sie sich die Birne doch wegkiffen. Ich stehe auf und strecke mich.

"Jungs, wir starten um kurz vor 11. Packt eure Waffen, Handschuhe und Masken ein. Handys hier lassen", sage ich mit Nachdruck und schaue explizit Flex an, der zwar seine Augen verdreht, aber nickt.

"Kann ich nicht doch mitkommen?", jammert Hailey und macht einen Schmollmund, nachdem sie den Rauch ihres Joints ausgepustet hat.

"Nein." Ich hatte ihr schon gestern gesagt, dass heute Flex dran ist. Ich werde mich sicherlich nicht wiederholen.

Ich gehe in die Küche. Hailey folgt mir.

Jesus, verschon mich...

"Du nimmst aber immer Derek und Malik mit", wirft sie mir vor.

"Hailey, ich diskutiere das nicht", sage ich genervt, ohne mich umzudrehen und hole Müsli und eine Schüssel aus dem Schrank.

Daraufhin dreht sie sich um und geht. Ich begebe zum Kühlschrank um Milch rauszuholen, als ich Füße zurück schlürfen höre.

"Ich kann ja auch nur im Auto sitzen bleiben?"

Ich knalle den Kühlschrank zu und werfe ihr einen warnenden Blick zu. Sie weiß echt nie, wann genug ist. Sie stöhnt und verdreht ihre Augen, bevor sie sich umgedreht und endgültig aus der Küche verschwindet.

Ich schaue ihr auf den Arsch. Sie hat einen schlanken Körper. Auch wenn sie oft einfach nur nervt, ist sie eigentlich ganz süß. Ich hatte anfangs die Sorge gehabt, dass sie zu fragil für diese Gang ist, aber sie schlägt sich gut. Sie kann ziemlich gemein sein.

Mir fällt auf, dass ich Jasper und Ariana seit gestern Abend nicht mehr gesehen hab. Keine Ahnung, wo die sich rumtreiben. Die zwei sind seit 4 Jahren zusammen und gab es damals nur im Doppelpack.

Ich wollte Jasper vor zwei Jahren um jeden Preis in der Gang haben, da er der beste Hacker in diesem Business ist und wirklich ausnahmslos jeden Code knacken und jedes Rätsel lösen kann. Was nicht heißt, dass er voll der Streber ist. Er ist sogar ziemlich cool drauf, aber ich verwette meinen Arsch darauf, dass er mindestens einen IQ von 150 hat.

Und was Ariana angeht: Ich finde es nicht schlimm, sie in der Gang zu haben. Sie ist immer fokussiert und gnadenlos, wenn es darauf ankommt. Sie passt gut in diese Gang. Und Hailey versteht sich blendend mit ihr. Zwei Frauen schaden nicht, aber mehr sollten es auch nicht werden.

Malik betritt vollkommen high die Küche und durchwühlt unsere Vorräte nach etwas essbaren. Offensichtlich hat er eben auch einen durchgezogen. Solange er nachher wieder nüchtern und bei der Sache ist, ist es mir egal.

Er richtet seine dunklen, müden Augen auf mein Müsli und ich werfe ihm ohne ein Wort die Schachtel zu.

Mit strahlendem Gesicht fängt Malik sie auf. "Süß", murmelt er, greift sofort rein und stopft sich eine Handvoll Müsli in den Mund.

Dann springt er leichtfüßig auf die Küchentheke und schmatzt lautstark.

"Kann ich die Geisel mitnehmen, wenns ne Frau ist?", fragt er gerade heraus, den Mund noch halb voll.

Sein Ernst?

Ich blicke ausdruckslos von meinem Müsli auf und kaue genüsslich zu Ende.

Dann zucke ich mit den Schultern. "Tu was du nicht lassen kannst."

Sie sind alle 18 oder älter und tragen die volle Verantwortung. Es gibt nur wenige Regeln, die sie hier einhalten müssen. Der Rest ist nicht meine Entscheidung und nicht mein Problem. Schließlich haben sie alle noch ein eigenes Leben.

Und gerade sowas muss er mit sich selbst vereinbaren. Ich bin nicht da, um ihm eine Moralpredigt über das Leben zu halten. Auch wenn ich von Vergewaltigungen und Geiselnahmen wenig halte. Solange er sich an die Gang-Regeln hält...

Er grinst und wackelt mit den Augenbrauen. "Nice. Wenn sie geil ist, darfst du dich gerne bedienen. Hab kein Problem zu teilen."

Ich schüttle fassungslos den Kopf, wobei ich mir ein schnaufendes Lachen nicht verkneifen kann. Der Kerl ist echt unglaublich.

Er schnalzt mit der Zunge. "Ey, tu nicht so, als hättest du keine Bedürfnisse."

Ich lache ironisch auf. "Ich muss keine Weiber vergewaltigen um meine Bedürfnisse zu befriedigen."

Er schlägt mir auf die Schulter und springt von der Küchentheke. "Musst mal was neues ausprobieren, Alter!"

"Nee, danke", grummle ich, nachdem er bereits wieder im Wohnzimmer verschwunden ist.

Für mich gibt es keinen Grund, Frauen zum Sex zu zwingen. Sie lassen sich freiwillig von mir vögeln. Ich denke Malik steht einfach auf diesen Kick. Jedem das seine.

Ich lasse die Schüssel in die Spüle fallen, nachdem ich fertig gegessen hab. Geschirr spülen die Mädchen, diese Regel haben wir sogar demokratisch abgestimmt.

5 Jungs gegen 2 Mädchen; tja, die Mehrheit gewinnt.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt