48. Du hast etwas besseres verdient

3.3K 114 99
                                    

» Everybody gets high sometimes, you know. What else can we do, when we're feeling low? So take a deep breath and let it go «

Selena

Unentschlossen stehe ich vor Justins Zimmertür. In mir drin findet gerade ein Kampf mehrerer Gefühle statt.

Nachdem ich herausgefunden habe, dass jemand hinter mir her ist, will ich Justin eigentlich damit konfrontieren, warum er es vor mir geheim hält.

Andererseits will ich momentan so viel Abstand von ihm halten, wie nur möglich. Unter meinem Auge hat sich ein blau-lila Bluterguss gebildet von seinem Schlag vor zwei Stunden und die imaginäre Wunde in meinem Herzen ist noch frisch.

Und dann kommt noch dazu, dass er momentan unter Drogen steht. Ich hasse es, ihn so zu sehen. Es macht mir Angst, weil er unkontrolliert und unberechenbar wirkt. Nicht wie mein Justin.

Wenn ich jetzt das Gespräch mit ihm suchen würde, kann ich auch gleich gegen eine Wand reden.

Ich drehe mich wieder um und entferne mich von seinem Zimmer. Es würde einfach keinen Sinn ergeben.

"Se-Selena?"

Ich fahre erschrocken zurück und blicke geradewegs in Justins Augen, die zusammengekniffen sind, als würde er versuchen zu erahnen, ob er halluziniert oder nicht.

Seine Augen sind rot und glasig, als hätte er geweint, seine Haare stehen in alle Richtungen, ein feiner Schweißfilm hat sich auf seiner Stirn gebildet. Er ist ganz blass, hat dunkle Augenringe und lehnt am Türrahmen, die eine Hand an der Türklinke, in der anderen hält er eine Flasche.

Beim genaueren Hinschauen sehe ich, dass es sich um Alkohol handelt.

"Baby, es tut mir Leid, ich... ich liebe dich, okay? Ich wollte nicht... ich wollte dir nie wehtun", nuschelt er und kommt auf mich zuggeschlendert, um mich in eine Umarmung zu ziehen, aber ich gehe einen Schritt zurück, um Abstand von ihm zu schaffen.

Das ist nicht Justin.

Das ist jemand anderes.

Ich erkenne ihn nicht wieder und es macht mit Angst.

Er riecht nach Gras, Alkohol und Rauch. Er riecht nicht wie mein Justin. Genauso wie seine Stimme nicht die gleiche ist. Der Charme und das liebevolle darin ist komplett verschwunden.

Warum hab ich auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht, mit ihm zu reden?

Ein gekränkter, verletzter Ausdruck erscheint auf Justin's Gesicht, nachdem ich ihn zurückgewiesen habe.

"Du hasst mich, oder?", lallt er und presst mit seinem Daumen und Zeigefinger auf seine zugekniffenen Augen, als könnte er sich nicht dazu überwinden, mir ins Gesicht zu gucken.

"Wenn der, den ich gerade vor mir sehe und der mich geschlagen hat Du bist, ja, dann hasse ich dich", sage ich leise.

Justin kommt einen Schritt auf mich zu und ich mache unwillkürlich wieder einen zurück.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt