13. Hast du Angst vor mir?

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Justin

Es ist viel zu früh für mich. Aber ich konnte nicht länger schlafen, weil ich wieder einen scheiß Albtraum hatte, also finde ich mich bereits um kurz vor acht in der Küche wieder. Außer mir ist noch niemand wach, daher bin ich etwas verwundert, als ich Selena in die Küche schlürfen sehe.

Ich kann nicht anders, als sie von oben bis unten zu mustern, sie sieht einfach zu gut aus in meinem T-Shirt, welches ihr bis zu den Knien geht, und diesen zerzausten Haaren, die mir verraten, dass sie selbst gerade erst aufgewacht ist.

Als sie mich erblickt, läuft ihr Gesicht augenblicklich rot an und ich kann deutlich sehen, wie ihre Augen widerstrebend an meinem Körper herunter wandern.

Ich hab mir nicht die Mühe gemacht, mir oben herum etwas überzuziehen, da ich mit niemandem um diese Uhrzeit gerechnet habe.

Wenn ich es mir so recht überlege, sollte ich vielleicht öfter halb nackt vor ihr stehen. Ihre Verlegenheit ist amüsant.

Mir gefällt es, dass sie mich so anschaut. So peinlich berührt, weil sie eindeutig meinen Anblick genießt. Ich kann ein selbstgefälliges Grinsen nicht verhindern.

Gib's schon zu, du findest mich heiß, denke ich.

Sie räuspert sich und nimmt schließlich die Augen von meinem Körper, als hätte sie meine Gedanken gelesen, lehnt sich gegen die Küchentheke gegenüber von mir und verschränkt die Arme vor der Brust.

Sie sieht aus, als kämpfe sie mit sich selbst, ihren Blick nicht wieder an mir herunter wandern zu lassen. Mir geht es genauso.

Ich würde ihr gern sagen: "Du kannst einfach herkommen und es dir nehmen, Selena."

Stattdessen frage ich sie so gelassen wie möglich: "Ist was?" und nehme einen Schluck von meinem Kaffee, kann es aber nicht verhindern, dass auch meine Augen an ihr herab wandern.

Sie trägt nichts unter meinem weißen T-Shirt, welches ich ihr zum schlafen gegeben habe, und ihre langen, schlanken Beine sehen verführerisch aus. Ich würde gerne darüber streichen, um zu sehen, ob ihre Haut so weich ist, wie sie aussieht. Aber ich weiß, dass ich das nicht kann. Und das treibt mich in den Wahnsinn.

Ich habe es wirklich versucht. Ich habe versucht, sie nicht mit solchen Augen zu sehen. Ich habe versucht, sie nicht wunderschön zu finden und nicht ständig an sie zu denken. Ich habe es wirklich versucht, weil ich weiß, dass es aussichtslos ist. Aber meine Versuche sind den Bach runtergegangen. Non-Stop kreist sie jetzt seit einer Woche durch meinen Kopf.

Ich träume inzwischen sogar schon von ihr. Herrgott, diese Träume. Von manchen wache ich mit solch einer Latte auf, dass ich Glas damit zertrümmern könnte. 

Wieder räuspert sie sich, bevor sie mir schließlich mit aufgekratzter Stimme antwortet. "Da du nicht mit dem Gedanken spielst mich nach Hause zu lassen, fände ich es wirklich sehr nett, wenn ich mal an die frische Luft dürfte." Sie schüttelt kaum merkbar den Kopf, als könne sie selber nicht glauben was, sie gerade gesagt hat.

Ich brauche selber eine Sekunde, um zu verarbeiten, was sie soeben gesagt hat, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, sie zu beobachten.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt