68. Überraschung

1.3K 94 45
                                    

Justin

Das war ein Fehler. Das alles war ein großer, beschissener Fehler. Ich halte es nicht mehr aus. Ich hätte diesen Besuch niemals erlauben sollen. Zwei Tage!

Gott, ich bin so ein Idiot.

Erst jetzt merke ich so wirklich, wie nutzlos ich mir ohne Selena vorkomme. Und die Tatsache, dass der Tag noch nicht mal rum ist, macht mich wahnsinnig.

Seit zwei Stunden fahre ich schon auf dem Freeway herum, rauche eine Zigarette nach der nächsten und denke darüber nach, wie dumm ich bin und wie einsam und beschissen das alles ist.

Ich komme aus dieser selbstbemitleidenden Nummer gar nicht mehr raus.

Irgendwann beschließe ich vom Freeway in Richtung Zentrum abzufahren, um mich in irgendeinem Club zu besaufen, um wenigstens etwas in dieser trostlosen Zeit zu tun.

Wenn ich Selena nicht bei mir haben kann, muss ich versuchen, sie für ein paar Stunden zu vergessen. Sonst flippe ich echt noch aus und ehe ich mich versehe, stehe ich vor ihrer Tür und zerre sie wieder mit mir mit.

Vielleicht sollte ich das tun...

Nein, das solltest du nicht tun.

Mir fällt ein, dass die Clubs allesamt noch nicht auf haben, da es gerade erst Mittag ist.

Jetzt bin ich allerdings schon im Zentrum und noch länger kann und will ich nicht fahren, sonst sitze ich mir noch den Arsch platt. 

Ich halte auf einem Parkplatz von irgend einem wahllosen Gebäude und greife nach meinem Handy.

Für ein paar Sekunden schwebt mein Finger über Selenas Kontaktnamen.

Ich will sie anrufen, ihre Stimme hören, wissen, wie es ihr geht und wie das Wiedersehen für sie war. Gleichzeitig will ich die Zeit mit ihrer Familie nicht stören.

Außerdem hab ich ihr gesagt, sie soll sich heute Abend bei mir melden, damit ich weiß, ob es ihr gut geht. Die paar Stunden werde ich noch warten müssen, auch wenn ich sie am liebsten jetzt schon anrufen würde.

Letztendlich entscheide ich mich gegen meinen eigenen Willen und rufe statt Selena jemand anderen an.

Jemanden, der mich besser kennt, als alle anderen aus meiner Gang. Fredo.

Er geht nach dem zweiten Klingeln dran. "Aye, Justin! Was geht? Wo bist du?"

"Hey Bro. Ich bin in Hamilton", brumme ich mit einem kleinen Seufzer.

"Warte - in Canada? Du wirst es nicht glauben, aber ich bin in Toronto. Ich dachte du hättest die nächsten Wochen ein paar wichtige Dinge in Mexiko zu erledigen?"

Wenn er in Toronto ist, könnte er in einer Stunde hier sein. Die Vorstellung, mit ihm meine Zeit zu vertreiben, gefällt mir. Wir haben lange nichts mehr zu zweit gemacht.

"Ich bin nur bis morgen hier. Hast du gerade Zeit? Ich könnte echt jemanden zum Reden gebrauchen."

Ich kratze mir verlegen den Nacken. Allein das zuzugeben, kostet mich einen erheblichen Sprung über meinen Schatten.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt