29. Déjà-vu

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Justin

"Justin? Hey, Justin!" Luanas Stimme holt mich zurück ins hier und jetzt und ich drehe mich aufgebracht zu ihr um.

"Was?!", belle ich nervös und raufe mir die Haare.

Luana schaut mich an, als hätte sie einen Geist gesehen, dann zieht sie verwirrt ihre perfekten Augenbrauen zusammen. "Dios mío, was ist in dich gefahren? Ich wollte nur Tschüss sagen. Juan und die anderen sind schon längst nach Hause gefahren und er will, dass ich so schnell wie möglich ein Taxi nehme."

Ich schlucke und nicke schnell, fast so schnell, wie mein Herz schlägt.

"Okay, ja. Richte ihm meine Grüße aus", rattere ich schnell runter und stürme aus dem Zimmer, ohne mich richtig von ihr zu verabschieden. Sie ist mir gerade sowas von egal.

Das Einzige, woran ich denken kann, ist Selena und ob es ihr gut geht. Tausend unbeantwortete Fragen schwirren in meinem Kopf umher und bereiten mir Kopfschmerzen. Noch dazu fordert der Alkohol so langsam seinen Tribut.

Ich wähle Dereks Nummer. Nach dem zweiten Tuten hebt er bereits ab.

"Justin?! Wieso gehst du seit einer Stunde nicht an dein beschissenes Handy? Ich hab tausend mal versucht -"

Ich unterbreche ihn energisch. "Spar dir deinen Atmen, Derek! Selena ist weg, okay? Und ich hab ein verdammt schlechtes Gefühl bei der Sache!"

"Heilige Scheiße", flucht er am anderen Ende. Ich bahne mich rücksichtslos durch die Menschenmenge und remple dabei mehrere an, aber das ist mir gerade egal.

"Wir versammeln uns im Waffenraum, informier die anderen", sage ich schnell und lege auf.

Dann wähle ich Jaspers Nummer. Auch er geht nach wenigen Sekunden bereits dran.

"Hast du sie gefunden?", meldet er sich.

Ich schnaufe verärgert. "Schön wärs. Sie ist weg. Wir treffen uns im Waffenraum. Ich will, dass du sie ortest. Mein Handy zeigt mir rotes Licht an."

"Scheiße", flucht auch er, "alles klar, bin unterwegs."

10 Minuten später sind wir alle im Waffenraum versammelt. Die Spannung liegt greifbar in der Luft und ich versuche angestrengt, nicht darüber nachzudenken, was Selena bereits alles passiert sein könnte.

Ich würde die Nerven verlieren.

Das einzige, was mich gerade davon abhält, eine Panikattake oder einen Wutausbruch zu kriegen, ist die Tatsache, dass ich soeben drei Runden Sex hatte und die Befriedigung mir noch immer in den Knochen liegt.

Während Jasper irgendwas auf seinem Computer tippt, herrscht eine Todesstille im Raum, wie noch nie zuvor. Man könnte die kleinste Stecknadel fallen hören.

Sogar Hailey hält ausnahmsweise mal ihre Klappe, obwohl sie von uns allen noch am entspanntesten aussieht.

Mir entgeht natürlich nicht, dass sie Selena nicht sonderlich leiden kann. Hailey hätte nichts dagegen, wenn Selena von der Bildfläche verschwinden würde. Aber das wird nicht passieren. Das werde ich nicht zulassen.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt