14. Das ist meine Chance

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Selena

"Justin? Was machst du hier?" Meine müden Augen schaffen es gerade noch, die Gestalt zu fokussieren, bevor sie aus meinem Zimmer verschwindet.

Mein Zimmer. Daran muss ich mich echt noch gewöhnen.

Ich bin leicht irritiert Justin mit einem Skateboard unter dem Arm geklemmt in meinem Zimmer zu entdecken, während ich ein Mittagsschlaf gehalten habe.

Was zum Teufel will er hier?

Er trägt eine schwarze Cap, die seine widerspenstigen Haare verdeckt und schwarze Jeans, die fast schon zur Hälfte von einem dunkelblauen Pulli mit weißen Streifen an den Armen und der Aufschrift WHITE auf dem Rücken, verdeckt wird.

Er trägt immer so weite Sachen, die seinen Körper verdecken. Deswegen war ich heute morgen auch so überrascht, ihn in nichts als einer schlichten Jogginghose in der Küche zu entdecken. Ich hätte unter diesen übergroßen Klamotten nicht so einen durchtrainierten Körper erwartet.

Ich werde prompt rot, als mir das Gespräch von heute morgen wieder in den Sinn kommt.

Er dreht sich mit verwundetem Gesicht zu mir, nachdem ich ihn gefragt habe, was er hier macht, und es trifft mich erneut wie ein Schlag, wie gut er aussieht.

Ich hasse das. Ich hasse es, dass er so gut aussieht, egal was er an hat und egal, wie kriminell er auch sein mag. Ich hasse das Gefühl, was er in mir auslöst und dass ich es nicht kontrollieren kann. Ich hasse das alles hier. Ich will einfach wieder nach Hause und aus diesem scheiß Traum aufwachen.

Nur leider ist das hier die Realität. Und ich wache jeden Morgen in diesem übergroßen Zimmer auf, sehe jeden Tag aufs Neue Justin und seine Leute und werde mit tausend Gefühlen konfrontiert, die ich nicht verstehe und nicht verstehen will.

Ich werde mich niemals mit ihnen anfreunden können. Sie werden mich niemals akzeptieren können und ich sie genauso wenig. Das, was sie tun ist einfach so falsch. Die ganzen Überfälle und die Drogengeschäfte, all der illegale Scheiß für den Menschen in den Knast wandern, von Kidnapping mal ganz abgesehen...

Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich tatsächlich mittendrin stecke. Dass mir das passiert ist.

"Ich dachte, du wolltest mal rauskommen. Ich gehe mit Jaden im Park skaten. Wenn du willst, kannst du mitkommen."

Kann seine Gang sich einfach so problemlos an öffentliche Plätze begeben, ohne verdächtigt oder gar geschnappt zu werden?

Ich denke eine Weile darüber nach. Mein Gehirn fängt an zu arbeiten.

Das wäre meine Chance, abzuhauen. Wenn Justin mich nicht gehen lassen will, dann muss ich eben alles versuchen, um hier von alleine wegzukommen und das ist meine Chance.

Wenn Justin und Jaden mit skaten beschäftigt sind, kann ich ja einfach versuchen, wegzurennen. Ich muss diese Chance einfach nutzen.

Ich nicke entschlossen und stehe auf. "Ich komme mit."

Bevor Justin sich umdreht erkenne ich ein Lächeln auf seinem Gesicht.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt