70. Wieso bist du zurückgekommen?

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Justin

"Vielleicht war sie nur auf Klo, oder so", versucht mich Fredo zu beruhigen, aber es ist zwecklos.

Ich sitze seit einer viertel Stunde bewegungslos auf seinem Sofa, mein Handy fest in meiner Hand, Ellbogen auf die Knie gestützt und den Blick starr geradeaus gerichtet.

Mich wollen meine Zweifel einfach nicht loslassen. Seitdem Selena eben den Anruf abgeblockt hat, hab ich ein schlechtes Gefühl in der Magengrube.

Zuerst hab ich sie sofort mit meinem Handy geortet, um zu überprüfen, ob sie sicher in ihrem Haus sitzt. Die Idee mit dem Tracker in ihrem Handgelenk kommt mir immer wieder zugute.

Als ich mich versichert habe, dass sie noch genau da ist, wo ich sie abgesetzt habe, konnte ich das Schlimmste schon mal ausschließen.

Aber irgendwas ist hier faul, auch wenn ich nicht sagen kann, was. Meine Gedanken überschlagen sich mit möglichen Theorien, aber keine scheint mir plausibel.

Irgendwann stehe ich auf und fange an, von einer Ecke zur nächsten zu gehen. Hin und wieder mache ich an dem großen Fenster mit einem perfektem Blick über die Stadt halt, und starre einfach nur in die Ferne, dann gehe ich wieder weiter.

Ich bin unruhig. Mein Herz schlägt unregelmäßig, meine Finger kribbeln und mein Kiefer ist angespannt.

Ich hab einfach im Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Auch wenn Fredo mir die ganze Zeit sagt, dass ich mir umsonst Sorgen mache.

Was, wenn sie mich absichtlich ignoriert, weil sie merkt, dass ihr altes Leben ihr doch besser gefällt?

Was, wenn sie unsicher ist, ob sie überhaupt noch mit mir zusammen sein will?

Was, wenn sie mich nicht mehr liebt?

Was, wenn sie überlegt, hier zu bleiben, statt wieder mit mir mitzukommen?

Ich könnte sie natürlich einfach so lange anrufen, bis sie abhebt, aber irgendwas hält mich davon ab. Es ist so eine innere Intuition.

Irgendwann halte ich es jedoch nicht mehr aus, im Ungewissen zu tappen.

Noch bevor ich den Satz und die gefallene Entscheidung überdenken kann, sage ich: "Ich fahre hin."

Fredos Augen fallen beinahe aus seinem Schädel. "Bist du des Wahnsinns?"

"Keine Ahnung." Und damit stürme ich aus der Tür.

Selena

Die Worte meines Vaters klingen noch immer schmerzhaft in meinem Kopf nach. Mir war klar, dass er enttäuscht sein würde, wenn er es rauskriegt. Aber ich hatte ein Fünkchen Hoffnung, dass er es vielleicht versteht, wenn ich es ihm erkläre.

Diese Hoffnung ist ein für alle male geplatzt, als er ein zweites mal türknallend aus meinem Zimmer stürmt und Mom und mich auf ihre Bitte hin allein lässt, um mit mir zu reden.

ADDICTED TO YOU  → Jelena FanFiction (FINISHED)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt