Kapitel 32

372 20 6
                                    

Der Rest meines Geburtstages verlief ruhig und ohne weitere Probleme. Ich war die ganze Zeit im Zimmer geblieben und hatte gelesen. Heute war Montag,nicht mehr lange und ich würde in die Winkelgasse gehen,um endlich meine Freunde wieder zu sehen. Ich war schon ganz aufgeregt,wusste aber nicht wieso. Ich meine,ich habe meine Freunde ewig nicht mehr gesehen,doch war ich noch nie so aufgeregt darauf gewesen. Gerade war ich dabei meine Sachen zu packen,ich wollte es einfach fertig haben. Erst gestern hatte ich einen Brief von den Zwillingen bekommen, in dem sie mir geschrieben hatten, wann genau sie in die Winkelgasse kommen würden. Jetzt musste ich nur jemanden finden,der mich nach London bringen könnte. Ich würde schon noch was finden,wie ich sie überreden könnte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir,dass es schon ziemlich spät war und ich langsam schlafen sollte. Schnell machte ich mich fertig und legte mich dann schlafen.

Ich stand auf einer Wiese,der Schein des Mondes erhellte die Umgebung. Verwundert sah ich mich um,wo war ich? Es musste sich um einen Traum handeln,etwas anderes konnte es nicht sein. Ein Rascheln hinter mir,ließ mich zusammen zucken. Als ich mich allerdings umdrehte,konnte ich nichts erkennen. ,,H-hallo?",fragte ich ängstlich und wich einige Schritte zurück. Wieder knackte es,doch ich konnte nichts erkennen,der Mond verschwand gerade hinter einigen Wolken. Es war unheimlich hier und ich hatte das Gefühl,beobachtet zu werden. ,,Hallo!",rief ich erneut,dieses Mal etwas lauter als vorher. Nur Mut Winn,alles ist gut,das ist nur ein Traum. Du wachst bestimmt gleich auf und dann ist alles wieder gut. Nur keine Panik. Knack. Erschrocken sah ich auf. Etwas großes kam auf mich zu,ich konnte einen Schatten sehen. Ein leises knurren ertönte. ,,W-wer ist da?" Endlich brach der Mond hinter den Wolken hervor und ich sah,was dort war. Ein großer,schwarzer Hund stand am Rande der Wiese und beobachtete mich. Er sah mich neugierig an,aber irgendetwas an ihm machte mir gewaltige Angst. War das ein Wolf? Das Tier kam auf mich zu, weshalb ich einige Schritte zurück wich. Leider musste ich genau in diesem Moment stolpern und viel zu Boden. Das Tier kam weiter auf mich zu,es war kein Wolf,eher ein großer Hund. Ob er gefährlich war? Plötzlich veränderte sich etwas an seiner Gestalt,er schien zu wachsen und sich in irgendetwas zu verwandeln. Dies geschah,als der Mond erneut hinter den Wolken verschwand. Wieder konnte ich nichts sehen,ich erkannte nur die Gestalt eines Menschen. ,,Winn." Eine Männerstimme sprach,ich kannte sie nicht. ,,W-wer sind sie? Lassen sie mich in Ruhe!" ,,Hab keine Angst!" Langsam schob sich der Mond wieder in mein Blickfeld und es wurde wieder heller. Im nächsten Moment war die Gestalt verschwunden,ich sah nur noch den Hund in der Dunkelheit verschwinden.

Ich wachte auf und sah auf meine Uhr. Es war gerade mal zwei Uhr morgens,viel zu früh um auf zu wachen,meiner Meinung nach jedenfalls. Seufzend stand ich auf und öffnete mein Fenster,um die kühle Nachtluft in mein Zimmer kommen zu lassen. Die umliegenden Häuser waren komplett i Dunkelheit gehüllt und die wenigen Straßenlaternen warfen schwaches Licht auf die Straße. Vielleicht sollte ich noch ein wenig schlafen,in letzter Zeit hatte ich das nicht so oft getan. Also ließ ich mein Fenster offen und kuschelte mich zurück in meine Decke. Hoffentlich würde ich den Rest der Nacht Traumlos überstehen.

Weitere Tage vergingen und morgen würde ich mich auf den Weg in die Winkelgasse machen. Mit Mrs. Harwing und Mrs. Dount hatte ich geredet und sie waren einverstanden, das mich jemand nach London bringen würde. Es war Nachmittag und ich hatte wie immer Langeweile. Also kam mir die Idee,dass ich Harry besuchen könnte,auch wenn sein Onkel darüber nicht sehr begeistert wäre. Doch das war mir egal und eine Muggelfamilie aufmischen,macht bestimmt Spaß. Fred und George wären stolz auf mich. Also zog ich mir Schuhe an und machte mich dann auf den Weg in den Ligusterweg. Wie immer erwarteten einem pikfeine Gärten und die gleichen,langweiligen Häuser,die einem verrieten,in was für einer Gegend man sich befand. Vor dem Haus Nummer 4 machte ich halt und klingelte. Während ich mir noch überlegte,was ich sagen könnte,hörte ich schwere Schritte,die durch den Flur stapften. Na toll Onkel Walross kommt höchstpersönlich. Doch es war nicht Harrys Onkel der öffnete,es war Dudley,der mich verwundert ansah. ,,Was ist? Noch nie ein Mädchen gesehen?" ,,Äm...I-ich...Doch na klar! Was willst du?" Nur schwer konnte ich mir ein lachen unterdrücken,Dudley war ja ganz verlegen. ,,Ich möchte zu Harry!" ,,Was willst du denn von dem?" ,,Hast du ein Problem damit?",fragte ich leicht genervt. Er schüttelte schnell den Kopf:,,N-nein,komm doch...komm doch rein." Ich schob mich an ihm vorbei in den Flur und steuerte direkt auf das Esszimmer zu,aus dem ich Stimmen hörte. Als ich in die Küche trat und zum Esstisch sah,an dem die Familie Dursley saß und Harry,viel seinem Onkel vor Schreck das Messer aus der Hand. Mein Blick fuhr zu Tante Magda,die sogar noch dicker war als ihr Bruder. Reife Leistung. Ein Mops lag neben ihr und sah mich grimmig an. ,,Dudley? Was hat sie hier zu suchen?",fragte sein Vater mit ziemlich ruhiger,aber wütender Stimme. Offenbar kochte er nur so vor Wut. ,,Sie möchte zu Harry!" Dudleys Mutter erschrak,als sie Dudley so reden hörte,ich fand das alles unglaublich witzig. ,,Hast du sie eingeladen?" ,,Oh nein Mr. Dursley, Harry hat nichts damit zu tun." ,,Was ist hier los Vernon,wer ist dieses Mädchen?",meldete sich auch nun Magda zu Wort. ,,Ein Engel!" Ich sah zu Harry,der sich vor lachen kaum noch auf dem Stuhl halten konnte. Sein Onkel sah hilflos zu seiner Frau,die dann schwach nickte:,,Harry bring sie doch nach oben,wir wollten eh gleich...Fernsehen." Das ließ sich Harry nicht zwei mal sagen,er stand auf und zog mich mit in sein Zimmer. Dort brach er in einen Regelrechten Lachanfall aus. ,,Was?" ,,Ein Engel!",äffte er Dudley nach und sah mich verträumt an. Dann musste er erneut lachen:,,Er steht total auf dich!" ,,Dein Cousin? Bitte nicht!" Jetzt musste ich auch lachen. ,,Vielleicht wärt ihr das perfekte Paar!",scherzte er. ,,Sehr witzig. Er ist überhaupt nicht mein Typ!" ,,Wer denn dann?" ,,Naja weißt du,ich möchte jemanden, der mich zum lachen bringt, jemanden der...warum erzähl ich das? Warum willst du das wissen?" ,,Nur so. Ich meine ich muss es Dudley schonend beibringen,dass du nichts von ihm willst!" ,,Verdammt ich bin erst 13,also noch viel zu jung für eine Beziehung!" Harry musste wieder lachen:,,Ich werde es ihm sagen!" Jemand klopfte an die Tür,im nächsten Moment kam Harrys Onkel herein. ,,Junge ich warne dich,wenn irgendetwas passiert,während sie hier ist,dann kann ich dir versichern, dass ich diesen Zettel nicht unterschreibe und du nie wieder in diese Schule zurück kannst!" Ich wollte schon protestieren,sagte auf Harrys mahnenden Blick hin,aber lieber nichts mehr. ,,Ich verspreche es!" Sein Onkel sah uns noch einmal warnend an und verließ dann den Raum. ,,Er ist ein echt liebenswerter Mensch!" ,,Was du nicht sagst!" ,,Ich hoffe mein Auftauchen macht dir nicht zu viele Schwierigkeiten?" ,,Ach dank Dudley darfst du hier bleiben, vielleicht sollten wir uns bei ihm bedanken!" ,,Wie kommst du morgen nach London?" ,,Wenn ich mich benehme,bringt Onkel Vernon mich dort hin,er muss Magda sowieso weg bringen." ,,Dann hoffe ich,dass du den letzten Abend noch überlebst." Wir mussten wieder lachen. Den Rest des Tages blieb ich bei Harry. Wir saßen in seinem Zimmer,redeten über alles mögliche und hatten viel Spaß. Als es bei den Dursleys dann Abendessen gab,verabschiedete ich mich von allen und machte mich dann auf den Weg zurück ins Weisenhaus.

So schnell ich konnte eilte ich hoch in mein Zimmer,hoffentlich hatte keiner gemerkt,dass ich so lange weg gewesen war. Eigentlich hatte ich Ausgangssperre gehabt,doch das war mir egal. Als ich gerade ins Badezimmer gehen wollte,kam jemand in mein Zimmer gestürmt. Es handelte sich um Mrs. Dount,einer wirklich wütenden Mrs. Dount. Also hatte man es doch bemerkt. ,,Wo hast du gesteckt?" ,,I-ich war...ich war bei einem Schulfreund von mir!" ,,Du hast Ausgangssperre junge Dame! Du weißt was das heißt!" Ich ahnte schlimmes,aber das konnte sie mir nicht antun. Wütend sah ich sie an,ich hasste diese Frau so sehr. Ich hasste dieses Heim so sehr,es war alles zum kotzen. ,,Du wirst morgen zuhause bleiben!" ,,Aber ich muss nach London,meine Schulbücher kaufen!" ,,Das hättest du dir vorher überlegen sollen. Vielleicht ist es besser,wenn wir dich von dieser Schule abmelden! Gib mir bitte die Telefonnummer,ich werde dort anrufen!" ,,Nein!" ,,WAS?" ,,Ich sagte nein! Die haben da kein Telefon und ich will auch nicht,dass man mir verbietet dort zur Schule zu gehen! Das ist mein gutes Recht!" Wie konnte sie nur denken,ich würde mich von ihr aufhalte lassen,nicht mehr nach Hogwarts zu gehen? Hogwarts war mein Zuhause,dort gehörte ich hin. Ich bin eine Hexe,kein Muggel. Meine Welt war die der Zauberer,ich wollte zu meinen Freunden zu... ,,Du bleibst hier! Das Abendessen kannst du vergessen! Du bleibst auf deinem Zimmer!" ,,Ihr könnt mich nicht ohne Essen ins Bett lassen!" Draußen wurde es langsam dunkel,bald würden wieder die Laternen an gehen. Vielleicht sollte ich einfach abhauen,nur wo sollte ich hin? Egal wohin,überall war es besser als hier. ,,Das hättest du dir vorher überlegen sollen! Und jetzt will ich nichts mehr von dir hören und sehen!" Sie ging zur Tür,wütend funkelte ich sie an:,,Ich sie auch nicht mehr,sie dumme Kuh!" Klatsch. Erschrocken berührte ich meine Wange,wo sie mich geschlagen hatte. Mrs. Dount hatte noch nie jemanden geschlagen. Sie war der Teufel in Person,aber jemanden schlagen,dass war nicht ihre Art. ,,Hausarrest,für drei Wochen!" ,,Aber..." ,,Nun gut,drei Monate!" Und damit verließ sie den Raum und schloss die Tür ab. Wieder einmal war ich in meinem Zimmer eingesperrt. Wütend trat ich gegen die Tür,dass konnte doch nicht war sein. Nannte man so etwas nicht Freiheitsberaubung? Mein Blick glitt zum Fenster,es war jetzt meine einzigste Chance. Nur wie sollte ich meine Sachen runter bekommen? Mein Koffer war nicht gerade leicht. Doch ich wollte nicht hier drinnen versauern,also nahm ich mein Bettlaken,den Decken- und Kopfbezug und zwei Wolldecken,die ich zu einem Seil zusammen knotete und aus dem Fenster warf. Dann holte ich meinen schweren Koffer,den ich zum Glück schon gepackt hatte und hievte ihn auf das Fensterbrett. Ob er kaputt gehen würde,wenn ich ihn aus dem Fenster schmiss? Zur Not würde ich ihn nacher heil zaubern,wenn die Ferien vorbei waren. Also gab ich ihm einen kräftigen Stoß und schon sauste er in die Tiefe. Als er auf dem Boden aufschlug,öffnete er sich und die meisten meiner Sachen vielen hinaus. Na toll,kaputt geht er nicht,aber offen. Schnell sah ich mich noch einmal in meinem Zimmer um, ob ich auch nichts vergessen hatte und kletterte dann aus dem Fenster, nach unten.

Unten angekommen atmete ich auf und fing an,meine Sachen aufzusammeln und wieder ein zu packen. Dann nahm ich meinen Koffer und eilte davon. Adieu Weisenhaus,bis dann ihr nervigen Erzieherinnen und willkommen Hogwarts,naja im Moment eher willkommen Freiheit.

Ein neues Kapitel! Diesmal ein ziemlich kurzes,aber das wird nicht immer so bleiben. Die nächsten werden wieder länger werden.

Ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich schon die nächsten Kapitel zu schreiben. Bis dann eure Sabrina ♡

Das Leben einer Black (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt