Kapitel 45

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Ich rannte so schnell ich konnte zurück zum Schloss. Mir war egal,ob mich jemand sehen könnte,ich wollte einfach nur alleine sein. Mein Weg führte mich allerdings nicht hoch in den Gemeinschaftsraum,dort wären andere Schüler und auf Erklärungen,wieso ich weinte hatte ich keine Lust. Auch wollte ich nicht,dass ständig jemand über mich sprach. Ich weiß nicht wie,aber irgendwie endete mein Weg in der Eulerei. Dort setzte ich mich auf den Boden und vergrub mein Gesicht in den Händen. Spätestens jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr stoppen und fing an zu weinen. Mein ganzes Leben fühlte sich langsam wie ein Albtraum an,dabei hatte ich doch gedacht,das sich endlich alles zum guten wandte. Ich hatte tolle Freunde gefunden,besuchte die beste Schule die ich mir vorstellen konnte und... Ich lächelte bei dem Gedanken. Schritte auf der Treppe sagten mir,das jemand kam,weshalb ich schnell aufstand und mich zum Fenster umdrehte. Ich wollte nicht,das jemand sah,wie ich weinte. ,,Winn? Was machst du denn hier?" Verwundert sah ich auf und ehe ich mich versah,hatte ich mich auch schon umgedreht und mich in seine Arme geworfen. ,,Hey was ist denn los?" ,,Mein Leben ist ein einziger Albtraum George!",schluchzte ich laut. George sah mich besorgt an:,,Was ist denn passiert?" Ich fing an ihm alles zu erzählen,was wir von Harry erfahren hatten,die ganze Zeit über hörte er zu und unterbrach mich kein einziges Mal. Auch als ich geendet hatte schwieg er noch eine Weile,bevor er antwortete:,,Das tut mir leid Winn. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen,wenn du es nicht erfahren hättest,wo doch schon alles im Moment so schwer für dich ist!" Da hatte er so was von recht. Mein ganzes Leben bestand nur noch aus einem Scherbenhaufen und jede einzelne Scherbe stand für etwas schlechtes. ,,Wieso tut er mir das an? Wie kann er seine besten Freunde verraten?" ,,Ich wünschte ich könnte dir sagen,wieso er das getan hat." ,,Sollte ich ihn finden,dann kann er aber was erleben! Es ist schon schlimm genug zu wissen,dass mein Vater ein Mörder ist,aber das er auch noch ein mieser Verräter ist,macht mich fertig." George schnappte nach Luft:,,Winn bitte mach das nicht. Versprich mir bitte,das du nicht nach ihm suchen wirst! Winn bitte versprich es!" Ich sah ihn nicht an,sondern starrte aus dem Fenster. Ich konnte es ihm nicht versprechen,ich konnte nicht damit leben,was er getan hatte. All die Jahre hatte ich nicht gewusst,was er alles neben den Morden getan hatte. ,,Winn hast du mir zugehört?" ,,Ja...Habe ich..." Er sah mich erwartungsvoll an:,,Versprich es mir bitte. Ich mache mir Sorgen um dich und nicht nur ich!" Er hob einen Brief hoch,den er in der Hand hielt. ,,Meine Mutter hat mich gefragt wie es dir geht,sie macht sich Sorgen. Deshalb hab ich ihr einen Brief geschrieben! Sie war sich sicher,dass du ihr nicht die Wahrheit schreiben würdest." Ich senkte meinen Blick:,,Ich verspreche es..." Er lächelte,weshalb ich meinen Blick abwandte. Ich musste ihn anlügen,auf keinen Fall konnte ich ihm versprechen,meinen Vater nicht zu suchen. Denn ich brauchte Antworten,ich wollte sie unbedingt. George stand auf und band den Brief an den Fuß einer Eule. Diese schlug zweimal mit den Flügeln und flog dann aus dem Fenster. ,,Willst du mit in den Gemeinschaftsraum kommen?" Ich schüttelte den Kopf:,,Nein,ich...ich wollte noch etwas erledigen!" Er sah mich misstrauisch an,dachte er etwa,ich würde jetzt nach ihm suchen? ,,Keine Sorge ich werde nicht nach ihm suchen!" Ich stand auf und zwang mich zu einem lächeln. Er schien mir zu glauben,denn er lächelte auch. ,,Ich geh dann mal wieder in den Gemeinschaftsraum,Fred wartet schon auf mich." Und er verschwand. Seufzend ließ ich mich wieder zu Boden sinken. Wann war dieser Albtraum endlich zu Ende? Black Moon kam auf mich zu geflogen und landete auf meiner Schulter. ,,Hallo meine Schöne." Sie fing an an meinem Ohr zu knabbern und streckte mir ihr Bein hin. An diesem hing ein Brief. ,,Von wem ist der denn?" Ich nahm ihr den Brief ab und öffnete ihn.

,,Hallo Winn!
Ich wollte fragen,ob du Harry,Ron und Hermine lust hättet mich mal wieder zu besuchen? Es geht um Seidenschnabel! Hagrid"

Ich ließ den Brief sinken,was war los? Würde irgendetwas mit Seidenschnabel passieren? Hoffentlich würde dem armen Tier nichts passieren. Doch die Tränen,die den Brief leicht unleserlich machten,sagten mir etwas anderes. Vielleicht sollte ich den anderen Bescheid geben,falls sie wieder zurück aus Hogsmead waren. Allerdings müsste ich dann auch mit Harry sprechen und irgendwie hatte ich Angst,wie er auf mich reagieren könnte. Doch ging es hier um Hagrid und Seidenschnabel und nicht um mich oder meinen Vater,diese Angelegenheit war viel wichtiger. Also stand ich auf und verließ die Eulerei. Stufe um Stufe stieg ich nach unten,den Brief fest umklammert und versuchte über das eben geschehene nicht nach zu denken. Stattdessen lenkte ich meine Gedanken auf die Hausaufgaben,die wir über die Ferien auf hatten. Vielleicht würden diese mich so weit ablenken. Der Weg zum Schloss war nicht recht weit und so kam ich ziemlich schnell im Schloss an. Es waren wenige Schüler in den Gängen,die meisten waren vermutlich noch in Hogsmead oder in ihren Gemeinschaftsräumen. Aber weder Harry,Ron,noch Hermine konnte ich irgendwo sehen. Vielleicht waren sie schon im Gemeinschaftsraum. Also ging ich die große Treppe nach oben,als mir jemand entgegen kam,auf den ich gerade gut und gerne verzichten konnte. Louisa kam aus einem der Gänge auf die Treppe zu und blieb stehen,als sie mich sah. Kurz warf sie mir einen wütenden Blick zu,bevor sie kehrt machte und im Gang verschwand. Langsam reicht mir ihr verhalten. Wütend folgte ich ihr,bis wir in einen lehren Gang kamen. ,,Louisa!" Sie drehte sich abrupt um:,,Was willst du?" ,,Mit dir reden!" Sie sah mich misstrauisch an:,,Worüber willst du reden?" Ich holte einmal tief Luft und versuchte nicht in Tränen auszubrechen:,,Ich will endlich wissen wieso du mich hasst? Und jetzt komm mir nicht damit,dass es wegen meinem Vater ist! Da muss es noch einen anderen Grund geben!" ,,Stell dich nicht so dumm!" ,,Louisa sag mir doch den genauen Grund! Ich verstehe nicht wieso du mich so sehr hasst!" Louisa verzog schmerzhaft ihr Gesicht:,,Dein Vater hat meine Mutter umgebracht!" Entsetzt machte ich einen Schritt nach hinten,das konnte doch nicht wahr sein. ,,Aber...aber...das..." ,,Er hat sie ermordet. Damals als die ganzen Muggel bei seinem Attentat gestorben sind! Er hat sie umgebracht!" Tränen liefen ihr übers Gesicht,auf einmal konnte ich verstehen,wieso sie meinen Vater so sehr hasste. Aber warum hasste sie mich dann so? Ich konnte doch nichts dafür. ,,Louisa...es...es tut mir..." ,,Spar dir deine Entschuldigungen! Das ich es dir gesagt habe ändert nichts daran!" Wütend wandte sie sich ab und rannte davon. Immer noch geschockt von der Information lehnte ich mich gegen die Wand und starte auf dem Boden. Ihre Mutter war eine der Muggel gewesen,die wegen meinem Vater gestorben waren. Dieser Mistkerl. Womit hatte ich das verdient,so einen Mann als Vater zu haben? Endlich schaffte ich es weiter zu laufen,auch wenn ich dabei einige vorbeilaufende Schüler anrempelte. Ein Slytherin Mädchen funkelte mich wütend an:,,Hey pass auf wo du hin läufst!" Ich ignorierte sie einfach und ging weiter. So schnell ich konnte rannte ich die restlichen Stufen nach oben in den siebten Stock und erreichte das Gemälde des Ritters. Sir Cadogan sah auf und erschrak:,,Ah die verrückte Tochter vom Spinner!" Genervt sah ich ihn an:,,Oh der schwächliche Depp mit dem dicken Pony! Und jetzt lass mich rein,ich hab gerade echt schlechte Laune!" ,,Wie lautet das Passwort?" Ich seufzte:,,Merlin!" Endlich klappte das Portrait zur Seite und ich konnte in den Gemeinschaftsraum gehen. Am Kamin entdeckte ich sofort Harry,Ron und Hermine,alle mit einer ernsten Miene. Ich könnte auch einfach hoch ins Zimmer gehen und nacher Hermine von Hagrids Nachricht erzählen,als diese mich auch schon sah:,,Winn!" Auch Harry und Ron sahen nun auf,weshalb ich auf die drei zu ging,wobei ich Harrys Blick auswich. Ich würde ihnen die Nachricht sagen und danach einfach ins Zimmer gehen. ,,Wo warst du?",fragte Hermine,sichtlich erleichtert über mein Auftauchen. ,,In der Eulerei...hier ich habe ein Brief von Hagrid,er will das wir mal vorbei kommen. Es ist wegen Seidenschnabel..." Immer noch nicht traute ich mich zu Harry zu sehen,ich hatte Angst das unsere Freundschaft jetzt zerstört sein könnte. ,,Heute werden wir ihn nicht mehr besuchen können,dafür ist es zu spät...Aber wie wäre es mit Morgen?",fragte Ron,wobei er mich besorgt musterte. Auch Hermine sah mich besorgt an,weshalb ich seufzte. Dies war vermutlich mein schlimmstes Schuljahr und es war gerade einmal mein drittes. Wie gerne würde ich jetzt wieder bei dem Basilisken in der Kammer des Schreckens sein,das war viel angenehmer als dieser ganze Stress im Moment. Hermine räusperte sich:,,Aber sag doch mal,geht es...geht es dir gut?" ,,Ja mir geht es gut!" Sie sah mich misstrauisch an,wieso fragte sie mich überhaupt,wenn sie die Antwort schon wusste? Ron warf einen Blick auf seine Uhr:,,Vielleicht sollten wir jetzt erst einmal zum Abendessen gehen. Dann kommt ihr beiden vielleicht auf andere Gedanken!" ,,Ich finde Ron hat recht. Kommt lasst uns gehen!" Die drei standen vom Sofa auf und wollten gehen,doch ich blieb stehen. Ich hatte keinen Hunger,wieso sollte ich dann mit zum Abendessen gehen? Vielleicht tat mir ein wenig Abstand von allen ganz gut,um mit allem klar zu kommen. Oder ich benahm mich auch einfach nur wie ein Kleinkind und steigerte mich zu sehr in die Sache hinein. Hermine schien zu merken,das ich ihnen nicht folgte,denn sie drehte sich zu mir um:,,Kommst du Winn?" ,,Geht ohne mich,ich habe keinen Hunger!" ,,Aber du musst etwas essen!" Harry nickte:,,Sie hat recht. Winn ich bin auch..." ,,Harry ich habe keinen Hunger okay!" Schnell rannte ich die Treppe nach oben in den Schlafraum und warf mich dort auf mein Bett. Ich wollte ihn nicht so anfahren,wieso nur hatte ich manchmal meine Gefühle nicht unter Kontrolle. Und genau in diesem Moment kamen mir einmal wieder die Tränen. Vielleicht sollte ich mich einfach die ganzen Ferien hier oben verkriechen und erst wieder zum Unterrichtsbeginn das Zimmer verlassen. Harry würde nicht hier hoch können und Hermine mich nicht zwingen das Zimmer zu verlassen. Mein Bauch knurrte,kein Wunder,ich hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Am liebsten wäre ich jetzt unten beim Fest,doch wollte ich weder Harry noch Louisa sehen. Beide erinnerten mich daran,was mein Vater getan hatte. Fast bereute ich es schon,Louisa gefragt zu haben,wieso sie meinen Vater so sehr hasste. Das er ihre Mutter umgebracht hatte,ich konnte es einfach nicht glauben. Seufzend stand ich auf und verbarrikadierte mich im Badezimmer,wo ich erst einmal duschen ging. Das kühle Wasser verhalf mir zu einem klarem Kopf und sofort ging es mir schon viel besser. Vielleicht sollte ich doch noch nach unten gehen,ich könnte Harry und Louisa ja einfach ignorieren. Schnell zog ich mir frische Sachen an und trocknete mit einem Schlenker meines Zauberstabes meine Haare. Dann verließ ich mein Zimmer und machte mich auf den Weg in die große Halle.

Das Leben einer Black (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt