Harry und ich verließen gemeinsam die Halle und machten uns auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Allerdings wurden wir kurz vor dem Portrait von Professor Snape aufgehalten.
Ein unheimliches Lächeln, so als würde ihn etwas unheimlich freuen, ließ mich von dem schlimmsten ausgehen. „Miss Black. Ich habe auf sie gewartet?" Gewartet? Hatte er sich etwa hier auf die Lauer gelegt. Ein Bild von Snape, wie er hinter einer Ecke stand und verstohlene Blicke in den Flur warf, trat mir in den Kopf und setzte sich fest. „Auf mich gewartet Sir?" „Ja. Professor McGonagall hat mich damit beauftragt ihre Strafarbeit zu beaufsichtigen. Sie hat im Moment leider keine Zeit. Also folgen sie mir!" Strafarbeit mit Snape?
Das konnte ja super werden, vor allem da ich einen Schüler seines Hauses angegriffen hatte. Harry warf mir einen entsetzten Blick zu, ich warf ihm ein Lächeln zu. „Kommen sie endlich!" Nur Wiederwillig folgte ich Snape durch die Korridore hinunter in die Kerker.
Vor der Tür seines Büros machten wir kurz halt, damit er die Tür öffnen konnten und wir eintraten. Es war dunkel und kalt, der modrige Geruch nach Kräutern lag in der Luft. Snape machte einige Kerzen an und mein Blick bot mir einen unaufgeräumten Raum, der so aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Hatte sich hier ein tollwütiger Kobold ausgetobt oder eine Horde Wichtel hatte ihr Unwesen getrieben. „Du hast eine Stunde Zeit, um den gesamten Raum aufzuräumen. Wenn ich auch nur noch ein bisschen Dreck in diesem Raum finde, werden sie es bereuen!"
Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ den Raum. An der Tür machte er halt und fügte mit einem spitzen Lächeln hinzu: „Und keine Zauberei." Damit schloss er die Tür hinter sich.
Genervt ließ ich mich auf einen Stuhl sinken. Eine Stunde Zeit dieses Chaos zu beseitigen und das ganz ohne Zauberei. Seufzend fing ich an und räumte zuerst die ganzen Kessel weg.
Die restlichen Zutaten, welche nicht zu gebrauchen waren, schmiss ich in den Müll. An sich kam ich gut voran, wobei sich das Tische putzen als schwierig heraus stellte. Ohne Zaubern dürfte es ziemlich schwer werden, alles in einer Stunde zu bewältigen.
Völlig geschafft aber fertig mit der Arbeit sank ich auf einem Stuhl zusammen. In einer Minute dürfte Snape kommen und sich sicherlich nicht freuen, dass ich fertig geworden war. Kaum eine Minute später trat er auch schon ins Zimmer und verlor bei dem Anblick des aufgeräumten Raumes sein Lächeln. „Wie ich sehe, haben sie die Strafarbeit in einer Stunde geschafft. Sie dürfen gehen Miss Black."
Das schien ihm gar nicht zu gefallen. Zufrieden sprang ich auf und verließ das Zimmer, bevor er sich noch etwas neues ausdenken konnte. Sobald ich den Kerker verlassen hatte, fühlte ich mich sofort besser.
Meine Freunde fand ich im Gemeinschaftsraum, wo sie auf dem Sofa vorm Kamin saßen. Ron war nicht dabei, er saß bei seinen Brüdern ein paar Tische abseits. George und mein Blick trafen sich, weshalb ich schnell zur Seite sah. „Hi Leute."
„Harry hat mir von der Strafarbeit bei Snape erzählt." „Er hat mich den kompletten Zaubertrank Raum putzen lassen. Das war vielleicht eine Menge Arbeit." Hermine verzog das Gesicht: „Du hättest dich von Malfoy nicht provozieren lassen sollen." „Ich weiß Hermine, ich weiß."
Den restlichen Abend verbrachten wir größten Teil im Gemeinschaftsraum, bevor wir hoch in unsere Zimmer zum schlafen gingen. Die nächsten Tagen wurden für Harry nicht besser wie die letzten. Seit dem Artikel von Rita war es mit den Shikanierungen der anderen Schüler noch schlimmer geworden.
Draco Malfoy machte sich einen besonderen Spaß daraus, indem er andauernd Textzeilen des Artikels laut vorlas, wenn Harry in der Nähe war. Für mich wurde es zu einer richtigen Geduldsprobe, ihm nicht den Kopf abzureißen. „Na Potter, Black, wann findet denn die Hochzeit statt?" „Winn beruhig dich!", wies Hermine mich zurecht, als sie bemerkte, wie ich mich immer mehr anspannte. Dieser kleine Mistkerl.
„Ich wusste gar nicht, dass du auf so jemanden stehst Potter!" „HALT DEINE KLAPPE! HÖR AUF UNS STÄNDIG AUF DIE NERVEN ZU GEHEN! Du bist nichts anderes als ein kleiner Junge, der sich hinter dem Rücken seines Vaters versteckt. Geh zurück und verkriech dich bei Mami und Papi!" Meine Schreie erfüllten die gesamten Korridore und brachten so die Aufmerksamkeit aller auf uns.
Mir war das völlig egal, es hielten mich eh viele schon für verrückt, was würde das schon ändern. Hermine, die offenbar witterte, dass gleich etwas passieren würde, packte Harry und mich am Arm und zog uns von Malfoy und den anderen Slytherins Weg. ,,Du bist unmöglich Winn. Wieso lässt du dich nur so leicht provozieren?" ,,Er ist eben nervig, was kann ich denn dafür." Sie seufzte: ,,Ich hoffe doch, dass ihr euch heute Nachmittag beide benehmen werdet!" Verwirrt sahen wir sie an. ,,Was ist denn heute Nachmittag?", fragte Harry. ,,Na es ist Samstag und Hogsmead Wochenende. Habt ihr das etwa schon vergessen? Lasst uns zusammen hin gehen, ein bisschen Abwechslung tut uns allen gut." Harry warf ihr einen misstrauischen Blick zu: ,,Und was ist mit Ron? Wieso gehst du nicht mit ihm?" Etwas kleinlaut antwortete sie: ,,Naja ich dachte mir, wir könnten ihn im drei Besen treffen." Das war also ihr Plan. Harry und Ron mit einem Treffen konfrontieren und sie dazu zu bewegen sich auszusprechen. Ob das so eine gute Idee war?
Harry fand den Vorschlag offenbar nicht gut, da er genervt das Gesicht verzog und sich abwandte: ,,Nein danke Hermine, kein Interesse!" „Ach Harry komm schon, gib dir einen Ruck. Ihr könnt euch nicht ewig ignorieren." Harry wollte etwas einwerfen, doch ich unterbrach ihn mit einem genervten seufzen. „Ich finde es auch nicht gerade lustig, mich mit dem Miesepeter zu treffen. Trotz alle dem ist er unser Freund, wir sollten ihm eine Chance geben." Harry sah mich missmutig an, ließ sich dann aber doch von Hermine überreden mitzukommen. Unter der Bedingung, seinen Tarnumhang zu benutzen. Hermine war kurz davor ihm ihre Meinung zu sagen, ließ es aber bleiben, als ich ihr einen mahnenden Blick zuwarf. Das würde nur in erneutem Streit ausbrechen.
Schließlich sagte Harry zu, wenn auch nur wiederwillig und so kam es, dass wir uns im drei Besen trafen. Als Ron dann allerdings auftauchte, versteckte Harry sich unter dem Tisch mit seinem Tarnumhang. Dieser Feigling. Ron ignorierte mich und redete mit Hermine über die erste Aufgabe des Turniers. So schweiften meine Gedanken zu Harry und meinem Treffen mit Hagrid ab.
Rückblende
Harry und ich saßen zusammen mit Neville am schwarzen See. Neville hatte von Professor Moody ein Buch über Pflanzen bekommen, aus welchem er uns begeistert erzählte. Allerdings interessierte es weder Harry noch mich und so ignorierten wir einfach, was er uns erzählte. Ich musste mich in meiner Freizeit nicht mit Kräuterkunde auseinander setzten. Gelangweilt sah ich über das schwarze Wasser und dachte an die Weasley Zwillinge, denen Hermine und ich versucht hatten Belfer Anhänger zu verkaufen. Sie beiden hatten uns wehement abgewimmelt, sodass ich es nach drei Versuchen aufgegeben hatte. Hermine hingegen war ihnen den halben Tag gefolgt und nicht nur sie hatte sie gefragt. Fast ganz Griffindor wusste nun von ihrem Vorhaben, doch hatte keiner außer Collin einen Anstecker gekauft.
„Hallo!", rief Neville plötzlich, sodass Harry und ich uns umwandten. Hermine kam, gefolgt von Ron und Ginny auf uns zu. „Harry ich muss dir etwas sagen. Parvatie hat mir von Dean gesagt, der es von Seamus weiß, dass Hagrid dich sehen will." „W-was?", sagten wir gleichzeitig. Hermine seufzte und wandte sich an Ron, welcher ihr etwas zuflüsterte. Ginny stand ratlos daneben. „Also ich soll dir von Parvati sagen, dass Dean...ach egal. Hagrid will dich sprechen!" „Du kannst Ron sagen...", setzte er an, doch Hermine unterbrach ihn. „Ich bin keine Eule!" Wütend griff sie nach Ginnys Arm und zog sie mit sich, während ich nicht so recht verstand, worum es ging. Ich hatte nur verstanden, dass Hagrid Harry sehen wollte. Harry runzelte ebenfalls die Stirn: „Was war das denn?" „Keine Ahnung..."
Wenig später saßen wir im Gemeinschaftsraum, draußen wurde es bereits dunkel. Harry holte grade seinen Tarnumhang, um zu Hagrid zu gehen, während ich auf ihn wartete. Als er die Treppe herunter gerannt kam, hielt ich ihn auf: „Warte Harry, ich möchte mitkommen!" Er nickte kurz, bevor wir dann gemeinsam dem Raum verließen.
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Ein neues Kapitel. Endlich geht es weiter.Ich hoffe es gefällt euch :)
Bis bald eure Sabrina. ♡
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Das Leben einer Black (Slow Updates)
Fiksi PenggemarWinn Black ist die Tochter des berüchtigten Massenmörders Sirius Black. Oft hat sie es deshalb ein bisschen schwer, wenn die Leute ihren Namen erfahren, doch zusammen mit ihren Freunden übersteht sie jede Situation. Auch erlebt sie zusammen mit ihn...