Kapitel 76

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Es war Sonntag und ich hatte keine Lust im Gemeinschaftsraum zu bleiben. Ron redete nach wie vor nicht mit Harry und mir und auch Fred und George schienen mich zu meiden. Genervt irrte ich durch die Schlossgänge, auf das Frühstück hatte ich keine Lust. Seufzend lief ich also an der großen Halle vorbei und entschied mich nach draußen zu gehen. Einige Griffindor kamen an mir vorbei und tuschelten leise. Ich hörte Wörter wie Harry oder Feuerkelch.

Auch die anderen Schüler schienen sich über die Ereignisse zu unterhalten, die Slytherin machten sich besonders lustig darüber. Während ich über den Platz in Richtung Brücke ging und versuchte die anderen Schüler zu ignorieren, wurde ich plötzlich am Arm gepackt und in einen steinernen Gang gezogen. Zwei Schüler standen vor mir, beide mit gelb schwarzer Krawatte und dem Hufflepuff Wappen auf den Umhängen. Den Typen kannte ich nicht, ich schätzte ihn auf ungefähr siebzehn Jahre, doch das blonde Mädchen neben ihn, kannte ich nur zu gut. Hannah Abbot. Sie war in meinem Jahrgang, ich hatte eher weniger mit ihr zu tun gehabt. „Kann ich euch helfen?"

Fragend sah ich die beiden an. Hannah grinste breit, während der Typ seine Augen verdrehte. „Du bist mit diesem Potter befreundet oder?" „Äm... ja wieso?" „Was hat dieser Looser sich dabei gedacht, seinen Namen in den Kelch zu werfen? Cedric ist unser Mann!" „Potter muss sich immer aufspielen, nur weil er berühmt ist!", warf Hannah ein. „Er hat seinen Namen nicht in den Kelch geworfen! Das wäre auch gar nicht möglich gewesen." Sie lachte spöttisch auf: „Das ich nicht lache. Potter will sich nur aufspielen. Es ist ziemlich still um ihn geworden, letztes Jahr hattest eher du die ganze Aufmerksamkeit wegen deines Vaters. Er braucht wohl dringend Aufmerksamkeit." Sie machte einen Schritt auf mich zu: „Sag ihm, wir akzeptieren ihn nicht. Cedric ist unser Mann!"

Oh man, was sollte das denn jetzt? Die himmelten den ja alle an als wäre er bereits der Sieger. Ich hatte nichts gegen Cedric, überhaupt nichts, allerdings fand ich diesen ganzen Wirbel, welchen die Hufflepuffs machte übertrieben. Gerade als ich etwas erwidern wollte, kam Pancy um die Ecke. Bei ihrem Anblick wichen Hannah und der Typ zurück. „Was hast du hier zu suchen?" „Halt die Klappe und verzieht euch lieber!" Das ließen die beiden sich nicht zweimal sagen und schon waren sie weg. Seufzend sah ich zu Pancy, welche mich grinsend musterte. „Solche Nervensägen. Kaum ist einer aus ihrem Haus zu etwas auserwählt, schon heben diese Pappnasen ab. Entschuldige meinen Tonfall, aber von den Hufflepuffs halte ich nicht viel." „Schon okay. Ich verstehe einfach nicht was die haben. Ist ja auch egal, was machst du hier draußen?" „Hatte keinen Hunger und wollte runter zum See gehen. Willst du mitkommen?" „Warum nicht." Sie grinste breit und so gingen wir zusammen über die Brücke hinunter zum schwarzen See. Während wir über die Ländereien Hogwarts gingen unterhielten wir uns über verschiedene Themen. Über den Unterricht, Malfoy, die Ferien, Malfoy, das Trimagische Turnier und Malfoy. Pancy fand es schade das Minderjährige Zauberer nicht teilnehmen, sie war felsenfest davon überzeugt, Malfoy hätte große Chancen auf den Sieg. „Ich finde es gut, dass Minderjährige nicht teilnehmen dürfen. Das mit Harry ist schon schlimm genug!" Missmutig ließ ich den Kopf hängen, seid den Vorkommnissen bei der Auswertung, hatte ich mit Harry nicht mehr geredet. Pancy sagte nichts und irgendwie war ich froh darüber, dass sie nicht auf Harry herum hackte.

Wir erreichten den See und setzten uns an das Ufer, auf einen großen Felsen. Das dunkle Wasser zeigte keine Regung, es gleich einem schwarzen Spiegel. „Also Winn, wie sieht das eigentlich bei dir aus?" „W-was?" Sie grinste: „Naja, ich erzähle immer so viel von Draco, aber du sprichst kaum über jemanden. Gibt es da jemanden?" Sie pikste mich mit ihrem Finger in die Seite und wackelte mit den Augenbrauen.

Ohne es zu wollen, spürte ich die Hitze, die nun in meine Wangen schoss. Ich dachte nach, eigentlich gab es niemanden, den ich wirklich mochte. „I-ich glaube nicht... dass es da jemanden gibt..." Ehe sie weiter bohren kann, sehe ich zwei Personen, die quasi zu meiner Rettung anrücken. Innerlich Jubel ich auf, als ich Harry und Hermine erkenne und muss mir ein Grinsen verkneifen. Pancy neben mir versteifte sich, sie redete zwar nicht mehr schlecht über meine Freunde in meiner Gegenwart, doch schien es zu viel verlangt, sich auch mit ihnen abzugeben. Irgendwie konnte ich es auch verstehen, ich wäre auch nicht scharf darauf, mich mit ihren Freunden abzugeben. Sie räusperte sich kurz: „Also ich... sollte zurück ins Schloss. Millicent wartet bestimmt schon auf mich." „Alles klar. Wir sehen uns!" Sie umarmte mich zum Abschied und eilte in Richtung Schloss, wobei sie einen großen Bogen um meine beiden Freunde machte.

Das Leben einer Black (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt