Kapitel 84

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Es war traumhaft. Wir tanzten schon eine Weile lang, zu langsamen oder schnelleren Liedern. In den wenigen Pausen die wir machten, redeten wir mit Cedrics Freunden oder mit Hermime und Krumm. Er war nicht der Gesprächigste, doch waren er und seine Schulkameraden freundlicher als erwartet. Hin und wieder viel mein Blick auf Harry und Ron. Harry tanzte ebenfalls oft mit Cho, während Ron weiterhin beleidigt in der Ecke saß. Seine Begleitung war bereits mit einem der Durmstrang abgezogen. „Er scheint ziemlich beleidigt zu wirken, dein Freund?", fragte Cedric, als wir gerade am Buffet standen. „Meinst du Ron?" „Nein, einen seiner Brüder. Ich kann diese Zwillinge einfach nicht auseinander halten." Sprach er von Fred und George? Ich folgte seinem Blick und entdeckte die Zwillinge bei einer Gruppe Griffindors stehen. Fred lachte und redete mit Lee und seiner Begleitung Angelina. George stand neben ihnen und schien sich nicht am Gespräch zu beteiligen. Unsere Blicke trafen sich. Er schien ebenso wie Ron schlechte Laune zu haben. Was war denn heute nur los mit den beiden? Ich wandte mich wieder Cedric zu: „Glaub mir, ich habe keine Ahnung!" Er reichte mir ein Glas Punch, welches ich dankend annahm. Wie spät war es eigentlich? Ich hatte das Gefühl, wir wären schon Ewigkeiten hier. „Hey Cedric! Setzt euch doch zu uns! Ihr müsst Hunger haben!", rief einer seiner Freunde uns zu. Sie saßen zu sechst an einem Tisch und hatten sich etwas zu Essen geholt. Fragend sah er mich an: „Also ich könnte tatsächlich etwas zu Essen gebrauchen, wie ist es mit dir?" Lachend nickte ich und hakte mich bei ihm unter: „Das klingt nach einer guten Idee!" Wir gesellten uns zu Cedrics Freunde und kurz danach kamen auch Hermine und Krumm dazu. „Dieser Abend ist einfach wunderbar!", schwärmte Hermine nach einer Weile. Die Jungen waren in Gespräche vertieft, also hatten wir beiden ein wenig Zeit uns zu unterhalten. „Ich hatte schon lange nicht mehr solchen Spaß!", erwiderte ich grinsend. Sie nickte und senkte die Stimme: „Aber sag mal, was hat Ron denn den Zauberstab verknotet?" Seufzend verdrehte ich die Augen: „Ich glaube er ist Eifersüchtig."

„Eifersüchtig? Auf wen?" Unnauffälig deutete ich auf Victor, der über einen Witz lachte. Hermine war mir einen ungläubigen Blick zu: „Warum sollte er auf Victor eifersüchtig sein? Ich dachte er vergöttert ihn!" „Anfangs vielleicht, aber er konnte es nicht fassen, dass du mit ihm zum Ball gehst. Ich glaube Ron hat bis zum Schluss gedacht, du hättest keine Begleitung." Empört ließ sie ihre Gabel sinken. Sie suchte den Raum nach Ron ab. „Er hätte mich fragen können. Und nicht als letzte Wahl!" Ich verstand auch nicht, wieso Ron sie nicht eher gefragt hatte. Vermutlich weil er zu sehr auf Fleure und die anderen Beauxbaton fixiert war. Lächelnd sah ich sie an: „Im Grunde waren wir beiden die letzte Wahl. Er wollte mich auch fragen, nachdem du gegangen warst!"

„Typisch Ron! Wenigstens Harry hatte den Mut und hat Cho gefragt!" Kichernd wandte ich mich ab. Mein Blick glitt durch den Raum, als ich Pancy neben Draco entdeckte. Unsere Blicke trafen sich und sie bedeutete mir mit einem Blick, sie draußen zu treffen. Ich wandte mich zu den anderen: „Entschuldigt mich kurz. Es gibt da jemanden, mit dem ich kurz sprechen möchte. Ich bin gleich wieder da." Ich stand von meinem Platz auf und wollte die Halle verlassen, wurde aber am Handgelenk festgehalten. „Winn. Du lässt mich also für diesen Schnösel von Diggory abblitzrn?" Malfoy, Crabbe und Goyle standen vor mir. Dracos musterte mich belustigt. „Glaub mir Draco. Selbst wenn ich noch keine Begleitung gehabt hätte, wäre ich ganz sicher nicht mit dir hierher gekommen." Ich wollte mich abwenden, drehte mich aber noch einmal um: „Außerdem scheinst du mit Pancy eine nette Begleitung gefunden zu haben!" Er lachte spöttisch auf: „Warum so frech Winn?" Genervt verdrehte ich die Augen. Warum musste dieser Idiot einem immer die Laune vermiesen.

Pancy wartete draußen im Schlosshof, wo weniger Leute anwesend waren. „Da bist du ja Winn. Ich hatte schon Angst du hättest nicht verstanden, was ich von dir wollte!" „Tut mir leid, ich wurde aufgehalten!" Sie lächelte, ehe sie mir plötzlich ohne Vorwarnung um den Hals viel. Diese Überschwenglichkeit war neu. Hatte ich irgendetwad verpasst? „Ich wollte dir danken, Winn!" „Danken, wofür?" Was hatte ich denn für sie getan?

Sie grinste breit: „Ich habe dich letztens mit Draco sprechen sehen und danach kam er zu mir. Du hast ihm doch sicher gesagt, dass ich noch keinen Partner habe und gerne mit ihm gehen würde!" Ach darauf sprach sie an. „Naja...habe ich doch gerne gemacht..." Eigentlich hatte ich das nur gesagt, damit Malfoy mich in Ruhe ließ, aber wenn sie jetzt glücklich war. „Wir haben zusammen getanzt und sieht er nicht gut aus in seinem Anzug!", schwärmte sie weiter. Allerdings musste man ihr recht geben. Der Festumhang stand Malfoy wirklich gut. Doch das würde ich ihr nicht unter die Nase reiben. Es würde ihre Schwärmereien nur steigern.

„Wir sollten besser wieder rein gehen. Es ist ziemlich kalt draußen. Außerdem wollen wir unsere Begleitung doch nicht warten lassen, oder?" Sie nickte und hakte sich bei mir unter. Gemeinsam gingen wir in die große Halle zurück, wo sich unsere Wege trennten. „Winn da bist du ja wieder!", rief Cedric erfreut, als ich mich zu ihnen an den Tisch setzte.

Der Abend schritt vorran und einige Schüler verließen den Ball. Cedric und ich tanzten hin und wieder, doch die meiste Zeit saßen wir am Tisch und redeten mit einigen Leuten. Gerade als Fleure und ihre Begleitung sich zu uns setzten und es allmählich immer leerer wurde, entdeckte ich Ron und Hermine. Sie schienen sich zu streiten, von Victor fehlte jede Spur. Wütend lief sie aus der Halle, gefolgt von Ron. „Entschuldigt mich kurz, ich muss noch einmal weg!" Hermine stand zusammen mit Ron und Harry am Fuße der Treppe. „Ron du hast alles kaputt gemacht! Und wo warst du Harry?" Sie weinte und schien ziemlich aufgebracht zu sein. „W-Was ist los Hermine?", fragte Harry verwundert. Ich blieb bei den drein stehen. „Geht ins Bett!", rief Hermine aufgebracht, ehe sie sich weinend auf die Treppe setzte. Ron uns Harry gingen, weg und ich konnte Ron gerade noch sagen hören: „Die werden gruselig, wenn sie älter werden!" Ich setzte mich neben meine beste Freundin auf die Treppe.

„Was ist los, Hermine? Wieso weinst du?" Schluchzend vergrub sie ihren Kopf auf meinem Schoß. So aufgelöst hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. „Ron hat alles kaputt gemacht, mit seiner Scheiß Eifersucht!" Wie ich bereits vermutet hatte. Ron musste irgendetwas über Victor gesagt haben. „Er meint Victor wäre zu alt für mich und hätte Hintergedanken! Der spinnt doch!" „Ron geht langsam echt zu weit. Wenn er sich zu Feige ist, hätte er eher fragen können!" Behutsam strich ich ihr über den Rücken. Sie hob den Kopf. Ihre Wimperntusche war ein wenig verlaufen und sie schluchzte. „Ich gehe hoch. Der Abend ist für mich gelaufen!" „Ich sage eben Cedric Bescheid und komme mit!" Sie schüttelte den Kopf: „Nein, lass dir von mir nicht den Abend verderben." Lächelnd sah ich sie an: „Keine Sorge. Wir wollten eh bald gehen." Schnell ging ich zurück in die Halle, wo ich mich von Cedric verabschiedete. Er gab mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange. Verlegen lächelte ich, ehe ich die Halle verlassen wollte. Plötzlich griff jemand nach meiner Hand und zog mich in einen Ecke im Eingangsbereich. „G-George was..." Als ich seinen wütenden Blick bemerkte, verstummte ich. „Warum er? Echt jetzt Winn? Wieso bist du mit diesem Schleimer zum Ball gegangen?" Komisch fast genau dasselbe hatte Malfoy vor einiger Zeit gesagt. „Warum interessiert es euch alle?" Ich verstand überhaupt nicht, warum er so sauer reagierte. Lag das etwa in der Familie? „Ist er dein Freund?" „Was?" Perplex starrte ich ihn an. „Ich habe euch den ganzen Abend zusammen gesehen. Du scheinst dich ja ordentlich verknallt zu haben!" „Ich bin nicht verknallt und selbst wenn geht es dich nichts an!" Wütend stieß ich ihn zur Seite: „Du bist genau wie Ron!" Ich rauschte an ihm vorbei auf Hermine zu, die uns beobachtet hatte.

„Alles in Ordnung?" „Ja. George führt sich nur genauso dämlich auf wie Ron. Komm lass uns in den Schlafraum gehen, ich muss mich hinlegen." Wir gingen zusammen die Treppe hinauf. Warum war George so sauer gewesen. Wenn ich es nicht besser wusste, war er eifersüchtig. Aber wieso sollte er das sein? Verwirrt über die ganze Situation liefen wir schweigend nebeneinander her. Als wir im Schlafraum angekommen, uns umgezogen und abgeschminkt hatten, legten wir uns gleich schlafen. Es war ziemlich spät und ich müde. Gähnend zog ich die Vorhänge zu, ehe ich in einen tiefen Schlaf viel.

Dieses Kapitel ist ziemlich kurz, ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Nach langem habe ich es mal wieder geschafft weiter zu schreiben.

Das Leben einer Black (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt