11. Stop

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Hey ihr Lieben, ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel. Ich sag nur so viel vorneweg- es war absolut vorhersehbar...

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> Hanna <

Na da hab ich ja die perfekte Show abgeliefert heute. Erst lässt er mich eine halbe Stunde warten, wenigstens war das Wetter so geil. Es ist mir komischerweise gar nicht schwergefallen, seinen Mannschaftskollegen oder der Kamera vorzuspielen, ich sei in ihn verliebt und seine feste Freundin. Warum eigentlich nicht? Sonst mache ich mir doch auch recht schnell Sorgen, was andere über mich denken. Das war heute nicht so. Ein bisschen beleidigt war ich schon, als er mich nicht nach Hause gefahren hat. Hätte er doch echt machen können. So musste ich diesen nervigen Taxifahrer ertragen, der mir fast ein Loch in den Bauch gefragt hat und das 45 Minuten lang. War das anstrengend gewesen.

Marco schien ein wenig überrascht zu sein, als ich ihn geküsst habe. Dabei war es doch nur ein Kuss auf die Wange. Ich hätte noch ganz andere Geschütze auffahren können. Doch wahrscheinlich muss ich morgen eh noch eine Schippe drauflegen... Familie ist doch noch was anderes. Vor dem morgigen Tag hab ich ganz schön Bammel. Hoffentlich fliegen wir nicht sofort auf. Das wäre so peinlich...

Mein Handy klingelt. Jodie! Unser Telefonat hatte ich wegen Marco verschieben müssen. Ich gehe ran. Wir telefonieren eine Ewigkeit, bis spät in die Nacht. Nach anfänglichem Zögern erzähle ich ihr dann doch von Marco und meinem neuen "Job". Sie findet das nicht gut. Der erwartete Lachanfall bleibt sogar aus. Ich soll damit aufhören, doch das geht nicht. Ich versuche ihr klarzumachen wieso. Doch sie versteht es nicht. Sie hat Angst, ich könnte mich in Marco verlieben! "Das ist lächerlich, Jodie!" "Ach ja? Du weißt, dass es das nicht ist! Am Ende wirst nur du verletzt, nicht er!" "Warum sollte ich Gefühle für ihn entwickeln? Er ist sozusagen mein Chef!" "Hanna, ganz ehrlich. Ich hab den Kerl mal gegoogelt. Vom Typ her muss er dir einfach gefallen! Er ist blond und sieht heiß aus. Und wenn du so viel Zeit mit ihm verbringst, ihr euch gezwungenermaßen näher kommt, da bleiben Gefühle nicht aus! Ich kenne dich doch!" "Was soll denn das jetzt heißen, bitte?" "Ach komm. Er ist bestimmt ein charmanter Typ, wozu braucht er denn sonst so eine Frau wie dich , um sein Image aufzupolieren? Na? Ich sag es dir: Weil er mit seinem Charme die Frauen sonst reihenweise schwach macht. Du bist auch empfänglich für so was. Das weiß ich doch." "Nein, bin ich nicht! Zumindest nicht bei Marco!" "Ach und wieso nicht? Was ist denn, wenn ihr euch morgen das erste Mal richtig küsst, als Teil der Show? Spätestens dann wirst du ihn nicht mehr nur als deinen Chef sehen. Er bezahlt dich, ja ok. Aber bitte versuch dich nicht emotional an ihn zu binden! Bitte,Hanna!" "Ja, ok. Ich versuche es. Obwohl ich mir sicher bin, dass es sowieso nicht so weit kommt!" Bamm! Jetzt habe ich sie angelogen! Wir wechseln das Thema und verabschieden uns irgendwann voneinander.

Mist. Jodie hat natürlich Recht. Als ich ihn vorhin an seinem Auto das erste Mal auf die Wange geküsst habe, war ich wie elektrisiert. Deshalb war ich im Auto auch so still. Er weiß ganz genau, wie er auf Frauen wirkt. Aber wirkt er auf mich auch so? Charmant, sexy, humorvoll? Nein, ich will das nicht! Habe ich grade sexy gedacht? Bitte, lass es nicht schon passiert sein! Bitte, bitte nicht! Aber es hat mir viel zu gut gefallen, die Fotos mit ihm zu machen. Da war ich ihm so nah. Nur ganz kurz, aber es war unbeschreiblich schön. Oha. Houston, wir haben ein Problem! Mayday! Mayday!

Ach du scheiße. Jetzt sitze ich hier und denke an diesen Idioten, obwohl er nicht mal die Zeit hatte, um mich nach Hause zu bringen. Wahrscheinlich macht er gerade eine andere glücklich. Ich muss die Augen schließen bei dem Gedanken. Jodie hat Recht. Ich bin ganz schön blöd. Was mach ich jetzt bloß? Absagen! Genau! Ich sag einfach, das geht doch nicht! Ist doch nichts dabei!

Ich hole mein Handy heraus und schreibe ihm, solange ich noch den Mut dazu habe. Ich werde das nicht mehr machen. Ich renne gerade ungebremst und mit voller Wucht in mein eigenes Unglück! Stop!


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