86. Noch.

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Hallo meine Lieben, ich will mich eigentlich nicht rechtfertigen müssen, aber es wird wohl doch so klingen. Egal. Ich weiß, dass fast jeder sich Harmonie und Frieden wünscht in dieser Story. Dass es euch manchmal nicht passt, wenn sich wieder ein Rückschlag ereignet, der Hannas und Marcos Liebe gefährdet. Ich möchte dazu einfach folgendes loswerden: Ich schreibe Online sehr, sehr gerne, auch wenn ich "so lala drauf bin". Denn das Schreiben hilft mir. Ich schreibe hier von Tag zu Tag, auch an miesen Tagen, lasse mich von spontanen Ideen oder euren Anstößen leiten, behalte aber mein Ziel immer im Hinterkopf. Ich schreibe auch in schwierigen Zeiten, in stressigen. Auch ihr sollt irgendwann das Ziel dieser Geschichte erfahren, worauf ich hinarbeite - und ich weiß sehr wohl, dass ich euch manchmal mit meinem Dramaqueengedöns auf die Nerven gehe , und freue mich umso mehr, dass ich dennoch dabei bleibt. Habt also bitte Geduld, seid nicht so streng mit mir. Es bleibt spannend - und ich bin mir absolut sicher, dass ihr noch nicht wisst, was ich damit wirklich meine und deshalb gehen wir weiter zusammen diesen Weg und ihr werdet es erfahren. Danke für eure Unterstützung und eure Treue❤❤❤

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> Marco <

Wie wild schlage ich um mich, versuche mich aus dem Griff dieses Fremden zu befreien, der mich mit aller Kraft davon abhält, zu Hanna zu stürmen. Doch ich muss zusehen, wie sie in den Rettungswagen gebracht wird, während der Notarzt unermüdlich versucht, Hanna zurückzuholen.

Es braucht vier starke Arme, um mich auf eine Trage zu bugsieren. Ich wehre mich, will zu Hanna. "Herr Reus! Bitte beruhigen Sie sich!" Aber ich bin außer mir vor Sorge um mein Mädchen und an Ruhe ist im Moment nicht zu denken. Dementsprechend wüte ich weiter, bis ich plötzlich einen Stich in der Armbeuge verspüre - innerhalb weniger Sekunden wird alles schwarz.

Dieses Piepen neben mir nervt mich extrem. Erschöpft öffne ich die Augen. Doch das gleißende Licht bohrt sich so abrupt durch meinen Schädel, dass ich sie sofort wieder schließe. Schmerzerfüllt verziehe ich das Gesicht, in meinem Kopf herrscht kurzzeitig ein bodenloses Nichts - bis sich die Erinnerung an das, was passiert ist, schlagartig in mein Bewusstsein drängt. Wie vom Blitz getroffen reiße ich die Augen auf, setze mich auf. Das Piepen wird schneller - das ist mein Herz. Unaufhaltsam galoppiert es, überschlägt sich beinah, alles in mir zieht sich zusammen, mir wird widerlich schlecht. Hann. Was ist mit Hann?!

Mein Zimmer ist leer, ich bin im Krankenhaus. In meinem Arm steckt eine Kanüle, daran hängt ein Schlauch - eine Infusion. Ich muss Hanna finden! Sofort! Was mit mir ist, interessiert mich nicht, überhaupt nicht. Wie ein Kutschpferd mit Scheuklappen schaue ich geradeaus, wende den Kopf nicht nach links oder rechts, schwinge mich aus dem Bett. Das Ziepen an meinem Arm hält mich davon ab, sofort hinaus zu stürmen. Die Nadel in meinem Arm. Ungeduldig rupfe ich die Kanüle heraus, nehme die Elektroden von meiner Brust ab, setze endlich die Füße auf den Boden.

Wo sind meine Klamotten? In diesem Krankenhauskittel fühle ich mich albern. Schnell suchen meine Augen den Raum ab. Nichts. Dann eben so. Etwas wacklig richte ich mich auf, mache zwei Schritte. Doch sofort verschwimmt alles vor meinen Augen, wieder dieses Schwarz. Erschrocken kralle ich mich am Bett fest, atme tief durch. Die Tatsache, das mein Herz sich partout nicht beruhigen kann, macht es mir nicht leicht, mich zu sammeln, um mein Zimmer zu verlassen - damit ich Hanna suchen kann. Nur das treibt mich an, die Übelkeit verdränge ich und auch dieses Bild von dem Notarzt, der verzweifelt versuchte, mein Mädchen wiederzubeleben.

Stöhnend stütze ich mich an der Wand ab, Hanna darf nicht tot sein - ich brauche sie, ich liebe sie. Die Angst um sie überrollt mich förmlich, reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Auf meiner Stirn bildet sich ein dünner Schweißfilm, ich zittere. Nein! Ich muss sie nur finden, rede ich mir ab jetzt ununterbrochen ein, nur um nicht sofort verrückt zu werden. Ein weiteres Mal muss ich die Augen schließen, versuche mich zusammenzureißen. Dann schaffe ich es endlich die Türklinke herunter zu drücken und mich in den Gang zu schleppen. Um mich herum herrscht ein reges Treiben, hektische Ärzte, Schwestern und Pfleger hetzen an mir vorbei. Niemand achtet auf mich, verwirrt versuche ich mich zu orientieren, allerdings stehe ich in einem langen weißen Flur - weit und breit kann ich keine Schilder erspähen, die mir den Weg weisen könnten - auch wenn ich noch gar nicht weiß, wohin ich überhaupt will. Planlos gehe ich nach rechts, in der Hoffnung, dass ich bald eine zündende Idee habe, wo ich Hanna suchen kann. Allmählich ordnen sich meine umherschwirrenden Gedanken, doch das Ziehen in meiner Brust bleibt, die panische Angst um mein Mädchen. Mit Tränen in den Augen folge ich dem Flur, beim Blick durch die große Fensterfront zu meiner Linken stelle ich fest, dass es draußen bereits dunkel wird, die Nacht bricht bereits herein und ich merke, dass ich gar nicht weiß, welchen Tag wir haben , wie spät es ist.

Allerdings ist auch das nicht von Bedeutung. Deshalb scanne ich nun die vielen Beschriftungen, die auf der großen Tafel vor mir stehen. Irgendwo muss mir doch jemand sagen können, wo Hanna ist, wie es ihr geht. Weiterhin lasse ich nicht zu, dass sich der Gedanke durchsetzt, dass Hann nicht mehr am Leben ist. Denn es würde mich umbringen, mein Herz würde stehenbleiben. So wie ihres nach dem Unfall. Leicht schüttle ich den Kopf, ich darf nicht daran denken. "Herr Reus?" Erschrocken wirble ich herum. Zu schnell, wie mir die kleinen tanzenden Sternchen vor meinen Augen zu verstehen geben. Hinter mir steht eine junge blonde Frau, geschätzt Anfang Zwanzig in einem lila Kassack. Vermutlich eine Krankenschwester. Sie ist knallrot angelaufen, warum bleibt mir vorerst verborgen. "Äh ja?" Ich fühle mich ertappt, denn sicherlich sollte ich nicht hier herumlaufen. "Was machen Sie denn hier?! Wieso rennen Sie hier durch den Flur? Halbnackt?!" Jetzt schießt mir das Blut in die Wangen - halbnackt?! Was? "W-wie bitte?", stammle ich perplex und sie deutet auf meinen komischen Kittel. Das Fragezeichen über meinem Kopf wird größer. "Ähm, der Kittel ist hinten offen und naja, Sie haben nur so eine Maschenunterhose drunter. Das heißt, dass jeder Ihren Hintern sehen konnte, während sie hier verbotenerweise umhergestreift sind!", erklärt sie grinsend. Sofort grapsche ich nach dem Stoff, der um meine Kniekehlen schwingt, zerre ihn über meinen Hintern, um ihn zu bedecken. Gott, wie peinlich! "Shit", murmle ich beschämt und starre auf den Boden. Wieso habe ich das denn bloß nicht bemerkt?! "Wollen Sie sich vielleicht erstmal etwas anziehen?", fragt sie jetzt lächelnd - aber ich checke, dass ich hier endlich einen Ansprechpartner vor mir habe. "Wo ist Hanna?!", platzt es aus mir heraus, mein Herz rumpelt unrhythmisch vor sich hin, erwartet eine Antwort. Das Gesicht der Schwester wird ernst. Zu ernst. "Das ist die junge Frau, die mit Ihnen eingeliefert wurde, richtig?" Ich nicke, halte den Atem an. "Ich darf Ihnen leider nichts sagen. Es tut mir leid", entgegnet sie zerknirscht und ich muss mich wieder an der Wand abstützen, um auf den Beinen zu bleiben. Was will sie mir damit sagen?! Was?! "Bitte! Was ist mit ihr passiert? Wie geht es ihr?!", flehe ich sie mit gebrochener Stimme an, ich ertrage diese Ungewissheit nicht länger. "Ich, ich darf Ihnen nichts sagen. Nur direkte Angehörige dürfen informiert werden." "Aber sie hat doch niemanden mehr! Lebt sie? Sagen Sie mir doch nur das! Bitte, beantworten Sie mir nur diese eine Frage!", bettle ich und wenn ich müsste, ich würde vor ihr auf die Knie fallen. "Ich darf nicht, Entschuldigung", sagt sie leise, wendet den Kopf ab. "Bitte!", flüstere ich heiser, meine Hände zittern wie verrückt, weshalb ich die Fäuste balle, um die Kontrolle wiederzuerlangen. Wie in Zeitlupe dreht sie ihr Gesicht wieder zu mir. Unsicher beißt sie sich auf die Unterlippe, sie scheint mit sich zu ringen.

"Sie wird noch immer operiert. Mehr weiß ich nicht", wispert sie so leise, dass ihre Worte fast in dem Trubel um uns herum untergehen. Mir wird schwindelig, ich kann es kaum verarbeiten, denn das bedeutet, dass Hannas Herz wieder begonnen haben muss zu schlagen, dass sie lebt. Dass mein Mädchen noch lebt. Noch besteht Hoffnung. Noch.

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Na? Was haltet ihr davon?

Gar nicht peinlich, wenn Marco da halbnackt rumrennt :D

Aber viel wichtiger - Hann wird operiert. Es besteht also noch Hoffnung ...

Ich hoffe, euch hat das Kapitel besser gefallen als das davor?

Alles Liebe,

Eure Floraly❤


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