56. Geheimnisse?

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Huhu meine Lieben, es hat wieder gedauert, ich weiß... Prinzipiell wird nun wohl 1-2x / Woche ein neues Kapitel kommen. Anders schaffe ich es im momentan nicht...

Viel Spaß beim Lesen! <3

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> Hanna <

Die letzten 10 Tage unseres Urlaubs verlaufen ohne weitere Zwischenfälle. Wir sind alle lieb zueinander, streiten nicht, genießen den weißen Zuckerstrand direkt vor unserer Nase und vertreiben uns die Zeit mit Bananenboot fahren, feiern und braun werden. Es ist wirklich erholsam und ich freue mich darüber, dass Marco scheinbar wirklich verstanden hat, dass Robin und ich einfach nur Freunde sind. Denn von ihm kam kein gehässiger Kommentar mehr, kein grimmiger Blick, wenn Robin und ich rumgeblödelt haben, Wasserschlachten veranstalteten oder er mich nach einer Party nach Hause trug, weil Marco das selbst nicht mehr gebacken bekam. Eben so wie ich es mir gewünscht habe.

Marco und ich toben uns ziemlich aus und gehen den beiden anderen bestimmt immer wieder auf die Nerven mit unseren ausschweifenden nächtlichen Betätigungen. Die sich ehrlicherweise nicht nur auf die Nächte beschränken. Aber wann hat man denn so schnell wieder die Möglichkeit bei einem atemberaubenden Sonnenaufgang oder eben auch –untergang seine Zweisamkeit so zu auszuleben? Weil ich einfach die beste Freundin bin, die sich Marco wahrscheinlich wünschen könnte, wecke ich ihn jeden Morgen auf die gleiche Art und Weise, die ihn allerdings auch jedes Mal um den Verstand bringt. Dieses breite Grinsen kriegt er dann einfach nicht mehr aus dem Gesicht und seine beiden besten Kumpels sind bald jeden Morgen am Lachen, wenn sie ihn so sehen. Denn sie wissen vermutlich ganz genau, dass ich ihn noch vorm Aufstehen verwöhne. Ein bisschen neidisch bemerkt Marcel einmal, dass er in seinem ganzen Leben wahrscheinlich noch nicht so oft einen geblasen bekommen hat, wie Marco, seitdem wir zusammen sind. Darüber kann ich nur lachen. Ist ja nicht mein Problem und ich werde daran auch sicher nichts ändern.

Das Einzige, was mich ein wenig nervt, ist die Presse. Denn woher auch immer sie es wissen, es sind Fotos von mir und Marco aufgetaucht und die Gerüchteküche brodelt heftig. Die Mutmaßungen sind alle ziemlich lächerlich und ich bin erschrocken, wie viel diese Menschen über mich herausgefunden haben. Glücklicherweise sind es keine Details, die Marco nicht kennt, aber dennoch fühlt es sich mehr als merkwürdig an, dass jetzt die halbe Welt so viel über mich weiß. Auch wenn Marco sich noch nicht öffentlich dazu geäußert hat, wird im Internet wild spekuliert, auf all seinen Social Media Accounts schlagen sich seine Fans die Köpfe ein und streiten sich darüber, ob ich eine billige Bitch oder doch die Liebe seines Lebens sei. Es verletzt mich ein wenig, dass sich diese fremden Menschen ein Urteil über mich bilden, wo sie mich doch überhaupt nicht kennen. Viel gruseliger ist es allerdings, dass auch meine Accounts vor neuen Followern regelrecht explodieren und meine Bilder und eben alles, was irgendwie im Netz gelandet ist, plötzlich ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Es ist beängstigend, wenn Leute anfangen deine Bilder zu kommentieren, ihren Senf zu allem dazugeben und permanent fordern, dass man zu der Beziehung steht oder sie dich beleidigen und dir die Pest an den Hals wünschen. Glücklicherweise verhindern vor allem Marco und Robin, dass ich mich zu sehr davon runterziehen lasse. Meine Accounteinstellungen werden geändert und Marco versichert mir, dass er zu mir stehen will. Ganz offiziell. Wenn ich das denn möchte. Darüber muss ich aber erst nachdenken, denn das würde ein Leben endgültig verändern und ob ich das wirklich will, weiß ich nicht. Aber die Tatsache, dass er der Presse den Wind aus den Segeln nehmen will und keine Scheu davor hat, zu mir zu stehen, rechne ich ihm hoch an und er beweist mir damit einmal mehr, wie ernst er es mit mir meint.

Zwei Tage vor unserem Rückflug hopst Robin wie angestochen auf unserer Terrasse rum und redet ununterbrochen von der Schaumparty, die heute Abend noch ansteht und auf die er sich schon den ganzen Urlaub freut. Marco zieht aus mir unbekannten Gründen eine Fresse, schweigt und zieht damit selbst meine gute Laune, die gerade eben noch hatte in den Keller. Bis vor 30 Minuten war noch alles in Ordnung. Wie immer habe ich ihn geweckt, er hat es in vollen Zügen genossen, ging dann duschen und seitdem er hier sitzt, zieht er diese Flappe. Vorerst ignoriere ich das, aber wenn er das nicht lässt, muss ich ihn wohl oder über darauf ansprechen. Nur um mich nicht noch weiter von Marcos schlechter Laune anstecken zu lassen, setze ich mich beim Frühstück heute lieber neben Robin und lasse mir von ihm bestimmt zehn Mal hintereinander erzählen, wie toll das heute Abend alles wird und dass wir einen Heidenspaß haben werden. Er steckt mich wirklich an mit seiner Euphorie und so sehe ich Marcos schlechten Tag als Ausnahme an und lasse ihn in Ruhe. Er wird sich wieder einkriegen oder mir sagen, was das Problem ist. Gickelnd tobe ich mit Robin am Strand und im Wasser herum und kümmere mich nicht weiter um den schmollenden Miesepeter, der unablässig an seinem Handy hängt. Den ganzen Tag geht das so. Marco ist mehr als einsilbig, mauert und zieht ein solches Gesicht, sodass ich Angst habe, es sei jemand gestorben. Meine Frage am frühen Abend, was er den hätte, beantwortet er nur mit einem verächtlichen Schnauben und verzieht sich dann alleine an den Strand. Ratlos sehe ich ihm hinterher. Was hat er denn? Dreht er jetzt wieder durch und sieht Gespenster, so wie zu Beginn unseres Urlaubs?

ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt