Hallöchen, meine Lieben, ich möchte euch ja nicht zu lange auf die Folter spannen, ich musste noch arbeiten und konnte erst jetzt was tippen. Ich hoffe, euch gefällts <3
Viel Spaß <3
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> Hanna <
Hat es funktioniert? Hat es geklappt? Oder wieso ist Marco jetzt so aus dem Häuschen? Prinzipiell müsste ich meinen Plan als gescheitert erklären, weil ich eigentlich vorhatte die Augen zu öffnen und ihn anzusehen. Naja - daraus wurde nichts. Aber irgendetwas muss ja mit meinem Körper passiert sein, sonst würde Marco sich nicht so freuen. Ich vermute ja, dass ich es doch endlich geschafft habe, wenigstens meine Hand zu bewegen. Möglicherweise mit weniger Nachdruck als erhofft, aber scheinbar doch mit Erfolg. Denn Sekundenbruchteile bevor Marco im positiven Sinne so ausflippte, durchströmte meine Hand und meinen Arm wieder diese unglaublich schöne Wärme, die direkt in mein Herz zu fließen schien und mich innerlich lächeln und aufatmen ließ. Ich schien seine Berührung ganz aktiv wahrgenommen und erwidert zu haben - endlich.
Mit einem Mal ertönen weitere Stimmen neben mir, ich schätze, es ist mein behandelnder Arzt und eine Schwester. Wieder werden meine Augen aufgerissen und mit einem grellen Licht betrachtet. Muss das denn immer wieder sein? Das ist echt unangenehm! Das werd ich denen aber mal sagen, dann lassen sie das vielleicht wenigstens bei anderen Patienten. Es gibt nur noch ein kleines Problem, bis jetzt bin ich immer noch nicht in der Lage mich verständlich zu machen. Ich ähnle leider zum größten Teil immer noch dem vegetierenden Etwas. Furchtbar.
Zufrieden stelle ich fest, dass das angenehm warme Gefühl nicht verblasst - Marco hält wieder meine Hand, lässt sie nicht los. Ich könnte nicht dankbarer sein als just in diesem Augenblick, weil er bei mir ist, mir Kraft gibt und sich so aufopfert. In meinem Herzen breitet sich der Wunsch aus, dass ich ihm eines Tages zeigen kann, wie viel mir das bedeutet, wie wertvoll es ist, dass er mich nicht aufgibt. Denn er weiß ja nicht, dass ich alles mitbekomme, dass ich jedes Wort verstehe, jeden Zuspruch höre. Wie soll er es denn auch wissen, ich kann es ihm ja nicht sagen. Da wären wir wieder bei der leblosen Gemüse-Thematik, sehr unschön. Allerdings gebe auch ich die Hoffnung nicht auf, dass ich bald wieder die Kontrolle über meinen Körper zurückerhalte, immerhin habe ich ja schon meine Hand bewegt. Das ist doch ein Anfang.
Plötzlich sagt der Arzt etwas, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht: "Gut, Herr Reus, wir müssen Hanna untersuchen, wenn die Befunde entsprechend sind, werden wir die Dosis weiter reduzieren - wenn alles gut geht, können wir sie recht bald aus dem künstlichen Koma holen." Na das sind doch mal wirklich gute Nachrichten! Fest drückt Marco meine Hand - ich spüre es ganz deutlich und versuche mit aller Kraft es zu erwidern. "Sehen Sie?! Sie tut es wieder!", japst mein Liebster und ich möchte vor Freude jubeln - das vorhin war wirklich kein Zufall, keine spastische Zuckung, sondern eine aktive Bewegung! "Ja, ich sehe es", bestätigt mein Arzt, von dem ich ehrlich gesagt immer noch nicht weiß, wie er heißt. Hätte ich ja auch mal drauf achten können, als ich da oben schwebte. Habe ich natürlich nicht. Jetzt ist er vorerst Dr. Namenslos. Das ruft allerdings ein mulmiges Gefühl in mir hervor , ja tatsächlich, DAS - nicht die Tatsache, dass ich im Koma liege, daran habe ich mich fast gewöhnt, aber ich wüsste einfach zu gern, wer da entscheidet, wann ich endlich aufwachen darf und wer mich da ständig untersucht. Vielleicht kriege ich es ja noch raus. Gerne auch noch bevor ich endlich wieder die Augen öffnen darf. Denn mittlerweile glaube ich fast, dass das nur noch an diesen blöden Sedadingsda, an den Beruhigsmitteln liegt, dass ich das nicht gebacken kriege. Scheint hartes Zeug zu sein, wenn es meinen Körper so ausknockt.
"Warten Sie bitte draußen, Herr Reus. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn Sie wieder zu Ihrer Freundin können." Widerwillig ertrage ich, dass meine Hand ganz kalt wird, weil Marco gehorcht und sie loslässt. Kurz darauf vernehme ich seine Stimme dicht an meinem Ohr. "Ich liebe dich, Cinderella. Sei tapfer." Ich weiß nicht, ob mein Körper das schon wieder kann, aber es ist ein Gänsehautmoment. Marcos warmer Atem an meinem Hals weckt Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit, an die tiefen Emotionen, die mich mit ihm verbinden, an die Liebe, die mich am Leben erhält. Die Liebe, die verhindert hat, dass ich dem verführerischen weißen Licht am Ende dieses dunklen Tunnels folge und diese Welt für immer verließ. Er hat mich hier gehalten, er und das was er in mir auslöst, was er mit meinem Herzen macht.
Während ich hier so liege, in meinem eigenen Körper gefangen bin, spüre ich stärker als je zuvor, wie sehr ich diesen Mann liebe, wie vollkommen ich mich mich durch ihn fühle, wie vollständig er mich macht. Leider kann ich ihm das nicht sagen, ich kann meine Lippen nicht auf seine drücken, ihn liebevoll küssen und ihm damit beweisen, dass mein Herz nur ihm gehört, es in diesen schweren Stunden nur für ihn weitergeschlagen hat, dass es nur seinetwegen immer wieder die Kraft fand seine Arbeit wieder aufzunehmen, um meinen Körpr mit dem dringend benötigten Sauerstoff zu versorgen. Dass ich mich an seiner Seite schön genug fühle, dass jeder Ort, jeder Platz mit ihm zusammen schön genug ist, egal wie hässlich er in Wirklichkeit auch ist, und dass ich mich perfekt fühle, dass ich keine Angst vor der Zukunft habe, solange es eine Zukunft mit ihm zusammen sein wird, solange wir zusammen sind. Dann ist es perfekt, etwas anderes brauche ich nicht. Nur ihn und ich bete dafür, dass Dr. Namenslos heut entscheiden wird, meine "Drogen" zu verringern, damit ich endlich wieder zu meinem Marco kann.So sehr sehne ich mich nach seinen Armen, danach meinen Kopf auf seine Brust zu betten, seinem regelmäßigen Herzschlag lauschen zu können, mich sicher und geborgen fühlen zu können. Auch wenn es so weit weg erscheint, so unerreichbar zur Zeit, drängt sich ein weiterer und ganz konkreter Wunsch in mein Bewusstsein. Meine eigene kleine Familie. Eine Familie mit dem Mann zu gründen, den ich so sehr liebe, dass ich mich nicht davor fürchte, dass es vielleicht nicht sofort klappen könnte, aber der Wunsch bleibt und treibt mich nur noch mehr an, hier endlich wieder vom Gemüse zum handelnden Menschen zu werden.
Was wieder alles mit mir gemacht wird, welche Untersuchungen, weiß ich nicht genau. Es bequemt sich ja leider keiner dazu, mit mir zu sprechen. Die wissen eben auch nicht, dass ich das ganz toll fände. Noch so ein Punkt, auf den ich die hinweisen werde. Möglicherweise gibt es ja noch mehr Menschen wie mich, die in ihrem Körper gefangen sind und gerne wüssten, was genau mit ihnen passiert. Doch ich höre heraus, dass die Ergebnisse zufriedenstellend sind und meine Beruhigungsmittel nun heute auf die Minimaldosis reduziert werden. Ich höre sogar, wie der Arzt zu einem Kollegen sagt: "Vielleicht schafft sie es sogar schon, wenn nicht dann eventuell morgen. Sie ist wirklich stark, sie will es unbedingt." Nach dieser Aussage flammt Hoffnung in mir auf, dass ich heute noch in Marcos traumhafte Augen blicken darf, ihm sagen werde, wie sehr ich ihn vermisst habe.
Scheinbar bin ich wieder in meinem Zimmer und Marco kehrt auch zurück, nimmt wieder meine Hand. Angestrengt warte ich darauf, dass sich etwas verändert, dass ich nun endlich meine Augen öffnen kann. Lange geschieht nichts. Das frustriert mich extrem. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es, als würde man eine bleierne Decke von meinem Körper abnehmen, innerhalb von wenigen Minuten fühle ich mich leicht, beweglich - so wie schon lange nicht mehr. Ist es etwa so weit? Jetzt? Wirklich? Erwartungsvoll konzentriere ich mich fest auf den Wunsch, die Augen aufzuschlagen, ich bete, dass es klappt. Dass ich Marco jetzt wiedersehen werde. Bitte, alles andere kann warten, aber ich muss ihn wiedersehen.
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Und? Wird sie endlich die Augen öffnen? Ihren geliebten Marco wiedersehen? Es wäre doch sehr schön, oder?
Ich hoffe, es war euch heute nicht zu viel innerer Monolog und Gefühlsduselei...
Ich wünsche euch einen schönen Start ins WE!
Alles Liebe,
Eur Florlay <3
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ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓
FanfictionHanna. Das ist mein Name. Aus lauter Verzweiflung habe ich etwas sehr dummes gemacht. Wie ein peinliches Fangirl hab ich ihm eine private Nachricht auf Facebook geschrieben. Diesem blonden Dortmund - Heini. Jetzt starre ich seit Stunden meinen La...