Huhu meine Lieben, gestern habe ich es leider nicht mehr geschafft, ein Kapitel zu tippen. Aber dafür geht es heute weiter. Ich hoffe, euch gefällt's. Bei Anregungen, Kritik oder Wünschen - immer her damit.
Zu guter Letzt: ein riesiges Dankeschön an euch alle! Ich bin so happy, dass Online euch so gefällt! <3 <3 <3
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> Hanna <Verständnislos blicke ich Marco an, der mit einem schiefen Grinsen seinen Kaffee trinkt. Er hats auch echt faustdick hinter den Ohren, denke ich schmunzelnd. Aber ich kann ihm gar nicht böse sein, er hat den Spieß nur umgedreht, und um ehrlich zu sein, hat es mir sogar gefallen. Ich schmachte ihn noch ein wenig an, bis er mir lachend meinen Kaffee hinstellt und mir ins Ohr flüstert "Mach den Mund zu, Hann. Kommen Fliegen rein." Ich boxe ihn leicht gegen den Bauch und lache mit.
Doch Marco lehnt sich jetzt neben mich an die Anrichte und wird ernst. "Hann, ich muss heute zurück nach Dortmund."
Die Worte ergeben im ersten Moment keinen Sinn in meinem Kopf, doch dann verstehe ich es. Ich nicke "Ja, ich verstehe schon." Er dreht sich zu mir, stellt seine Tasse beiseite, legt seine Hände auf meine Wangen und sieht mir ihn die Augen. "Wirst du mich begleiten?" Mein Magen zieht sich kurz zusammen und ich weiche seinem Blick aus. "Hanna? Wirst du mitkommen?"
Ja, denke ich traurig. Ich werde dich begleiten, doch das bedeutet, dass ich mich endgültig von Rico und einem großen Teil meiner Vergangenheit trennen muss. Solange ich in Hamburg bin, fühlt es sich noch nicht so an. Ich weiß, dass er tot ist. Doch mein Herz begreift es nicht, noch immer nicht. Jodie ist dazu übergegangen wie eine Wahnsinnige zu arbeiten, Tag und Nacht. Es ist sinnlos, sie davon abhalten zu wollen - sie entzieht sich mit aller Kraft dem Schmerz um Ricos Tod.
Ich habe meine Wut noch nicht überwunden, doch mehr und mehr war ich traurig geworden. Nie wieder würden wir alle drei gemeinsam durch Hamburg schlendern, ich in seinem Arm, nie wieder würden wir an der Alster sitzen und uns auf den Sonnenuntergang zuprosten. Nie wieder.Marco wartet noch auf seine Antwort, hat den Kopf schief gelegt und sieht mich immer noch an. Ich räuspere mich und sage dann leise "Ja, ich komm mit." Ich erwarte einen Freudensprung, irgendeinen Kommentar. Doch stattdessen legt er seine Arme um mich und spendet mir das, was ich gerade am Nötigsten brauche. Nähe, Zuneigung und Vertrauen.
Ich erwidere die Umarmung und mein Gesicht liegt auf seiner nackten Brust. Ich gebe ihm einen kleinen Kuss aufs Schlüsselbein und sehe ihn dann an. "Wann?" "Heute Abend spätestens." "Okay." murmle ich und weiß irgendwie nicht mehr wohin mit mir.
Ich rutsche von der Anrichte herunter und gehe auf den Balkon. Die Zigaretten liegen dort noch, ich nehme eine heraus und zünde sie an. Ich lasse meinen Blick schweifen und blase den Rauch wieder aus.
Es ist als würde ich Rico noch einmal Lebewohl sagen. Wir haben oft hier gestanden und geraucht. Haben uns ausgemalt, was die Menschen hinter den Fenstern der gegenüberliegenden Häuser gerade tun. In diesem Moment denke ich ganz fest an ihn und verspreche mir, dass ich ihn in guter Erinnerung behalten werde, ohne Groll, ohne Zorn. Mein Herz fühlt sich danach leichter an, als hätten sich die Ketten gelöst. Die letzten Züge nehme ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Ich habe meinen Frieden gemacht mit seinem Tod. Ich habe mich verabschiedet, nur ich allein von ihm.
Als ich die Zigarette ausdrücke, werfe ich einen Blick in die Ferne, sehe der letzten Rauchschwade hinterher und atme tief durch. Es wird irgendwie weiter gehen. Geht es immer.Zurück im Wohnzimmer sehe ich, wie Marco auf der Couch fletzt und an seinem Handy hängt. Er sieht kurz hoch als ich die Tür hinter mir schließe. "Du solltest damit endlich aufhören, Hann." grummelt er. Ich seufze leise und gehe in die Küche. Einen Schluck Kaffee und einen Kaugummi später fühlt sich mein Mund nicht mehr an wie ein Aschenbecher und ich setze mich neben ihn auf die Couch. Ich lehne mich in die weichen Kissen und schließe die Augen. Das spüre ich etwas Schweres auf meinem Bauch, ich blinzle und sehe, dass Marco seinen Kopf auf meinen Bauch gelegt hat, er liegt immer noch auf dem Rücken, nur dass mein Bauch jetzt sein Kissen ist. Er grinst und zwinkert mir zu. Ich lächle auch und lege meine Hand auf seine Schulter.
Es ist schön so mit ihm hier zu liegen, ohne den Stress und das Drama der letzten Zeit. Vielleicht kriegen wir es ja wirklich hin. Wir beide als Paar. Leicht wird es aber sicher nicht. Hoffentlich bleibt unsere Vorgeschichte unser kleines Geheimnis. Ich möchte mich vor niemandem rechtfertigen müssen. Besonders nicht vor seinen Eltern. Die ich ja von Anfang an ins Herz geschlossen habe. Wie sollen wir ihnen das erklären, dass wir ihnen zu Beginn alles vorgespielt haben?! Das nehmen sie mir sicher übel und dann hassen sie mich.
"Hann, entspann dich bitte." Er reißt mich aus meinen Gedanken und hat seine Hand auf meine gelegt. Wie kriegt er das denn immer mit? Kann er vielleicht doch Gedanken lesen?"Marco, können wir vielleicht bald schon packen und dann fahren?" Er zieht die Augenbrauen hoch und in seinen Augen steht Verwirrung. "Jetzt? Wieso hast du es so eilig? Ich meine, klar können wir das. Ich dachte, du brauchst vielleicht noch einen Moment länger." "Nein, ich brauche keine Zeit mehr. Ich habe mich von ihm verabschiedet und kann jetzt gehen. Jodie ist heute den ganzen Tag nicht da. Sie weiß aber, dass wir vermutlich heute fahren. Wir haben uns versprochen, dass wir kein Abschiedsdrama wollen. Jodie will das nicht. Sie meinte, ihr wäre es lieber, wenn wir fahren und sie dann nach Hause kommt. Ich glaube, sie erträgt im Moment keine Gefühle. In keiner Form. Ricos Tod hat sie sehr mitgenommen."
Er hat mir schweigend zugehört und nickt. "Okay. Ich werde euch beide wahrscheinlich nie verstehen, aber gut. Ihr macht das schon. Na dann lass uns packen." Marco setzt sich auf und dreht sich zu mir. Sanft küsst er mich auf den Mund und legt seine Hände auf meine Wangen. Ich lasse mich von seiner Nähe beinahe paralysieren. Er zieht mich wirklich fast magisch an. Unsere Zungen streifen sich, mein Herz wummert schon wieder so heftig, dass es weh tut. Er hört auf mich zu küssen und lächelt verschmitzt. "Ach Hann, lass uns zurückfahren und den ganzen Scheiß hinter uns lassen, ja?" "Ja." antworte ich ihm leise und er steht auf.
Ein bisschen beleidigt bin ich schon, dass er einfach aufgehört hat, aber nun gut. Wir gehen beide ins Gästezimmer, packen unsere paar Klamotten zusammen und 45 Minuten später sitzen wir bereits im Taxi und sind auf dem Weg zum Bahnhof.
Der Taxifahrer glotzt Marco immer wieder über den Rückspiegel an, ich lache mich innerlich ziemlich kaputt darüber. Vor allem weil Marco keine Miene verzieht und nur seine Cap tiefer ins Gesicht schiebt. Fehlt nur noch die Sonnenbrille, dann wirds richtig unauffällig, denke ich schmunzelnd.
Am Bahnhof bezahlt Marco und drückt dem Fahrer dann noch eine Autogrammkarte in die Hand. "Danke fürs Fahren, Kollege." zwinkert er ihm zu. Der Typ grinste sich fast zu Tode und bedankt sich tausend Mal. Meine Güte, dass die immer so austicken müssen. Die Augen verdrehend laufe ich zum Ticketschalter. Wir haben Glück und bekommen noch Fahrkarten für den nächsten Zug nach Dortmund, der in 30 Minuten fährt.Marco legt am Bahnsteig den Arm um mich und flüstert "Auf nach Hause, Hann. Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?" Ich grinse ihn an "Nö. Hast du nicht." Ich bekomme einen zärtlichen Kuss und dann haucht er mir ins Ohr "Ich liebe dich, Hann."
Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus, mein Kopf hat die Antwort schon parat, doch es kommt mir nicht über die Lippen. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Wieso sage ich es ihm nicht? Ich liebe ihn, abgöttisch sogar, aber ich kann es ihm nicht sagen. Gott, was ist bloß falsch mit mir?
Ich schweige also und küsse ihn auf die Wange. Der Zug fährt ein und wir begeben uns auf die Rückfahrt in meine neue 'Heimat'.----
Ein Zwischenkapitel, mit einem verwirrenden Schluss, ne?
Wieso sagt Hanna es ihm nicht endlich? Sie ist doch seit Wochen in Marco verliebt?! Was könnte sie zurückhalten?
Habt ihr Ideen? ; )Schönen Sonntag noch,
Eure Florlay <3
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ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓
FanfictionHanna. Das ist mein Name. Aus lauter Verzweiflung habe ich etwas sehr dummes gemacht. Wie ein peinliches Fangirl hab ich ihm eine private Nachricht auf Facebook geschrieben. Diesem blonden Dortmund - Heini. Jetzt starre ich seit Stunden meinen La...