73. Fast dankbar

2.3K 141 19
                                    

Hallöchen, weiter gehts an diesem sonnigen Sonntag :) Das Kapitel wird möglicherweise etwas weniger sonnig, hoffe es gefällt euch trotzdem ; )

Achso: Online hate es gestern erstmals in die Top Ten geschafft!!! WIR haben es in die Top Ten geschafft! Denn ohne euch, ohne euch Herzchen, wär da nix los! Das ist doch mal n richtig fettes Tischfeuerwerk wert oder?! :D Es regnet virtuelle Kekse und Küsschen <3 Danke, ihr seid großartig <3 <3 <3

Viel Spaß!

--------


> Robin <

„Ach wie schade, dass Hanna so reagiert", meint Linda mit einem warmen Lächeln auf den Lächeln, als Hanna zur Tür hinausgestürmt ist und die Party irgendwie so ihr jähes Ende findet. „Ja, sehr", erwidere ich traurig. Ihre Reaktion kann ich einfach nicht verstehen. Und ich will es auch nicht. „Sei ihr nicht böse. Bestimmt wird sie bald damit klarkommen. Sie will doch, dass du glücklich bist oder etwa nicht?", säuselt mir Linda ins Ohr und beginnt mich zu küssen.

Innerhalb weniger Sekunden schafft sie es, dass ich mein schlechtes Gewissen Hann gegenüber vergesse und mich auf die süße Linda konzentriere. Wir haben uns erst vor drei Wochen kennengelernt. Sie kommt aus Hamburg, genau wie Hanna. Recht schnell hast sie mir ‚gestanden', dass sie Hanna von früher kennt. Sie meinte, sie hätte Angst, dass sonst irgendjemand behaupten würde, sie würde sich eigentlich an Marco über Hanna ranmachen wollen. Unser Kennenlernen verlief wie im Zeitraffer, alles ging sehr schnell. Aber Linda war so offen und ehrlich, in mir entstanden deshalb keine Zweifel.

„Lass ihr Zeit. Ich bin ja bei dir", flüstert sie mir ins Ohr und küsst mich leidenschaftlich auf den Mund. Wir stolpern in mein Schlafzimmern und Linda beweist mir, dass sie ‚bei' mir ist. Mehrmals. Es ist das erste Mal, dass wir miteinander schlafen und es ist unfassbar gut. Linda ist unfassbar. Glücklich halte ich sie im Arm und höre ihr zu, wie sie regelmäßig atmet. Ich glaube, ich bin verknallt. Und Hanna wird das hinnehmen und sich für mich freuen. Linda hat schon Recht. Vielleicht war Hanna einfach nur überrascht. Ihre Anschuldigungen und Beleidigungen beruhen sicher auf keinerlei Wahrheiten. Das kann gar nicht sein. Mit dieser Hoffnung schlafe auch ich ein. Glücklich, zufrieden.

Auch am nächsten Morgen ist Linda noch da. Ich kann mein Glück kaum fassen. Sie ist noch hier, scheint mich wirklich gern zu haben und nimmt nicht Reißaus. Seelig lächelnd beobachte ich sie später, wie sie sich anzieht. „Wollen wir noch was frühstücken, mein Hübscher?", fragt sie mich frech und ich kann nur nicken. Ich bin sprachlos. Dass ich doch noch einmal so ein Glück haben werde, hätte ich nicht mehr für möglich gehalten.

Mein Kaffee scheint heute noch besser zu schmecken, wenn ich ihn mit Linda an meiner Seite genießen kann. Wir kuscheln noch ein bisschen auf der Couch und unterhalten uns. Über Gott und die Welt. Auch über Hanna. „Ihr seid doch beste Freunde, wieso sollte Hanna da lange Stress machen?", meint Linda gelassen und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Naja, sie war ja echt sauer. Wovon hat sie denn bloß gesprochen?", erwidere ich nun doch wieder ein wenig betrübt. Ich will nicht mit Hann streiten. Sie soll sich für mich, mit mir freuen. Ich möchte ihr erzählen, wie sehr mein Herz zu hüpfen beginnt, wenn Linda in meiner Nähe ist, oder sie mir nur eine Nachricht schreibt. Gerne würde ich all das mit meiner besten Freundin teilen. Doch die ist gestern wutentbrannt abgedampft und hat sich seitdem auch nicht mehr bei mir gemeldet. „Ich weiß nicht so genau, was sie meinte. Wirklich nicht. Es gab das ein oder andere Missverständnis, als sie damals mit Rico zusammen war. Aber das ist doch schon so lange her und war nichts Weltbewegendes. So nachtragend kann sie doch nicht sein, oder?", bemerkt Linda schmunzelnd. Warum sollte sie mich anlügen? Warum sollte sie? Kopfschüttelnd bestätige ich ihre Aussage. „Nein, so nachtragend ist sie nicht. Ich weiß nicht, was mit ihr los war. Sie war so wütend. So habe ich sie länger nicht erlebt", brabble ich gedankenverloren vor mich hin. „Ich werde sie nachher mal anrufen. Sicher können wir das klären. Ich möchte, dass ich euch gut vertragt. Ihr seid beide wichtig, ich will mich nicht entscheiden müssen." Da legt sie den Kopf schief und beißt sich auf die Unterlippe. „Willst du nicht lieber noch ein bisschen warten? Dann kann sie sich wirklich beruhigen. Ich kenne sie noch von früher, das dauert manchmal bei ihr ein bisschen", schlägt sie vor und gibt mir einen weiteren süßen Kuss. „Denkst du? Sie soll ja nicht denken, dass ich nicht mehr mit ihr reden will", überlege ich laut, aber Linda nimmt mir gleich meine Zweifel. „Nein, wieso denn? Sonst streitet ihr doch nur, wenn du sie jetzt anrufst." „Vielleicht. Ja", gebe ich zu und erinnere mich, wie schrecklich Hannas Ausbrüche sein können. „Nicht nur vielleicht, mein Hübscher", sagt sie leise und drückt ihre Lippen wieder auf meine. Bedenkenlos lasse ich mich auf diesen Kuss ein und auch auf mehr. Das Mehr dauert lang und es gibt mehrere Wiederholungen.

Leicht verschwitzt liegen wir in meinem Bett, sie krault meinen Bauch. Mein Handy klingelt wie aus dem Nichts, es ist Hann. Umständlich fische ich es vom Nachttisch und will den Anruf entgegennehmen, da legt mir Linda ihren Zeigefinger auf die Lippen und meint. „Nicht jetzt. Wir haben was anderes vor!" Das kecke Funkeln in ihren Augen lässt mich meinen Plan, jetzt mit Hanna zu telefonieren, über Bord werfen. Das kann ich später immer noch.

----------

> Hanna <

Vier Mal habe ich es jetzt versucht. Vier verdammte Male habe ich Robin angerufen und unzählige Nachrichten geschrieben. Er meldet sich nicht, scheint seine Nachrichten nicht zu lesen und ignoriert mich eiskalt. Anfangs habe ich mir noch einen Kopf gemacht, ob ich überreagiert habe, ob ich Linda etwas unterstelle und ihr damit Unrecht tue. Doch nach langem Grübeln bin ich zu dem Schluss gekommen – nein. Ausnahmsweise werde ich meinem Gefühl, meiner Menschenkenntnis vertrauen und die warnen mich vor Linda. Ganz vehement sogar.

Die ersten Anzeichen, dass Linda etwas Mieses plant, sehe ich jetzt schon. Robin ist nicht erreichbar. Das klingt banal, ist es aber nicht. Wir sind immer für den anderen da und wenn es aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, wird auch das irgendwie kommuniziert. Wenn man allerdings jetzt versucht Robin zu erreichen, ist es als wäre er entweder nur für Rauchzeichen empfänglich oder Linda sorgt schlichtweg dafür, dass er sich nicht meldet.

Wieder kocht die Wut in mir hoch, ich balle die Fäuste und beiße die Zähne zusammen. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen und Tränen steigen mir in die Augen. Bitte nicht. Robin, bitte tu das nicht!

„Sweetheart?" Marco setzt sich neben mich auf die Couch und gibt mir einen Kuss. Wir haben die letzte Nacht zusammen verbracht, aber ohne aufregende Vorkommnisse. Ich habe ihm alles erzählt, was damals mit Linda vorgefallen ist und er hat mir geduldig zugehört. Allein das war schon eine große Hilfe. Liebevoll nahm er mich in den Arm, so wie er es jetzt auch tut und tröstete mich. „Hast du ihn erreicht?", will er leise wissen. Traurig schüttle ich den Kopf. Es macht mich fertig, dass ich scheinbar überhaupt nichts dagegen tun kann, dass Linda sich still und heimlich zwischen Robin und mich drängt. „Vielleicht probiere ich es nachher nochmal. Sonst fahren wir mal bei ihm vorbei. Ich denke sowieso, dass es besser ist, wenn ihr das von Angesicht zu Angesicht klärt." Meine Tränen kann ich nicht zurückhalten, doch Marcos Worte lindern den Schmerz, der sich in meinem Herzen ausbreitet. Schniefend blicke ich ihm in die Augen. „Aber du glaubst mir, ja?", frage ich unsicher. Lächelnd küsst er mich erst auf den Mund und meint dann: „Ja. Natürlich. Linda scheint nicht mit offenen Karten zu spielen. Wir kriegen das schon hin. Und Robin wird irgendwann wieder zur Vernunft kommen!" Erleichtert schlinge ich meine Arme um seinen Bauch, küsse ihn zärtlich. Auch das hier stärkt uns Zwei. Unser Vertrauen dem anderen gegenüber. Die hinterhältige Linda stellt zwar meine Freundschaft mit Robin auf die Probe, aber Marco und ich profitieren sogar davon. Fast könnte man sagen, ich müsste ihr dankbar sein. Aber das wäre dann doch zu viel des Guten. Dennoch flüstere ich Marco die drei Worte ins Ohr, die ausdrücken, wie viel mir dieser Moment mit ihm hier gerade bedeutet: „Ich liebe dich." In dem darauffolgenden Kuss verliere ich mich, kann kurz vergessen, was mein Herz und meine Seele schon wieder in Aufruhr versetzt und genieße den Augenblick mit ihm. Mit meinem Marco.

---------

Tja.. Was hat Linda vor? Ist sie die intrigante Schlange, wie Hanna denkt? Was würdet ihr sagen?

Marco und Hanna arbeiten als Team - ist das nicht Zucker? <3 Und sie nutzen diese Störung sogar und verfestigen ihre eigene Beziehung! *-*

Ich weiß gar nicht, was ich noch groß sagen soll... Danke nochmal, ihr verrückten Hühner, dass ihr mich, das Chaoshuhn so toll unterstützt *-* <3

Genießt den Sonntag,

Knutscha,

Eure Floraly <3

ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt