104. Ansage

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Hallööö, weiter gehts - wird Hanna Marco zuhören? Lest selbst <3

Viel Spaß <3

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> Marco <

"Hann", bitte ich sie sanft, nehme ihre Hand, hindere sie so am weglaufen, "Es ist alles ganz anders als du das denkst. Wirklich." Trotz meiner Worte verspannt sie sich wieder, in ihren feuchten Augen kann ich den Zorn noch immer aufflackern sehen. "Wieso machst du das hinter meinem Rücken?", zischt sie, atmet nun wieder etwas schwerer - all das scheint ihr viel mehr zu schaffen zu machen, als ich das je erwartet habe. Wieder überkommt mich der kalte Schauer der Schuldgefühle, ihr Blick bringt mich allerdings dazu zu antworten: "Ich wollte dich nicht hintergehen. Eigentlich sollte es eine Überraschung werden, dann hat Robin mir erzählt, wie schlecht du wirlich auf deine Mutter zu sprechen bist und ich wollte ihr wenigstens einmal ins Gesicht sagen, dass sie sich schämen sollte, dich so im Stich zu lassen, sich nicht zu kümmern. Aber dann war ich bei ihr und irgendwie fügte sich dann ein ganz anderes Bild zusammen. Hann, deine Mutter hat mir so viel erzählt, von dem du nichts wissen kannst..." "Es interessiert mich auch überhaupt nicht, was diese verlogene Frau zu sagen hat!", unterbricht sie mich hitzig. Mit geschürzten Lippen, die leicht beben, weil ihr wieder die Tränen kommen, wendet sie ihr Gesicht ab. "Süße, setz dich und hör mir bitte zu", versuche ich es noch einmal. "Nein! Schlimm genug, dass du mich angelogen hast, was SIE von sich gegeben hat, will ich nicht hören! Es hat sie ja anscheinend nicht einmal gekratzt, dass ich fast gestorben wäre! Ich meine, wie kann sie sich da meine Mutter nennen?! Gar nicht! Ich bin ihr egal, dass hat sie mir damals mehr als deutlich gemacht! Falls sie dir gegenüber etwas anderes behauptet hat, na bitteschön - glaub ihr aber kein Wort! Es ist eh alles erstunken und erlogen!", kreischt Hann wutentbrannt auf, reißt sich los und will in den Flur stürmen. Doch dieses Mal bin ich schneller, erwische sie am linken Unterarm, halte sie fest und ärgere mich über meine Unachtsamkeit, sonst hätte sie gar nicht erst wieder den nächsten Fluchtversuch unternehmen können.

"Zwing mich ja nicht dazu mir diesen Schrott anzuhören!", schreit Hann mir ins Ohr, ich versuche zu ignorieren, dass ich nach dieser Aktion sicherlich das Gefühl haben werde, dass ich taub bin. Ich weiß ja, dass Hanna stur ist, aber ihre Reaktion ist doch wesentlich heftiger als erwartet oder von ihrer Mutter vorhergesagt. Da mir keine andere Wahl bleibt, muss ich jetzt durchgreifen - auch wenn Hanna mich dafür verfluchen wird. Es wäre nicht das erste Mal. "Du bist jetzt still! Hinsetzen, Klappe halten und von mir aus nicken, aber komm runter!", blaffe ich sie hart an, drücke sie auf die Couch, auf der sie verschreckt hocken bleibt. Sie wirkt fast ein bisschen verängstigt. Bei meiner Lautstärke ehrlich gesagt auch kein Wunder. Es tut mir leid, aber anders dringt man eben manchmal nicht zu ihr durch. Betreten starrt Hann ihre Hände an, ich atme tief durch, um mich selbst vorerst abzuregen. Mein Herz schlägt eindeutig zu schnell und wieder hat Hanna es geschafft, mich auf die Palme zu bringen.

Nachdem ich meinen eigenen kleinen Ausbruch verdaut habe, setze ich mich neben sie. "Sorry, aber das ging jetzt nicht anders", meine ich entschuldigend. Mein Mädchen schiebt beleidigt die Unterlippe nach vorn, ihr gefällt das alles gar nicht. Das weiß ich natürlich, aber da muss sie jetzt durch. "Gut, du hast mich ja wohl verstanden oder? Dann hälst du jetzt mal den Mund und ich rede. Sehr schön!", füge ich hinzu, als Hanna endlich artig schweigt und mich fragend anschaut. Um ihr gar nicht die Möglichkeit zu geben, sich wieder hochzupushen, spreche ich schnell weiter: "Deine Mutter lebt mittlerweile in Köln." Hann japst förmlich, ich hatte geahnt, dass diese Information sie überraschen wird. Doch sie sagt vorerst nichts dazu. "Okay. Also, ich bin da heute mir Robin und Marcel hingefahren. Eigentlich war ich sogar richtig schlecht drauf, weil deine Mam ja sozusagen nur um die Ecke wohnt und das hat mich echt gewurmt. Ich habe nämlich überhaupt nicht mehr verstanden, weshalb sie dich nicht einmal im Krankenhaus besucht hat. Als ich zu ihr gefahren bin, wollte ich meinem Ärger eigentlich nur Luft machen. Aber dann kam alles ganz anders...", berichte ich, beobachte Hannas Regungen ganz genau. Diese prustet jetzt angesäuert, verdreht die Augen. Mit klopfendem Herzen setze ich meine Erzählung fort: "Das erste, was sie mich gefragt hatte, war - wie es dir geht. Ehrlich Hann, sie hat sich sehr intensiv nach dir erkundigt." "Als ob", brummt mein Mädchen und verschränkt die Arme vor der Brust. Weil ich weiß, dass es keinen Zweck hat, jetzt mit ihr zu diskutieren, gehe ich auch ihr Gemurmel nicht weiter ein.

"Sie hat ihn nicht geheiratet. Hanna, hörst du? Sie hat den Kerl verlassen, kurz nachdem du abgehauen bist." Jetzt warte ich kurz ab, doch mein Mädchen verweigert jegliche Gefühlsregung, schaut zu Boden. Seufzend streichle ich ihr sanft über den Unterarm. "Lang hat sie sich nicht getraut, bis sie versucht hat dich zu erreichen. Doch sie war auch so unsicher, ob du überhaupt mit ihr sprechen würdest. Sie hat alles ganz genau mitverfolgt, in den Medien, als sie darauf aufmerksam wurde, dass wir beide zusammen sind. An dem Tag, als du...", tief muss ich Luft holen, um es übers Herz zu bringen, "als wir den Unfall hatten, hatte sie endlich deine Adresse erfahren, machte sich auf den Weg zu dir." Jetzt endlich hebt Hanna den Blick, sieht mich direkt an. "Und dann?", flüstert sie atemlos. Es lässt sie nicht kalt, auch wenn sie das vorher behauptet hat. "Dann... wurde ihr nach dem Einsteigen in ihren Wagen komisch, bevor sie losfahren konnte, hatte sie einen Krampfanfall." Entsetzt schlägt Hanna die Hand vor den Mund, quiekt erschrocken auf. "Oh Gott...", wispert sie, in ihren Augen spiegelt sich die Angst wider, die sie empfinden muss. "Es geht ihr gut", beruhige ich sie sofort, sie rückt näher an mich, schlingt ihre Arme um meine Taille, drückt ihr Gesicht an meine Brust. "Was hat sie denn?", will sie anschließend unsicher von mir wissen. "Die Diagnostik ist wohl noch nicht abgeschlossen. So richtig wollte sie mir das nicht verraten. Aber als ich da war, sah sie nicht krank aus. Wirklich nicht", raune ich ihr leise ins Ohr, küsse sie zärtlich auf die Schläfe. "Warum hat sie mich dann nicht im Krankenhaus besucht?" Hanna versteht vermutlich gar nichts mehr. "Sie wurde selbst erst vor zwei Tagen entlassen. Verstehst du?" Anstatt zu reagieren, presst sie ihre Wange an mich, schnieft leise.

"Nicht wieder weinen, Cinderella. Deine Mutter möchte dich wiedersehen, sich bei dir entschuldigen und von vorne anfangen. Sie will das wirklich und sie war so herzlich zu mir. Komischerweise hat es sich nicht so angefühlt, als hätte ich sie noch nie getroffen. Dafür seid ihr euch viel zu ähnlich", sage ich leise und sie gibt mir einen Kuss auf den Mund. "Das kann gar nicht sein", murmelt sie verlegen, worüber ich schmunzeln muss. Stures Mädchen. Das ist und bleibt sie. "Wirst du dich mit ihr treffen?", stelle ich nun die wichtige Frage. "Ich weiß nicht", druckst sie herum, lehnt sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen mich. "Komm schon. Das wird schon", spreche ich ihr Mut zu. "Aber nur, wenn du mitkommst! Immerhin hast du mich angeschwindelt, das bist du mir schuldig!", ningelt sie nun - ich bin unendlich erleichtert, drücke meine Lippen stürmisch auf ihre, versuche regelmäßig zu atmen, doch mein Herz galoppiert so schnell, dass es mir sehr schwer fällt. Was aber viel wichtiger ist - Hanna ist noch hier, nicht total ausgeflippt und ist sogar bereit, sich mit ihrer Mutter zu treffe. Vielleicht versöhnen sich die beiden auch wieder. Das würde ich mir für mein Mädchen wünschen. Sehr sogar. Es scheint so, als hätte sich der Aufwand doch gelohnt. Als wäre es nicht umsonst gewesen.

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So, was sagt ihr? Gut? Doof? Plausible Erklärung? Und Hannas Reaktion? Komisch? Verständlich?

Bin sehr gespannt auf eure Meinungen <3

Alles Liebe und jetzt weiter Fußball gucken ^^,

eure Floraly <3

ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt