16. "Viel zu gut."

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> Marco <

Der Kuss am Auto ist wunderschön. Hanna spielt ihre Rolle nahezu perfekt. Doch wo das noch hinführt, weiß ich nicht.
Ich will sie eigentlich nach Hause fahren, als ich mich anders entscheide. "Willst du mit mir was essen gehen? Ich hab wirklich Hunger!" "Klar, wieso nicht!" Wir fahren in ein kleines Lokal und essen gemeinsam.
Hanna ist heute gut drauf, erzählt mir einiges von sich und ich höre ihr nur zu. Ich habe sie gern um mich. "Hast du heute Abend Zeit?" Sie zieht die Augenbraue hoch. "Davon war aber nicht die Rede für heute! Du musst mir so was vorher sagen!" "Hast du Zeit oder nicht?" "Wofür?" "Ich will den Sieg heute mit meinen Freunden feiern, außerdem hat einer meiner besten Kumpels Geburtstag! Komm doch einfach mit, das wird lustig!" Sie seufzt. "Okay. Aber sag mir so was in Zukunft früher! Ich kann solche Überraschungen nicht leiden!" "Alles klar, Hanna. Und jetzt entspann dich, das wird ein cooler Abend, glaub mir!" So spießt das letzte Stück Kuchen auf ihrem Teller auf und starrt den Teller dabei an. Warum macht sie es so kompliziert? Es wird uns sicher gut tun, wenn wir mal feiern gehen und nicht permanent beäugt werden. Was hat sie denn dagegen? So schrecklich kann ich ja nun echt nicht sein, oder? "Marco?" "Ja? " "Kann ich noch ein Stück Kuchen haben?", fragt sie schüchtern. "Klar!", ich lächle sie an. Sie bekommt ihr gewünschtes Stück Kuchen und ist besänftigt.

Danach fahre ich sie nach Hause. Ich bringe sie bis zur Tür.
Ich weiß, dass das nicht der Deal war, aber es kriegt doch keiner mit, wenn ich das jetzt tue. Ich ziehe sie zu mir und überrasche sie mit einem langen Kuss. Sie schiebt mich weg. Ihr Blick ist kalt. Was hat sie?
"Marco- hör auf damit. Ich bin keine von deinen Eroberungen. Das führt doch zu nichts! Wir sollten bei unserem Plan bleiben."
Ich bin echt enttäuscht. Hanna hat so eine Art an sich, die mich fasziniert. Aber sie hat Recht. Sonst verliebt sie sich noch in mich, dann wirds richtig kompliziert. Frauen können das ja meist nicht trennen - Knutschen, Sex und Co, geht bei den meisten ja nicht ohne Gefühle. Für mich schon, aber Hanna ist da glaub ich eher anders gestrickt. "Sorry." Sie ist schon verschwunden.

Ich warte abends um kurz vor 23 Uhr im Club darauf , dass sie endlich hier eintrudelt. Meine Kumpels feiern bereits ordentlich und auch ich bin gut drauf. Es geht mir gut an diesem Abend, eine kleine Showeinlage von Hanna und der Abend ist perfekt. Außerdem bin ich gerne mit ihr zusammen. Dann sehe ich sie.
Sie stöckelt mit ihren High Heels durch den Club und sieht megaheiß aus. Ihre trainierten, tätowierten Beine sind gerade ausreichend von dem kurzen Paillettenkleid bedeckt. Sie trägt die Haare offen. Ich bin kurz sprachlos. Ach Hanna, das wird eine Aufgabe, mich heute zurückzuhalten! Sie hat mich entdeckt, kommt auf mich zu. Meine Jungs pfeifen. Idioten, was soll Hanna denn da denken?

"Hi! Ich hoffe, ich bin nicht zu spät?" Sie gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange. "Alles gut. Du siehst toll aus." Sie lächelt. "Danke dir. Wo ist das Geburtstagskind? Es ist ja gleich 12?!"
Ich bringe sie zu meinen Kumpels, stelle ihr alle vor. Ich deute unauffällig auf Robin, der in wenigen Minuten Geburtstag hatte. "Wow, ist ja ein heißes Gerät, deine Neue! Was Ernstes?", will Robin wissen. Ich grinse nur. "Ahja. Na mir egal. Aber sie ist echt hot!" "Ich weiß.", sage ich nur. Hanna bekommt von irgendwem was zu trinken und scheint sich zu amüsieren.
Als es Null Uhr ist, gratulieren wir alle Robin. Von Hanna bekommt er sogar einen Kuss. Das wurmt mich. Warum macht sie das? Sie kann doch nicht innerhalb von 1 Stunde so angetrunken sein, dass sie nicht mehr merkt, dass das scheiße ist.

"Hey, mein Hübscher." Okay, doch sie hat es in einer knappen Stunde geschafft sie einen ordentlichen Schwips anzutrinken.
Sie setzt sich auf meinen Schoß. "Hanna, was tust du da?" Sie küsst mich stürmisch auf den Mund, fährt mit ihren Händen unter mein Shirt. "Hanna? Was wird das?" "Ist das jetzt wichtig?" Ich stoppe sie.
"Ja, Hanna. Du bist betrunken. Tu das nicht. Hanna, das ist ne dumme Idee!" Sie legt ihren Zeigefinger auf meinen Mund. "Sshh. Sei still. Das ist doch jetzt egal. Ich will dich jetzt küssen, hier. Mach doch einfach mit. So hässlich bin ich doch nun wirklich nicht, oder?!"
Nein, du bist alles andere als hässlich, Hanna. Aber wenn ich mich jetzt darauf einlasse- werde ich nachher mit dir schlafen und das wirst du mir nicht verzeihen. Sie küsst mich wieder, nimmt meine Hand und schiebt sie ihren Oberschenkel entlang.
Oh Mann, das ist unfair. Ihre weiche Haut macht es mir nicht leicht Nein zu sagen. Ich würde sonst nie nein sagen bei so einer Frau wie ihr, aber das würde sie verletzen, wenn danach alles wieder so wie vorher war.

"Hanna, bitte. Lass uns gehen." Sie lächelt mich an. "Zu dir?" Oh Gott, das Mädchen meint es Ernst.
Ich winke einmal in die Runde und ziehe Hanna hinter mir her. Ich muss sie irgendwie auf andere Gedanken bringen. Das wird doch sonst eine reine Katastrophe! Wenn ich mit ihr schlafe, spielt sie niemals weiterhin meine 'Freundin'. Niemals. Außerdem will ich ihr nicht weh tun. Was ist eigentlich los mit mir?

Als wir bei mir sind, schubst sie mich auf die Couch. Sie sagt nichts, setzt sich nur auf meinen Schoß und küsst mich wieder.
"Hanna! Hör auf damit!" Sie lässt von mir ab. "Was hast du für ein Problem? Lass mich doch mal!" Ihre Finger berühren meinen Hals, streicheln meinen Oberkörper. Sie beißt mich in den Hals, ganz vorsichtig. Küsst mich hinter dem Ohr und hört einfach nicht auf. Ich halte es nicht mehr aus.
Ich umarme sie, drehe sie auf den Rücken, liege auf ihr. Ich küsse sie, meine Hand rutscht unter ihr Kleid. Sie stöhnt leise auf. Wir küssen uns intensiv, sie ist so heiß. Kurz bevor ich endgültig die Beherrschung verliere, höre ich auf. Ich atme schwer.
Hanna, du bist verdammt heiß - aber ich werde das nicht tun. Sie sieht mich traurig an. "Wieso nicht , Marco? Dafür bin ich wieder nicht gut genug oder was?" Sie setzt sich auf. Ich küsse sie sanft hinter das rechte Ohr.
"Dafür bist du viel zu gut. Das ist das Problem, liebe Hanna. Viel zu gut."

ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt