ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓

72. Falsch

Halluu, ich lasse euch natürlich nicht übers WE warten ^^

So viel sei schonmal verraten, es hat keiner erraten :D Also husch, schnell lesen ^^

--------

> Hanna <

Das, was ich da zu sehen bekomme, verursacht bei mir einen plötzlichen und unerbittlichen Würgereiz. Entsetzt starre ich noch immer zur Terrassentür und die Welt scheint stehen zu bleiben. Robin begrüßt eine junge Frau, in meinem Alter, herzt sie, es gibt Küsschen rechts und links. Was macht die hier?! Ich kenne sie. Naja, ich weiß zumindest wie sie heißt. Linda. Und Linda ist die Frau, die mir das Leben zur Hölle gemacht hat, als ich mit Rico zusammen war. Sie war unfassbar penetrant gewesen und hat wirklich alles dafür getan, um mich vor Rico schlecht zu reden. Die Hitze steigt von meinem Herzen hoch, hinauf zu meinen Wangen. Dass sich unter mir eine Lache aus Cola und ein Meer aus Scherben ausgebreitet hat, bekomme ich überhaupt nicht mit. Auch die irritierten Blicke der anderen Gäste nehme ich nicht wahr. Mein Blick ist auf dieses widerwärtige Szenario geheftet und ich kann mich nicht rühren. Es gibt wenige Menschen, die ich in meinem ganzen Leben nie wiedersehen wollte – aber SIE gehört hundertprozentig dazu! Ich kenne niemanden, der hinterhältiger, manipulativer und bösartiger ist als sie.

Endlich erwache ich aus meiner Starre, bemerke das Malheur und verlasse fluchtartig die Terrasse, um etwas zu holen, damit ich die Scherben zusammenfegen kann. Doch eigentlich verstecke ich mich nur vor Linda. Die ist nämlich am Pool angelangt, klammert sich an Robins Arm und klimpert wie eine Plastikpuppe mit den Wimpern. Bitte, Robin. Nicht sie! Meine Hände zittern, als ich die Scherben wegräume und danach kippe ich mir einen Shot hinter, um mich irgendwie sammeln zu können. Alles zittert mittlerweile, nicht mehr nur die Hände. Diese Frau bedeutet Ärger. Das hat sie damals und das wird dieses Mal nicht anders sein! Während meiner Zeit mit Rico hat sie sich Sachen einfallen lassen, um mein Leben zur Hölle werden zu lassen und mich vor Rico dumm dastehen zu lassen, das ist unvorstellbar. Vor allem blieb sie immer präsent. Sie blieb immer in Ricos Nähe, damit sie ihn auffangen konnte, wenn wir uns ‚gestritten' hatten. Das war trotz ihrer unermüdlichen Sabotageaktionen dennoch so gut wie nie der Fall, wir waren wie schon erwähnt, ein unglaublich harmonisches Paar. Aber sie blieb dran und später habe ich mich gefragt, ob sie das alles überhaupt wegen Rico getan hatte oder nur, um mir persönlich zu schaden. Ich bekam nie eine Antwort darauf. Aber jetzt ist sie hier, hängt am Arm meines besten Freundes und ich wette, sie wird wieder Unruhe verursachen.

Grimmig beobachte ich, wie sie sich bei allen einschleimt, ganz besonders bei Marco und Forni. Absichtlich halte ich mich im Hintergrund. Sie soll bloß nicht einen auf unschuldig machen können, wenn Robin sie mir vorstellen will. Ich glaube hier nicht an einen Zufall. Das ist unmöglich. Lindas Lebensinhalt war es schon einmal, mich an den Rand des Wahnsinns zu treiben, wieso sollte sie es nicht wieder versuchen – wenn ich auch bis heute nicht weiß, wieso sie das eigentlich getan hat. Als sie allerdings Marco am Arm berührt und ihn beginnt zuzuschwafeln, wird es mir zu bunt.

Das hier ist mein Leben. Das sind meine Freunde und vor allem ist der blonde, süße Kerl da drüben mein Freund! Mein fester Freund! Die Tatsache, dass sie sich ausgerechnet den beiden Männern an den Hals wirft, die so wichtig in meinem Leben sind, ist zu verdächtig. Unentschlossen beiße ich mir auf die Unterlippe, gerne würde ich einfach zu den beiden hinüber stürmen, Linda eine ordentliche Ansage machen und sie rauswerfen. Es gibt aber mindestens zwei Probleme an diesem Plan. Erstens, wie erkläre ich das Robin, vor allem weil ich noch nicht sicher weiß, warum Linda hier ist und Zweitens, besteht die Gefahr, dass ich mich richtig lächerlich mache und das will ich um jeden Preis vermeiden. Ich harre in der Küche aus, beobachte jede Bewegung von Linda und stelle wenige Minuten später erleichtert fest, dass Marco von ihrer Gesellschaft scheinbar nicht allzu sehr angetan ist, denn er verzieht sich, steuert aber leider direkt die Küche an und steht dann auch schon direkt vor mir. Erschrocken sehe ich ihn an, er kann ja gar nicht wissen, dass ich gerade Linda observiere, aber es muss schon merkwürdig rüberkommen, wie ich in der Küche herumlungere.