Weiter gehts! Bin gespannt, ob euch das neue Kapitel gefällt!? : *
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> Hanna <
Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, bevor ich zu Marco fahre. Ich beeile mich, flitze durch die Regalreihen und werfe alles eilig in meinen Einkaufswagen. Da sehe ich ihn stehen. Mein Ex. Wir haben uns nicht im Guten getrennt und ich verstehe immmer noch nicht, was er hier in Dortmund will. Da höre ich, was er gerade zu jemanden am Telefon sagt: " Ach, Hanna? Ja, die hab ich letztens gesehen. Nö, warum soll ich mit ihr reden? Sie bedeutet mir nichts mehr, sie war ganz gut im Bett, aber geliebt hab ich sie doch eh nie... Sie war doch immer so anstrengend, immer wollte sie meine Nummer Eins sein, das war so albern. Ich bin echt froh, dass ich sie los bin!"
Ich lasse meinen Einkaufswagen einfach stehen, verlasse fluchtartig den Laden. Er hat mich nie geliebt? Das kann ich ihm nicht glauben. Aber wahrscheinlich tut dieser Satz so weh, weil ich weiß, dass er gerade die Wahrheit gesagt hat.. Ich reiße mich zusammen und fahre mit der Bahn zu mir. Toll, jetzt muss ich morgen noch mal losgehen, ich habe ja nichts eingekauft... ich seufze und sehe auf die Uhr. Ich muss mich ein bisschen beeilen, wenn ich noch pünktlich sein will.
Relativ zügig habe ich mich für das kurze, schulterfreie Kleid entschieden, mich geschminkt, mir die Haare gemacht. Doch meine Laune ist und bleibt schlecht. Dieser Idiot, so viele Jahre habe ich mit ihm verschwendet und selbst in meinem neuen Zuhause bin ich nicht vor ihm sicher. Selbst Dortmund nimmt er mir weg...
Ich fahre mit dem Taxi zum Trainigsgelände, bin immer noch deprimiert. Ich sehe wie Marco durch das Tor vom Trainigsgelände fährt und spüre, wie schwer es mir fallen wird, heute seine "Freundin" zu spielen. Im Moment bräuchte ich eine Schulter zum Anlehnen, zum Ausweinen. Da ist Marco definitiv der Falsche für. Er interessiert sich nur für sich selbst. Es widert mich an, seiner armen Familie heute etwas vorspielen zu müssen. Das haben sie bestimmt nicht verdient. Sie können nichts dafür, dass ihr Sohn ein so arroganter Blödian ist. Seufzend steige ich ein. Das ist so falsch, was ich hier mache.
Marco merkt tatsächlich, dass ich mich anders verhalte als sonst, er fragt mich sogar, ob alles in Ordnung sei. Ich erzähle ihm nichts. Es geht ihn nichts an. Er bezahlt mich für eine Show, die würde ich brav spielen. Er ist nicht dein bester Freund oder so etwas, Hanna! Du wirst ihm gar nichts sagen, wie du dich gerade fühlst. Am Haus seiner Eltern angekommen, fühle ich mich beobachtet. Ob sie uns sehen? Ob sie schon von Weitem ihr Urteil über mich fällen werden? Plötzlich fühle ich mich noch verletzlicher, angreifbarer. Ich schaff das nicht. Das glauben die mir nie. Wie soll ich so tun, als wäre ich in ihren Sohn verliebt, wenn ich gerade gefühlstechnisch einer Mülltonne gleiche? Jeder kippt seinen Dreck hinein. Hanna verkraftet da schon. Doch der Gedanke an meine Rechnungen, bringt mich zurück in die Realität. Ich muss das hier heute noch machen, es geht nicht anders.
Als Marco mir bestätigt hat, dass seine Familie uns vermutlich schon jetzt beobachtet, spiele ich mit. Ich umarme ihn, küsse seine Nasenspitze, er soll sich bloß nichts darauf einbilden. Du bedeutest mir nichts Marco, gar nichts. Ich bin furchtbar nervös, kurz bevor Marco die Tür öffnet. Ich hoffe wirklich, ich überlebe diesen Abend... Doch ich werde überrascht. Es ist zwar beängstigend, wie viele Menschen im Flur darauf warten, mich kennenzulernen und , dass es im Wohnzimmer noch mehr werden, aber alle sind unglaublich freundlich zu mir. Es tut mir in meinem Zustand wirklich gut, zu hören, ich sei so hübsch und wie Marco das denn angestellt hätte, mich für sich zu gewinnen. Ich mag seine Familie auf Anhieb, ich kann gar nichts dagegen tun. Ich muss zum Glück nicht die ganze Zeit mit Marco auf frisch verliebt machen, er unterhält sich mit anderen Leuten und ich bin sehr froh darüber. Leider kommt sein Onkel irgendwann auf die dumme Idee, dass Marco mich jetzt küssen müsste. Ich sei schließlich seine Freundin und würde ihn sicher schon vermissen. Wenn der wüsste.
Mir sträuben sie fast die Nackenhaare bei dem Gedanken daran, Marco zu küssen. Ich kann das nicht. Das ist so demütigend, weil er es nicht will, sondern muss - um nicht aufzufliegen. Ich weiß, ich sollte das jetzt mitmachen, aber ich kann mich kaum überwinden. Um den Schein zu wahren, lächle ich ihn an, als er neben mir auf der Couch sitzt. Sein Onkel will immer noch einen Kuss sehen. Marcos Blick ist unsicher, ob er sich gerade fragt, warum er das hier macht? Er kommt näher. Ich halte die Luft an. Bitte, lass es schnell gehen. Nur einen Schmatzer. Mehr nicht, bitte. Seine Hand liegt auf meinem Knie, er soll sie da gefälligst wegnehmen. Als seine Lippen meine berühren, kippe ich fast um, ich habe vergessen wieder Luft zu holen. Was macht er da? Wieso küsst er mich immer noch? Oh wow, du küsst gut, du bist richtig gefühlvoll. Ich bin überwältigt von dem, was in meinem Körper alles gleichzeitig passiert. Mein Herz rast, mir ist schwindelig, alles kribbelt. Ohne es bewusst zu tun, lege ich meine Hände auf seine Wangen, ziehe ihn näher zu mir. Bitte lass es nicht aufhören. Na Mensch, heute bin ich aber wirklich unentschlossen. Er löst sich langsam von mir, ich will noch mal. Küss mich nochmal!
Ich merke, wie ich rot werde und nicht verstehe, was seine Tante ruft. Plötzlich drückt mir sein Vater einen Schnaps in die Hand. Ja, sehr gut, den brauch ich jetzt. Ich bin überfordert mit meinem inneren Durcheinander und beschließe, das jetzt nicht mir auszudiskutieren und trinke einen Kurzen nach dem anderen. Es dauert nicht all zu lang, da wird mir schwummrig. Wie viel Prozent hatte dieses Zeug bloß? Das machte ja instant betrunken. Marco will gehen, ich muss mich von allen verabschieden. Das ist nicht leicht, weil es mir schwer fällt, mich auf eine Person zu konzentrieren, mir ist komisch. Der Weg zum Auto wird zum Hindernislauf, war der Weg vorhin auch schon so holprig? Endlich im Auto, schlafe ich sofort ein.
Aua, Kopfschmerz, schon wieder. Ich muss aufhören, ständig so viel zu trinken, das wird langsam gruselig. Mein schmerzender Kopf dreht sich nach rechts. Marco. Marco? Was macht der in meinem Bett? Oh, dieses Schwein, hat er es etwa ausgenutzt, dass ich gestern nichts mehr mitbekommen habe? Ähm, nee, ich bin gar nicht in meinem Bett, das ist doch sein Schlafzimmer. Nein, bitte, ich muss meine Klamotten noch anhaben. "Waaaas???? Neiiin!", ich bin so erschrocken über die Tatsache, dass ich nur Unterwäsche trage, dass ich mich viel zu schnell aufsetze, über die Bettkante rutsche und aus dem Bett falle. Aua, das hat weh getan. "Was machst du da, Hanna?" Marcos Kopf ragt jetzt über die Bettkante, er sieht mich fragend an. "Alles klar? Soll ich dir helfen?" Ich bin sprachlos über seine Reaktion. Jetzt fängt er auch noch an zu lachen. "Kannst du mir bitte mal erklären, wie du es angestellt hast, aus meinem Bett zu fallen?!" Er kriegt sich gar nicht mehr ein. Ich grabsche nach der Decke und verstecke mich hinter ihr, ziehe sie bis über die Brust. "Hab ich alles schon gesehen, Hanna!" Er zwinkert mir zu. "Ich mach Kaffee, ich glaube, den brauchen wir jetzt nach dem Abend." Oh Gott, ich habe wirklich mit ihm geschlafen!? Wieso kann ich mich nicht erinnern? Aber ich erinnere mich an etwas anderes. An den Kuss. Sofort wird mir wohlig warm, ich hänge der Erinnerung hinterher. Oh Gott, Marco ich breche jetzt alle meine Regeln, egal was gestern Nacht passiert ist, aber küss mich nochmal!
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ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓
FanfictionHanna. Das ist mein Name. Aus lauter Verzweiflung habe ich etwas sehr dummes gemacht. Wie ein peinliches Fangirl hab ich ihm eine private Nachricht auf Facebook geschrieben. Diesem blonden Dortmund - Heini. Jetzt starre ich seit Stunden meinen La...