Halleluja!Das letzte Kaptel ist ja so gut bei euch angekommen!? Damit hab ich echt nicht gerechnet!!! Danke, danke, danke!!! Ihr seid echt die Geilsten! Und bevor es gar nichts zu lesen gibt, heute ein etwas kürzeres Kapitel! Viel Spaß damit! : *
_____
> Marco <
Das darf alles nicht wahr sein, Rico ist tot? Jodie bricht in Tränen aus und Hanna starrt die zersprungene Kaffeetasse auf den Fliesen an. Das Entsetzen in ihrem Gesicht ist verschwunden, es wirkt wie erstarrt. Bevor ich irgendetwas sagen kann, steht sie auf und verlässt ohne ein weiteres Wort das Café. Ich sehe noch, dass sie um die Ecke des Cafés biegt, dann ist sie auch schon aus meinem Blickfeld verschwunden. Aber ich kann sie Sekunden später hören. Hanna schreit so laut, das muss ganz Hamburg wecken. Erschrocken drehen sich auch alle übrigen Gäste in die Richtung, aus der dieses schmerzerfüllte Schreien und Heulen kommt.
Auch wenn es mir Leid tut, Jodie dort alleine sitzen zu lassen, stehe ich auch auf und folge dem Gebrüll. Hanna steht mit dem Rücken zu mir und schreit sich die Seele aus dem Leib. Dabei schlägt sie immer wieder mit der flachen Hand gegen die Hauswand vor ihr. Klar, ich habe Rico nicht sonderlich gemocht - aber Hannas Verzweiflung über seinen Tod, erfüllt mich mit Schmerz. Ich kann sie so nicht sehen. Unschlüssig stehe ich hinter ihr. Soll ich sie in den Arm nehmen und trösten? Wird sie mich zurückweisen und mir die Schuld an allem geben? Habe ich Schuld an Ricos Tod?! Die Gedanken wirbeln wie wild in meinem Kopf umher und mir wird beinahe schwindelig davon. Einige Passanten gehen kopfschütteld an uns vorbei, da ist es plötzlich grauenvoll still. Hanna ist still. Vorsichtig berühre ich ihre Schulter, ich habe Angst davor, ihr ins Gesicht zu sehen. Ruckartig dreht sie sich um. Und das, was ich in ihren Augen sehe, erschreckt mich. Wut, blanker Hass und Zorn. Erschüttert weiche ich zurück. "Hanna..." Sie ringt nach Luft und versucht sich zu sammeln. Sie gibt mir die Schuld! Nur das können diese hasserfüllten Augen meinen.
"Er hat einfach aufgegeben! Selbst jetzt macht er mir noch Schuldgefühle!" höre ich Hanna zischen. Was? Was redet sie da? Ich höre endlich richtig hin. "Er hat gesagt, dass er mich liebt und das nicht ohne mich schafft!" Was hat der gesagt? Spinnt der eigentlich komplett?! "Und jetzt gibt er einfach auf? Und lässt mich hier stehen? Wie kann er nur? Ich hätte ihn nicht alleine gelassen, auch wenn ich nicht mehr liebe! Wieso konnte er das icht so hinnehmen? Wieso, verdammt wieso? Ich hasse diese Stadt! Sie ist wie ein böser Fluch, der auf meinem Leben! Nichts Gutes passiert hier mehr!" Atemlos verstummt Hanna und fixiert mich. Als sich unsere Blicke treffen, überrascht sie mich erneut. Ich habe den Zorn, die blanke Wut von gerade eben erwartet. Doch dort sehe ich nur Wärme, Zuneigung und Sehnsucht.
Sie tritt näher und lehnt ihren Kopf an meine Brust. Mein Herz schlägt schnell, als sie mich berührt. "Kannst du mich bitte festhalten? Und nicht mehr loslassen?" flüstert sie. Ich verstehe diese ganze Situation nicht, doch ich lege meine Arme um sie und ziehe sie eng an mich. Ich liebe sie, mehr als es mir je hätte vorstellen können. "Ich will daran nicht Schuld sein." sagt sie nun leise. "Das bist du nicht." Sie schüttelt den Kopf und sieht mich wieder an. "Doch. Ich werde sie mir immer geben. Doch genau das wollte er immer. Aber dass er mich jetzt so zurücklässt, dass werde ich ihm nicht verzeihen." Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Hannas Reaktion verwirrt mich. Mit einer wie Jodies habe ich gerechnet, aber nicht damit. Hanna ist wütend auf Rico. Wütend, dass er gegangen ist - ohne, dass sie den Zwist hatten begraben können. Wie war das möglich? Ist sie so verzweifelt, dass sie nicht weiß, wohin mit sich und es deshalb in dieser Form kompensiert? Ich werde nicht schlau aus dem, was hier passiert.
Sie krallt sich an meinem Shirt fest und schnieft. "Ich werde ihn vermissen. Er war mein bester Freund." Ich spüre, wie die Trauer von ihrem Körper Besitz ergreift. Die angespannten Muskeln lockern sich und sie wirkt schwach auf den Beinen. Stumm laufen ihr die ersten Tränen über die Wangen. "Er war mein bester Freund!" schluchzt sie leise. Ich umarme sie noch fester und ertrage ihre Tränen um Rico. Alles in mir möchte weglaufen und damit nichts zu tun haben. Doch ich bleibe bei ihr. Sie braucht mich, sie hat mich nicht weggestoßen, ich werde sie nicht für ihre Gefühle, für ihre Trauer bestrafen. Ich werde ihr beistehen, egal wie schwer es auch für mich werden wird.
"Du hast keine Schuld, Hann. Bitte rede dir das nicht ein." Sie antwortet nicht und vergräbt ihr Gesicht in meinem Shirt. Wortlos stehen wir mitten in Hamburg, noch so früh am Morgen, doch es ist kein guter Tag. Hanna wird lange brauchen, um das zu verarbeiten. Sie wird viele Tränen vergießen, wird toben und schreien. Hannas Temperament gepaart mit so tief empfundenen Emotionen - das ist eine explosive und gefährliche Mischung. Das habe ich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Doch ich werde sie weinen, toben und schreien lassen - und dann in den Arm nehmen und trösten. Ich werde sie nicht mehr loslassen. Das stehen wir jetzt zusammen durch, meine Hann und ich. Zärtlich gebe ich ihr einen Kuss auf den Scheitel und atme tief durch. Mir graut vor der Zeit, die kommen wird. Noch nie habe ich es zugelassen, dass mir jemand so nah kommt. So nah wie Hanna es ist. So nah, dass ich ihren Schmerz beinahe selbst empfinde.
_____
Es tut mir Leid, dass das Kapi etwas kurz geraten ist - habe grad nicht viel Zeit. Überrascht euch Hannas Reaktion auch so wie Marco?
Was haltet ihr davon? Eigentlich erwartet man doch eine andere Reaktion, oder?
Greetz, eure Floraly <3
DU LIEST GERADE
ONLINE [1] [Marco Reus] | ✓
FanfictionHanna. Das ist mein Name. Aus lauter Verzweiflung habe ich etwas sehr dummes gemacht. Wie ein peinliches Fangirl hab ich ihm eine private Nachricht auf Facebook geschrieben. Diesem blonden Dortmund - Heini. Jetzt starre ich seit Stunden meinen La...