12. Kapitel

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Im Flur war es stockdunkel, man konnte kaum die eigene Hand vor Augen sehen. Und es herrschte eine gespenstische Stille, so als wäre irgendetwas Schreckliches passiert oder als würde jemand in der Dunkelheit lauern, auf eine günstige Gelegenheit zum Angriff wartend. Genauso eine Stille, wie die, die mein Herz erfüllte. Natürlich überspielte ich sie und tat so als wäre alles gut. Aber meistens lachte ich nur um nicht weinen zu müssen, denn nichts und niemand konnte mehr mein Herz erreichen. Deswegen war ich auch in Logans Nähe so verwirrt, seit ich ihn kannte war ich zum ersten mal wieder so richtig wütend gewesen. Und auch ganz andere Gefühle, die ich vorher nur für eine andere Person empfunden hatte, schlichen sich in mein Herz, obwohl ich das nicht so wirklich wahr haben wollte. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Da schaffte es doch tatsächlich jemand sich schon so kurz nach dem Tod meiner Eltern wieder in mein Herz zu schleichen. Und dieser Typ war der größte Aufreißer in einem Radius von mehreren hundert Kilometern! Sowas konnte auch nur mir passieren. In diesem Moment räusperte sich jemand in der Dunkelheit. Vor Schreck machte mein Herz einen kleinen Sprung in meine Kehle um dort mit doppelter Geschwindigkeit zu schlagen. Ich wirbelte herum, dort stand Fi in der Dunkelheit. Während ich mir an die Brust griff sah ich sie vorwurfsvoll an: >>Musst du mich so erschrecken? Mein Herz ist fast stehengeblieben! << >>Pssst! Oder hast du Lust, dass meine Eltern dir eine Predigt halten? Als wir nach Hause kamen dachten sie du würdest schon schlafen. Wo warst du überhaupt? <<, zischte Fi. Sie klang wütend...warum zum Teufel war sie wütend? Nur weil sie Logan nicht mochte hieß das nicht, dass ich nicht mit ihm befreundet seinen konnte. Ich war keins dieser Mädchen, das auf seine Masche reinfiel, so ein Mädchen war ich noch nie gewesen. >>Ich habe mich noch mit Logan unterhalten, das wird man ja wohl noch dürfen, oder? Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich würde gerne Schlafen gehen. <<, ich hasste es mit Leuten die ich mochte zu streiten, deswegen versuchte ich so schnell wie möglich aus dieser Situation hinaus zu kommen. Morgen früh würde sich Fi bestimmt etwas abgekühlt haben und ich könnte ihr alles erklären. Außerdem machten mich die Schmerzen ziemlich reizbar. Doch als ich versuchte, mich an ihr vorbei in Richtung Treppe zu schieben, hielt sie mich am Arm fest. Als ich ihr ins Gesicht sah, sah sie nicht mehr wütend sondern eher besorgt aus: >>Rosanna, bitte lass dich nicht von ihm beeindrucken, ja? Er hat bis her noch jeder das Herz gebrochen und sowas verdienst du nicht. << Beruhigend lächelte ich sie an: >>Ich pass auf mich und mein Herz gut auf, versprochen. << Dann ging ich die Treppe hinauf ins Bad, sprang noch kurz unter die Dusche und ließ mich dann völlig erschöpft ins Bett fallen.





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