Ich sah ihn geschockt an: >>Du willst in einem halben Jahr weggehen? << Scheinbar war sein Schock über meine Reaktion genau so groß, wie meiner über seine Aussage. >>Naja, ich...<<, er geriet ins Stocken, >>...das war zumindest immer der Plan...<< Als er das sagte, merkte ich, wie komisch mein Schock darüber auf ihn wirken musste. Natürlich waren wir Freunde und waren einander wichtig, zumindest hatte ich den Eindruck, dass ich ihm auch wichtig war, aber ich war erst seit ein paar Monaten hier. Deswegen warf man doch keine jahrelangen Pläne über den Haufen. >>Entschuldigung, ich hab ziemlich überreagiert. Ich war nur überrascht, weil ich heute zum ersten Mal davon gehört habe. << Logan wirkte immer noch verunsichert, doch auch erleichtert. >>Also gut<<, fuhr er schließlich nach einer kurzen Pause fort, >>nachdem jetzt alle Fragen geklärt sind: Ich habe in den Büchern einen Zauber gefunden, mit dem Feen überschüssige Energien zu ihrem Clanstein bündeln können. Vielleicht würde es dir so leichter fallen zu lernen deine Kräfte zu kontrollieren, wenn du die ganze Magie, die sich angestaut hat, loswirft. Das Temperament würde dir natürlich bleiben, aber ohne die viele Energie, die gegen deine Mauer drückt, könntest du das wahrscheinlich auch besser kontrollieren. <<
>>Ist der Spruch schwer? <<
>>Nein und der schwierige Part liegt bei dem Partner. <<
>>Ah, also ein Zauber für zwei? <<
Er grinste: >>Jap. Bereit? << Begeistert nickte ich. Mehr Kontrolle würde bedeuten, dass ich in Zukunft weniger Angst haben musste, während eines Lachanfalls ausversehen das ganze Haus niederzubrennen. Mit kontrollierbaren Gefühlen könnte ich mich auch endlich wieder ein bisschen mehr wie ich selbst fühlen. >>Okay, gib mir deine Hände<<, wies er mich an.
Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte, folgte ich seiner Anweisung.
>>Konzentrier dich auf deine Atmung, damit du ruhiger wirst. <<
Unter anderen Umständen hätte ich darüber wahrscheinlich gelacht, aber jetzt war ich froh, dass er mir noch Zeit ließ.
>>Wenn du bereit bist, wende deine Aufmerksamkeit deiner Magie zu. <<
Jedes Mal aufs Neue war es komisch, meine Kraft zu visualisieren. Es fühlte sich wie ein Kribbeln an, das sich irgendwo in meinem Bauch konzentrierte und sich von dort in meinem ganzen Körper ausbreitete. Am Rand meines Bewusstseins bemerkte ich, wie Logan seine rechte Hand über meine legte, statt sie festzuhalten.
>>Gut, jetzt schick deine ganze Energie in deine rechte Hand und fokussiere sie auf eine kleine Stelle, so als wolltest du eine Flamme erschaffen. <<
Ich zögerte.
>>Keine Sorge, ich kann mit dem Zauber dagegenhalten. Unter dem Druck entsteht dann der Stein aus deiner Magie. <<
Zumindest ein bisschen beruhigt lenkte ich erst ein wenig und als nichts schlimmes passierte, immer mehr von dem Kribbeln in meine Hand. In dem Hohlraum zwischen unseren Handflächen schwirrte die Luft vor lauter Energie, bis schließlich ein so helles Licht aus den Ritzen dazwischen hindurch quoll, dass es mich sogar hinter meinen geschlossenen Lidern blendete. Als das Leuchten schließlich langsam verblasste, öffnete ich vorsichtig blinzelnd meine Augen, wobei Logan mich lächelnd beobachtete. Dann hob er seine Hand und auf meiner Handfläche kam ein Stein, natürlich ein Feueropal, zum Vorschein, der sie komplett ausfüllte.
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Feen der Elemente
FantasyRosannas Eltern sterben bei einem Autounfall, den sie schwer verletzt überlebt. Ihre einzigen Verwandten leben in einem Vorort von Portree, der Hauptstadt von Skye. Dort lernt sie den attraktiven Logan kennen, der sie total verrückt macht, obwohl si...