87. Kapitel

1.6K 98 15
                                    

Was auch immer er vorgehabt hatte, wurde jedoch durch meinen besten Freund unterbrochen, der ihm von hinten ziemlich fest auf die Schulter schlug, sodass Logan überrascht zusammenzuckte. Während ich Aaron noch einen irritierten Blick zuwarf, schob er sich schon zwischen uns und zog mich in eine Umarmung, die ich verwirrt erwiderte. »Du warst so großartig wie immer und siehst absolut fantastisch aus«, sagte er, bevor er sich wieder von mir löste. »Danke«, erwiderte ich, dann stellte ich mich zwischen die beiden, die sich kritisch musterten.  Ein wenig angespannt räusperte ich mich, dann griff ich nach Logans Hand, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Sofort sah er zu mir, lächelte und erwiderte den Druck. »Ich glaube, ich hatte noch gar nicht die Gelegenheit, euch vorzustellen. Logan, das ist Aaron, mein bester Kindheitsfreund. Aaron, das ist Logan, mein fester Freund«, stellte ich die vor.
»Ah, du bist also der Aufreißer.«
»Und du der Kerl, der das Mädchen hat gehen lassen wie ein Idiot.«
Schon wieder war die Anspannung zwischen den beiden mit Händen greifbar und schon wieder konnte ich nicht anders, als Aaron einen irritierten Blick zuzuwerfen. Schließlich räusperte ich mich und zog leicht an der Hand in meiner. »Wie dem auch sei, euer Blickduell nach dem Ball weiterführen. Wollen wir da weiter machen, wo wir vorhin unterbrochen wurden, Logan?« »Sehr gerne«, antwortete er und mit einem letzten überlegen Blick in die Richtung des anderen seinerseits, der mich die Augen verdrehen ließ, machten wir uns auf den Weg zur Tanzfläche. Um den Abend nicht zu versauen, beschloss ich, sie erst später auf ihr idiotisches Verhalten anzusprechen. Tatsächlich wurde es dann doch noch ganz schön, ich tanzte viel mit Logan, unter Aarons genauer Beobachtung, vier Lieder lang mit Aaron, wobei uns Logan sehr genau im Auge behielt, zwei Mal mit Aiden, gleich unter doppelter Beobachtung, drei Tänze mit Ian und auch einige Male mit Fiona. Die letzten beiden Varianten waren dabei auf jeden Fall die entspanntesten. Am Ende des Abend taten mir die Füße weh, aber erschöpft war ich eigentlich nur von der ständigen Anspannung.

»Wollen wir langsam gehen?«, wollte Logan irgendwann wissen, als wir gerade eine Pause machten. »Das hätte ich demnächst auch vorgeschlagen. Ich gehe mich nur nochmal kurz frisch machen.«
»Okay, dann hole ich deine Geige und wir treffen uns am Auto.«
Auf der Mädchentoilette erwartete mich zum Glück keine Déjà-vu-Begegnung mit Angel, dafür lauerte mir außerhalb jedoch ein anderer auf.
Gedankenverloren trat ich aus der Tür und wäre fast gegen jemanden gelaufen, der sich plötzlich aus den Schatten schob. »Gordon?«, fragte ich verwundert, als ich ihn erkannte. »Was genau machst du bitte vor dem Mädchenklo?« »Auf dich warten. Das ist heute das erste Mal, dass dein „Freund" nicht in deiner Nähe ist«, erklärte er mit einem Grinsen, das mich unwillkürlich einen Schritt zurückweichen ließ. »Hör mal Gordon, ich bin mir nicht ganz sicher, worauf du hinaus willst, aber...«
»Ach nein, weißt du nicht?! Zuerst machst du mich heiß, dann unterbricht uns dieses Arschloch, du ignorierst mich wochenlang, zwischendurch Aiden und dieser andere Kerl und jetzt tauchst du mit Logan als Date auf! Ich bin nicht gerne einer von vielen!«
Scheiße, wirkte das auf Außenstehende wirklich so?
»Ich glaube, du hast da einiges falsch verstanden, aber ich verstehe nicht, was du mit „heiß machen" meinst.«
»Klar, bei so vielen kann man ja schon mal den Überblick verlieren. Der Winterball!«
Verdammt, ich wusste, dass ich dafür noch eine Retourkutsche bekomme!
»Das war damals eine ziemlich blöde Aktion und ich entschuldige mich dafür, dass ich dein Interesse ausgenutzt habe. Tut mir auch leid, wenn du dadurch einen falschen Eindruck bekommen hast, aber ich war immer nur an Logan interessiert.«
»Deine Erklärungen und Entschuldigungen sind mir egal, ich will nur das, was du mir schuldest.«
Erschrocken wich ich zurück gegen die Wand, als ich seine Absicht erkannte, doch er schloss die Lücke mit einem großen Schritt, ein lüsternes Grinsen auf den Lippen. »Bitte hör auf, Gordon«, bat ich ihn. Das ließ ihn jedoch nur noch breiter Grinsen, während er meine Hände, die ich gegen seine Brist gestemmt hatte, neben meinen Körper fixierte. Bevor er sein Vorhaben jedoch zu Ende bringen konnte, kam mir ein rettender Gedanke. Blitzschnell bündelte ich meine Magie, formte sie zu einer Empfindung, gekoppelt mit einem Bedürfnis und schickte sie in seinen Körper. Sofort hielt Gordon verwirrt inne, dann wurde er blass um die Nase, ließ mich los und rannte in Richtung Jungstoilette davon. Erleichtert sackte ich nach hinten gegen die Wand, doch unsinniger Wiese plagten mich auch leichte Gewissensbisse. Klar hatte ich mich gegen einen körperlich deutlich überlegenen Gegner wehren müssen, aber durfte ich deswegen in seinem Kopf rumpfuschen? Seufzend stieß ich mich ab und verschwand aus dem Gang, bevor ihm auffiel, dass es eigentlich keinen Grund für seine Übelkeit gab.

»Hat dich irgendwas aufgehalten?«, wollte Logan, der an seinem Auto lehnte und erleichtert ausatmete, als er mich entdeckte, besorgt wissen. »Sollte ich es jemals vergessen, erinnere mich bitte daran, zu überzogenen Angeber-Sportler Idioten mindestens 500 Meter Abstand zu halten.« Mit zusammengezogenen Augenbrauen hielt er mir die Beifahrertür auf: »Was hat Gordon gemacht?«
»Woher wusstest du, dass ich ihn meine?«
»Es ist eine kleine Schule...«
»Verstehe.«
»Also?«
»Was?«
»Rose, was hat er gemacht? Muss ich ihm eine reinhauen?«
»Lass mal, der kotzt sich gerade die Seele aus dem Leib.«
Sein Gesicht wurde düsterer: »Ich glaube, ich will doch nicht wissen, was es war, wenn es dich dazu gebracht hat, deine Magie anzuwenden. Sonst zünde ich ihn an, wenn er mir das nächste Mal unter die Augen kommt.« »Hey«, sanft legte ich meine Hände an sein Gesicht. »Ich habe ihn gestoppt, bevor er das machen konnte, was er vorhatte, also lassen wir es darauf beruhen, okay?« Er seufzte, dann drehte er seinen Kopf und drückte einen Kuss in meine linke Handfläche: »Wenn du es so willst. Aber wenn er nochmal irgendwas versucht, gibt es keine Gnade.«

--------------------------------------------

Also Leute,

ich muss zugeben, das ganze hier zieht sich jetzt schon eine Weile hin... 🤔 aber, ob ihr es glaubt oder nicht, dieses Buch wird noch dieses Jahr beendet😳Nach einigem Überlegen habe ich beschlossen, den Stoff für dieses Buch zu kürzen, weil mir aufgefallen ist, dass das Ding verdammt lang ist😅🙈 Und da ich ja immer noch davon träume, das Buch hier mal bei einem Verlag zu veröffentlichen und es da als Anfänger definitiv leichter ist, wenn das Buch schon als Manuskript keine totale Überlänge hat, musste ich mal einen Punkt setzten. Deswegen endet das Buch hier jetzt exakt mit dem 90. Kapitel, das, zusammen mit dem 89., am 31. Dezember veröffentlicht wird🤗

Ich hoffe ihr hattet Spaß mit dem vorvorvorletzten Kapitel🤗🙈

Eure Luna

Feen der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt