13. Kapitel

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Am nächsten Morgen war ich erstaunlicherweise gut gelaunt, trotz Schmerzen und wenig Schlaf. Es begann damit, dass ich noch vor FI aufwachte, sodass ich als erste in unser gemeinsames Bad konnte, was bedeutete, dass ich meine Haare waschen konnte. Außerdem konnte sie mich so nicht wecken, was ebenfalls toll war, da ihre Art Leute zu wecken sehr brutal war. Das Anziehen gab meiner guten Laune einen kleinen Dämpfer, weil Vika sich immer noch weigerte, mir die Schuluniform eine Nummer Größer zu kaufen, Auch weigerte sich jeder in diesem Haus mir zu sagen, wo man die Uniformen bekam. Die wurden nämlich nur in einem bestimmten Laden verkauft, der nicht zur Schule gehörte. Natürlich fiel es meiner Tante sofort auf, dass ich besser drauf war als sonst. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten zu hüpfen, statt zu laufen und ich ließ mich mit mehr Schwung als sonst auf meinen Stuhl fallen. Ich konnte dabei sogar meinen Bluterguss ignorieren, der sowieso kaum noch zu sehen war. Und ich hatte Lipgloss aufgetragen, was ich sonst nur an Tagen tat, an denen ich gut rüberkommen wollte. Ehrlichgesagt wusste ich selber nicht so genau, warum ich es getan hatte, mir war einfach danach gewesen. Während ich genüsslich meinen Kaffee schlürfte kamen auch die anderen Familienmitglieder nach und nach in die Küche. Wir schafften es zum ersten Mal, seit ich hier zur Schule ging, pünktlich los zu kommen. Die zwei ersten Stunden, in denen Jamie mir mal wieder mein rechtes Ohr abkaute, waren auch schnell vorbei. In der Pause saß ich mit Akira auf der Mauer, die das Schulgelände begrenzte. Ich saß rittlings und mit dem Oberkörper zu ihr gewandt da. Während sie sich neben mir damit beschäftigte sich einen Spitznamen für mich zu überlegen, beobachtete ich Fi, die gerade einen Jungen vom Typ Sportler bearbeitete. Mit Sportler meine ich einen Jungen; der aussieht wie eine griechische Statue: groß, breitschultrig, muskulös. Er hatte schokoladenbraune Augen und Haare, deren Farbe mich an den Sand an den Stränden der Nordsee erinnerte. Die Nordsee war unser zweitliebstes Urlaubsziel gewesen, als meine Eltern noch gelebt hatten. Nun gut, zurück zum Thema, hier die Worterklärung: Mit >>bearbeiten<< meine ich flirten, massivstes flirten. Schamlos übertriebener Augenaufschlag, süßes Lächeln, unschuldiger Blick und wahrscheinlich schwafelte sie irgendeinen Schwachsinn mit süßlicher Stimme. Woher hatte sie ihre Flirttipps? Aus schlechten Teenie-Dramen? 

Feen der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt