Expecto Patronum

(22) 13.02.1942 - You're the thief of innocence

Er hatte also dieses magische Artefakt noch immer. Im Schatten lächelte ich auf und freute mich, dass Professor Slughorn mein Geschenk noch immer in Ehren hielt. Dadurch wusste er immer, ob ihm etwas fehlte oder er zufrieden mit sich war, dementsprechend lief der Sand zumal langsamer, in einer normalen Geschwindigkeit oder bei hektischen Gefühlen schneller.

„Ich habe gehört, Tom, dass ihr eine Möglichkeit gefunden habt wie diese Schülerin wieder zur Bewusstsein kommt?"
„Sicherlich, Sir, diesbezüglich wollte ich sie noch etwas fragen, bevor ich nachts außerhalb des Bettes erwischt werde."

Der Slytherin kam an Professor getreten und formulierte kurz seinen nächsten Satz im Kopf. Ich versteckte mich weiter in den Schatten, da Tom nun in meiner Richtung stand.

„Spucken Sie schon aus, was ist es, was Ihr versucht zu beantworten?"
„Ich war neulich Nacht in der Bibliothek; in der verbotenen Abteilung. Und habe etwas Merkwürdiges gelesen, über einen seltenen Zauber. Wenn ich mich richtig erinnere, heißt er Horkrux."

Zum ersten Mal sah ich Erstaunen im Gesicht des Professors. Seine interessierten schmalen Augen wurden größer und verstockter.

„Wie war das?" verlangte Professor noch einmal.

Er schien darüber nicht erfreut zu sein, dass sein Lieblingsschüler über so etwas sprach; so leichtfertig und offen.

„Horkrux." beantwortete Tom noch mal in seiner filigranen Tonlage.
„Ich bin auf diesen Begriff gestoßen und so ganz verstehe ich ihn nicht."
„Ich weiß nicht, was Sie da lesen, Tom. Aber... Aber das geht tief in die schwarze Magie; sehr tief sogar."
„Deswegen habe ich auch Sie gefragt; all die anderen Lehrer könnten dies falsch verstehen."
„Ein Horkrux ist ein Objekt, in dem jemand einen Teil seiner Seele fängt und verborgen hält."
„Aber ich verstehe nicht ganz, wie das geht."

Der Slytherin ging ein Stück auf seinen Professor zu um ihn die Deutlichkeit und die Dringlichkeit näher zu bringen.

„Indem man einen Teil seiner Seele abspaltet und in einen Gegenstand versteckt. Wenn man das tut, ist man geschützt, sollte ein Angreifer den Körper zerstören."
„Geschützt?"

Es waren keine aufdringlichen Fragen eher Anstreben eines Wissens von offenen Sachverhalten.

„Der Teil der Seele, der versteckt ist, lebt weiter. Das heißt, niemand kann einen töten."

Wieder konnte ich das Aufflackern von Toms Augen sehen. Es erinnerte mich wieder an die Nacht in der Verbotenen Abteilung als die Macht in ihm das Wachsen begann. Ruhig schüttelte ich den Kopf, da mir nun schmerzlich bewusst wurde, dass er nur hinter der Macht her war. Nie war seine Gutmütigkeit mir gegenüber echt gewesen. Während er zu dem offenen Kamin ging, der direkt neben dem Schrank an der anderen Mauerseite angebaut wurde. Ich hoffte, dass mir der Schatten dennoch den Schutz gab, damit ich unauffällig weiter lauschen konnte.

„Und wie spaltet man seine Seele, Sir?"
„Ich glaube, die Antwort darauf kennen Sie schon, Tom."
„Mord."

Und bei diesem Wort blickte er kurz verdächtig in die meine Richtung. Lächelte aufgesetzt und sah dann wieder zum entsetzten Professor.

„Ja, töten ist ein Verstoß wider die Natur, es reißt die Seele auseinander."

Nun, verstand ich, worauf dieser Begriff hinauslief. Wenn man eine Person tötet, so tötet man auch ein Stück weit die Seele. Wenn Tom meinen Körper tötet, so stirbt auch ein Teil seiner Seele. Er könnte diese in sämtlichen Gegenständen einbringen und unbesiegbar werden. Das war also die Macht, die er suchte...

„Kann man die Seele nur einmal spalten? Wäre nicht zum Beispiel: sieben Mal..."
„Sieben Mal? Bei Merlins Bart, ist es nicht schlimm genug, einen einzigen Mord zu erwägen? Aber die bloße Vorstellung die Seele in sieben Stücke zu reißen. Das ist eine theoretische Überlegung, oder, Tom? Rein hypothetisch?"

Während sich Tom abermals zu ihm wandte, wirkte dieser ernst und bis ihm die Bedeutung dessen Worte in den Sinn kam, klarte seine Miene auf um den Verdacht in Keim zu ersticken.

„Aber natürlich, Sir. Das bleibt unser Geheimnis. Obwohl ich doch zugeben muss, dass es den Körper von Miss Granger ähnlich ergangen war. Nur war sie das Opfer und nicht der Mörder." stellte Tom nun beschwichtigt fest.
„Wie meinen Sie das mit Miss Granger?"
„Sie ist bewusstlos, Sir, jedoch habe ich seit einigen Wochen das Gefühl, dass sich durch den Vorfall auf der Toilette ihre Seele nicht mehr im Körper befindet."
„Haben Sie Belege hierfür?"

Nun war die Zeit gekommen, in dem er mich verraten würde. All die Bitterlichkeit kam wieder zurück und ich versank schon wieder in einer Aura voller Herzschmerz. Tom sah hinter seinem Hauslehrer und sein Blick galt mir. Prüfend musterte ich sein Zögern und schüttelte flehend den Kopf. Kurz zuckten seine Mundwinkel als er sich seinem Gegenüber vollkommen hingab.

„Nein, aber lag ich den je falsch in meiner Intuition?"
„Gewiss nicht, Tom, aber es wäre ein zu hohes Risiko um diesen Zauber anzuwenden. Wenn ihr dies tun möchtet, so soll die Person es Euretwegen wert sein, dass die Seele zerrissen werden würde. Aber sei gewarnt, es wird nie ganz ohne Komplikationen sein. Nicht währenddessen eher für sehr lange Zeit danach."

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Hallöchen,
ich wollte euch nur in Kenntnis setzen, dass morgen nur ein Kapitel kommt.
Da ich wegen einem Fußballspiel in München sehr früh raus muss und erst abends wieder Zuhause sein werde.
Also nicht böse sein, wenn ich nur ein Kapitel Update. ❤️🏆