„Balthasar. Rodolphus. Rabastan." begrüßte ich die ersten Gesichter dieser Zeit.
„Meister, Ihr seht verändert aus." flüsterte Rodolphus verunsichert.
Er glaubte, dass ich ihn foltern würde, wenn er zu aufdringlich werden würde. Ich lächelte und sah Balthasar an, der mein Aussehen wohl weniger verstand als das woher ich wohl kam. Der jüngere Lestrange beobachtete mich und schien mein Aussehen zu mustern.
„Was habt Ihr gemacht?" verlangte Balthasar zu wissen.
Seine Söhne schnappten erschrocken nach Luft und sahen ihren Vater unglaublich an.
„Eure reizende Frau hatte mich in die Versuchung gelenkt um ihre Vergangenheit zu ergründen. Ich bin auf sehr interessante Dinge gestoßen, mein Lieber. Wir werden eine Versammlung einberufen..."
„Sehr wohl." äußerte sich Rabastan, der das Zeichen an das Himmel gravieren wollte.
„Nicht." stoppte ich ihn in seinem Handeln und fügte hinzu:
„Nur mit den engsten Vertretern meiner Meinung und den Lestrange-Brüdern."
Nun sahen mich die drei Lestrange fassungslos an, ehe sie gleichzeitig ihre Augenbrauen hochzogen. Lag bestimmt in der Familie, dachte ich mir und lächelte vergnügt ins Innere.
„Es ist äußerst wichtig, dass ihr hierüber strengste Geheimhaltung verspricht. Es wäre auf keinen Fall von Vorteil, wenn davon irgendetwas an den Tagespropheten geht, verstanden?" gab ich herrisch preis.
Sie nickten zuverlässig. Rabastan kümmerte sich um Roldolf Rosier; der Todesser wohnte in Grönland. Rodolphus kümmerte sich um Augustus Rockwood. Balthasar besuchte den Onkel seiner Schwiegertochter in Spe; Orion Black. Und ich bemühte mich um eine gerechte Einigung mit Regulus Black. Jeder hatte seine Aufgaben und der Treffpunkt war auch schon festgelegt. In meinem Manor - auf Blackheath - oder in den Villen meiner Anhänger wäre es offensichtlich. Auch wäre die Nokturngasse sehr verrucht, so würden uns die Auroren auch schnell finden. Daher wählte ich ein nobles Restaurant in Paris für das Treffen. Es war edel und doch sehr unübersichtlich. Es war teuer und doch sehr unauffällig. Und das Beste daran war, jede Gesellschaft hatte im ‚temple des sens' (Tempel der Sinne) einen eigenen großen Raum. Niemand würde nach sechs Todesser und ihren Capo in diesem nichtmagischen und noblen Restaurant suchen. Wir mussten uns noch nicht einmal für diesen Anlass etwas kaufen, da wir immer einen Smoking zur Verfügung hatten.
Wir liefen in ein kleines Wäldchen in der Nähe des Parks und ich ließ mir erzählen, wie ich erschienen war. Balthasar erzählte, dass ich schwebend aus dem Nichts kam und auf dem Boden gelandet war. Sehr unspektakulär, fand ich, aber lachte innerlich. Ich wollte nicht, dass einer der Muggel dieses Geschehnis in Augenschein nahm. Wir apparierten im Wäldchen zu dem bestimmten Ziel und irgendwie gelangte ich nicht zum Hause Black. Ganz und gar nicht war ich in einer Stadt und vor allem war ich auch nicht vor einem Haus. Irritiert lief ich ein Schritt näher des Abgrundes und erkannte die Klippe. Hier war ich mit dem Waisenhaus immer, wenn es zu einem Ausflug ging. Hier hatte ich einem Kind fast ertrinken lassen, doch ich ließ es sein als ich eine kleine Höhle unterhalb im Wasser erkannte; die nach oben sich minimal zeigte. Durch den Eingang konnte man nur mit magischen Kräften kommen. Warum kam ich hierher, wenn ich doch genau an Regulus und seinem Haus dachte?
Moment... hatte ich nicht hier das Medaillon versteckt? Ich könnte doch einfach mal nachsehen, wie es dem so erging. Ehest könnte ich dann auch nach meinen Inferius sehen. Sie waren besonders schreckliche und gefährliche Leichenschänder. Durch einen schwarz-magischen Zauber werden menschliche Leichen zu seelen- und willenlosen Gehilfen ihres Auftraggebers. Ohne eigene Empfindungen, Gefühle und Gedanken "leben" sie nur, um die Befehle ihres finsteren Herrn auszuführen. Also apparierte ich mich in den Eingangsbereich und bemerkte, dass jemand eingedrungen war. Die Fußspuren in dieser feuchten Höhle konnte man noch Stunden danach erkennen, dass jemand hier drin gewesen war. Ich vermutete, dass derjenige oder diejenige noch immer hier war, weil keine Fußspuren hinausgingen. Außer die Inferi nahm die arme Seele der Person an sich, stellte ich mit Bedauern fest. Vielleicht war es der bessere Tod, als wenn derjenige auf mich treffen sollte.
Lautlos lief ich durch die Barriere und versteckte mich in der Dunkelheit. Jemand hatte seinen Zauberstab als Leuchtmittel genommen und saß wohl in meiner Falle. Irgendwie hatte er geschafft, dass Medaillon aus dem Gefäß zu entfernen und was sah ich da? War das nicht eine mir bekannte Hauselfe? War das nicht der unnütze und mürrische Kreacher? Knurrend stellte ich fest, dass der Mann an seiner Seite mein ehemaliger treuer Anhänger Regulus Black war. Kreacher musste etwas darüber verlauten lassen haben, sonst wäre dieser törichte Black niemals hierhergekommen.
„Master, Kreacher ist es leid, dass er Euch nicht retten kann." hörte ich diese tiefe Stimme.
„Verlasst diese Stätte und kommt nicht wieder. Kein Wort zu niemand, wo ich sein mag. Verstanden?" gab der junge Schwarzhaarige unumschränkt hinzu.
„Regulus Arcturus Black, wie schön dich hier in meinen Hallen wiederzusehen." ertönte meine Stimme in diesem Echo.
Erschrocken wandte er sich zu mir und hörte nur noch das floppende Geräusch des Elfs. Mit misstrauischen Augen beobachtete er mich und war sich nicht sicher, ob er mich kennen oder ob er seine Gedanken trauen sollte.
„Lord Voldemort." kam es knurrend aus seiner Kehle.
„Was veranlasst dich zu diesem Verrat? Etwa nicht der Zwischenfall mit Kreacher?" überlegte ich provokativ laut.
„Ihr hättet ihn fast getötet." stellte Regulus mutig klar.
Er stellte sich auf seine wackligen Füße und sah mich triumphierend an.
„Ihr könnt mich töten. Ihr und Eure Ideologie ward schon zum Scheitern verurteilt, da ward Ihr noch nicht einmal geboren." rief der Schwarzhaarige mir entgegen.
Auf seinen Lippen zeigte sich ein selbstherrliches Lächeln und schon hatte ich einen Fluch abwehren müssen. Wie töricht dieser Junge war, sogar am Ende seines Lebens schien er noch Hoffnung zu haben. Er machte mich wütend und unkontrollierter. Ich durfte nicht ausrasten, dass wäre kontraproduktiv. Ich wollte mich nicht noch mehr in die schlechten Gefühle reiten, daher wirkte ich zunächst defensiv, während der Black offensiv auf keine seiner Fehler achtete. Ich konnte sehen wie er sich bewegte. Ich konnte leichtfertig mit seinen schwachen Flüchen umgehen. Aber dieses Mal wollte ich nicht schuld sein, dass jemand starb, daher erahnte ich, was er vorhatte. Mit schlitzenden Augen atmete er noch einmal aus und lachte, ehe er von meinen Inferi ins schwarze Wasser des Nichts gezogen wurde. Beschwichtigend erhob ich meine Hände und ging ohne Weiteres auf das Gefäß zu und erkannte die Fälschung. Es war vielleicht besser, wenn es nicht der Richtige war. Täuschungen wären optimal für falsche Entschlusskraft. Ich hob die Kette auf und öffnete diese. Ehe ein Zettel herausfiel und ich lesen konnte, was darauf geschrieben wurde:
»An den Dunklen Lord
»Ich weiß, ich werde tot sein,
»lange bevor du dies liest
»aber ich will, dass du weißt, dass ich es war,
»der dein Geheimnis entdeckt hat.
»Ich habe den echten Horkrux gestohlen
»und ich will ihn zerstören, sobald ich kann.
»Ich sehe dem Tod entgegen in der Hoffnung,
»dass du, wenn du deinen Meister findest,
»erneut sterblich sein wirst.
»R. A. B.
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Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...