Argwöhnisch besah ich mir ihre Gestalt und in mir kam das Feuer der Wut zurück. Wie konnte sie es wagen? Wie konnte sie das mir all die Jahre verschweigen? Noch nicht einmal hatte sie diese Chance genutzt? Noch nie hatte sie mich dadurch schaden wollen; und doch hatte ich das Gefühl sie für ihre jahrelange Demütigung und Blamage zu bestrafen. Lächelnd zog ich sie enger an mir und küsste sie wilder wie zu vor.„Du wirst es bereuen. Tom und Balthasar sind nicht hier und können dich beschützen." hauchte ich ihr an die bebenden Lippen.
„Wer sagt, dass ich beschützt werden muss? Vielleicht ist all das was hier und jetzt passiert geplant? Vielleicht ist all das ein Teil unserer Geschichte? Ich habe eine kleine Schwäche für Schlangen." kicherte sie mir entgegen.
„Wir sollten allmählich reingehen." meinte ich herrisch.
„Wie Ihr verlangt, Herr."Da ich bereits einige Schritte vorgelaufen war, blieb ich durch ihren letzten Satz abrupt stehen und drehte meinen Kopf zu ihr um. Sie sah mich fragend an, worauf ich nicht gefasst war. Woher sollte sie auch von meiner heimlichen Fantasie wissen? Außer... Außer dieser Ort verriet ihr dies? Na, das kann lustig werden. Amüsiert wollte ich vor ihr die Höhle betreten, als ich ihre Hand um meinen Handgelenk spürte.
„Ich..."
Ich drehte mich vollständig zu ihr um. Ihre dunklen Augen trafen auf die meine Blauen. Beschämt fuhr sie mit ihren Zeigefinger über meine Tattoos, die über meinen rechten Arm prangte. Sie schluckte einige Male, ehe sie sich wieder meinen Blick widmete.
„Granger, was möchtest du?" verlangte ich zu wissen.
Ertappt wandte sie ihre Augen von mir ab und sah sich den Boden vor dieser Höhle an. Von bitterböse auf eingeschüchtert in wenigen Sekunden; so trat Hazelle mir noch nie entgegen.
„Ich habe mich gefragt, ob wir..."
„...wir könnten..."
„...ähm, ich möchte nicht länger ein unerreichbar hohes Ideal in dir sehen..."Noch nie hatte ich sie stottern gehört und ich musste zugeben, es gefiel mir. Eine Hazelle, die ihre Fassung verlor. Eine Hazelle, die zwischen ihrer aufgebauten und ihrer lustvollen Welt hin und her gerissen war. Genau, diese Hazelle kam in diesem Moment zum Vorschein. Worauf wollte sie all die Jahre heraus? Wollte sie genau an diesem Punkt angelangen? Wollte sie all die Jahre sich vor mir ausziehen? Wollte sie alles, obwohl sie Balthasar und Tom hatte?
„Ich bin ganz Ohr!" flüsterte ich ihr anreizend zu.
„Es ist schwer zu erklären, aber wenn wir dort herein gehen; werden wir getestet. Wir werden unsere geheimen Vorlieben preisgeben müssen und ich kann mir nicht vorstellen, dass du einfache Vorstellungen hast. Ich habe nur eine Bitte... wenn wir da innen sind, ich bitte dich darum, dass du deine innere Bedürfnisse nachkommst. Nur so können wir es durch die Finsternis schaffen. Nur so können wir meine Magie und Tom zurückholen. Auch wenn es bedeuten würde, dass ich mich von dir erniedrigen lassen muss, so soll es sein, Avery. Aber vergiss niemals, es wird eine Strafe für mich sein. Eine Strafe für das Verhalten dir gegenüber. Eine Strafe für die Blutmagie. Ich hatte es vollzogen, obwohl ich wusste, dass ich diese Strafe entgegentreten musste."
„So soll es sein."Schlagartig riss ein Wirbel uns zum Eingang und stieß uns hinein. Es war wie ein direkter Fall ins Nichts. Es war alles dunkel und verlassen. Ich konnte noch nicht einmal erkennen, wohin uns der Fall führte. So schnell die Finsternis kam, erschien auch ein grelles Licht, welches uns in sich einsog. Schneller wie ich realisieren konnte, fiel ich auf ein weiches Bett. Ich erinnerte mich, dass ich schon einmal darin aufgewacht war. Ich besah mich in diesem dunklen Gemach und lächelte. Es war das Zimmer in dem ich aufgewachsen war, in dem ich meine Kindheit verbrachte und in dem ich all meine Geheimnisse verborgen hielt.
Gleitend bewegte ich mich aus dem Bett und setzte mich an den schwarzen Flügel. Meine Eltern hatten ihn mir an meinem fünften Geburtstag geschenkt. Sie waren beide sehr gütig und vornehm mir gegenüber. Ich war ein Einzelkind und wurde nicht immer überschüttet mit Geschenken. Schließlich war ich zufrieden, dass meine Eltern keineswegs wie die Malfoys waren. Geld und Materialien hatten für sie keine Bedeutung. Doch wollten sie mir noch andere Werte mit auf den Weg bringen. Meine Finger glitten über die weiß-schwarzen Tasten und ich schloss genüsslich meine Augen. Es gab einiges, was ich nicht gut konnte. Kochen. Witze erzählen. Mich berühren lassen, war eines der wenigen Eigenschaften, welches immer dazu führte, dass meine Freundinnen verschwanden. Noch ehe sie erfuhren, dass ich anderes machen würde als die Gefühlsduselei, wie es Hazelle einst umschrieben hatte.
Ich war so sehr in Gedanken vertieft, dass ich nicht wahrnahm, wie sich jemand an mir heranschlich. Erst als die Finger über meine Kleidung flogen, erschrak ich und hörte auf zu spielen. Ich wandte mich um und hinter mir stand eine reuevolle Hazelle.
„Erniedrige mich!" flehte sie mich wispernd ins Ohr.
Verdammt, war es nicht das was ich all die Jahre wollte? Nun biss sie sich auch noch in die Lippe und das war ein bedeutungsvolles Zeichen. Sie würde mir nicht entwischen können. Sie würde alles bereuen, was zwischen uns an Provokationen oder Schikane lag. Sie würde an jenem Abend ihre eigene Erniedrigung erfahren.
„Du weißt nicht, wovon du sprichst." betonte ich meinen Satz und zeitgleich wollte ich mir noch einmal sicher sein, dass sie es auch wirklich wollte.
„Ich bin mit dir hier in deinem Zimmer. Würde ich nicht wissen, wovon ich sprach, würde ich nicht hier sein."Hier war die kesse Hazelle wieder, die mich mit ihrer Art faszinierte und immer wieder überraschte. Durch ihr hochmütiges Auftreten durchfuhren mich mehrere Blitze in meiner Leistengegend. Ich war verblüfft als ich feststellte, dass es nun der Kern der Situation war, zu dem wir immer näher hin schipperten.
„Um ehrlich zu sein, Granger, wollte ich dich all die Jahre..."
„...nicht wegen Gefühle, wie Liebe...
„...ich wollte dich aus purer Lust.
„Was hat das zu bedeuten? Du wolltest mit mir schlafen?" formte sie ihre Frage unnatürlich bezirzend aus.
„Ich schlafe mit niemand. Kelly wollte immer diesen Blümchensex, für den ich nie geschaffen wurde. Wenn du von mir erniedrigt werden möchtest, solltest du eines wissen, ich gebe Strafen oder Belohnung und nehme mir das Vergnügen, alles zur Zufriedenheit meiner Partnerin zu erfühlen. Ich dominiere und vögle bedingungslos. Bist du hierfür bereit?"
DU LIEST GERADE
Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...