-Tom Riddle - Sicht -
Interessiert war ich all die Zeit bei diesem Gespräch dabei und urteilte nicht über das Vorgehen von Salazar. Ich glaubte, dass er wirklich tief in sich ein böser Mensch war. Als sich die Gestalt sich wandelte und ich eine blondhaarige Frau kichern sah, bekam ich schon fast selbstzweifelnde Gedanken. Wie konnte sie sogar mich täuschen? Wie konnte ich sie in dem Schatten nicht sehen? Grübelnd blieb ich ein Teil der Dunkelheit in dem Tunnel hinter diesem blonden Mädchen. Sie schien mich all die Zeit nicht bemerkt zu haben, war auch kein Wunder, sie konnte mich nicht sehen. Als Maria auf den Boden sank, konnte ich allerdings eine wichtige Botschaft hören. Wie damals als ihr eigener Bruder sich gegen ihr stellte und trotz des Vergessens-Zaubers ihren Tod wollte und als die dunkle Gestalt kam. All das waren die Erinnerungen, die ich im jenen Augenblick wie ein Déjà-vu hatte. Die Tage schienen hier unten ohne viel Bedeutung zu vergehen. Arabella verschwand mit den Worten, dass ihr Schwur mächtiger werden müsste, wie es Maria äußerte.
»In der Tat, es muss etwas Mächtiges zwischen euch sein, das ihre verlorene Magie sich an dich binden lässt. Wie kann das sein, dass ihre Magie mit der Entfernung nur noch stärker wird?«
»Warum habt Ihr Miss Granger ihren Schicksal ausgesetzt?«
»Dieses Mädchen würde euch nur irgendwann von eurem Schicksal abbringen. Ihr seid schließlich der Erbe Slytherins.«
Ich konnte mich an diesen Satz erinnern, also waren sie nicht die ein und dieselbe Person sondern zwei verschiedene Charaktere. Während die eine offen mit ihrer Ablehnung arbeitete, war die andere heimtückisch gegenüber Maria.
»In Wahrheit bin die Enkelin von Salazar Slytherin. Und all der Hass zwischen den beiden Häusern entstand nicht zwischen Godric und Salazar. Eher war es eine Anfeindung meinerseits, als ich behauptet hatte, dass die Gryffindors nie besser werden würde, wie es die Schlangen seien. Als die Enkelin von Gryffindor starb, hatte Godric voller Trauer einen Pakt mit Salazar geschlossen. Indem er selbst keine Kinder aus magischen Blut zeugen wollte. Zu groß war seine Trauer um sein geliebte Enkelin.«
»Und was hat das alles mit Miss Granger zu tun?«
»Versteht ihr all das nicht, der Pakt durfte nie gebrochen werden. Er wäre nie gebrochen, wenn die zerstreute Seele der Enkelin die Blutlinie vor mehr als siebzehn Jahren nicht das Ungeborene im Bauch einer Muggel erreicht hätte. Ich war all die Jahre immer in der Nähe dieser Blutlinie, da ich verhindern wollte, dass sich der Pakt brach und um zu verhindern, dass größere Konsequenzen auf die Familie herunterprasseln. Mit der Geburt von Hazelle Maria Granger wurde der Unbrechbare Schwur zwischen Gryffindor und Slytherin zerteilt.«
Unendliche Wut stieg in mir auf. Keiner sollte es wagen, jemand Leid zu zufügen, wenn ich es nicht erlaubt hätte. Niemand sollte sich an dieses junge Mädchen vergreifen, welches unter meinem Schutz wandelte und hatte sie mir nicht versprochen, dass sie mir zur Hilfe eilt, wenn ich einmal in Not war? Dieser Gedanke erlosch als ich bemerkte, dass sie nicht mehr zur Rettung eilen könnte, wenn sie wirklich eine Muggel war. Mit verlorener Magie war sie für mich nur Ballast und Unnötiges. Was dachte ich überhaupt? Es war noch immer meine Hazelle? Die Hazelle, mit der ich zu kämpfen hatte als sie der Schlange aus der Kammer entgegen getreten war. Die Hazelle, die ich zum ersten Mal in der Winkelgasse gesehen hatte. Die Hazelle, bei der ich von Anfang an sicher war, dass sie für weitaus mehr offen war als sie den Anschein machte. Die Hazelle, die in mir etwas anderes wie Hass, Trauer und Wut freilegte. Genau über diese Hazelle sprach ich so abfällig, so unrühmlich und vor allem so respektlos.
Ich hasste mich dafür, dass mich dieses Mädchen für die einzelnen Details blind werden gelassen hatte. Ich hatte die ganze Zeit nur sie gesehen und erkannte ihre untypischen Macken und Eigenarten hinter dieser Maskerade nicht. Mein Gehirn arbeitete daran, aber meine Augen konnten das alles nicht realisieren. Frustriert drückte ich meine Fingerkuppen noch fester in die Haut von Vanessa. Meine Blicke wurden noch intensiver und strenger. Meiner Kehle entfuhr ein Knurren, welches nicht meinen Werten entsprach.
»Was wurde im Fall des Bruchs ausgehandelt?«
»Wenn ein Unbrechbarer Schwur gebrochen wird die Person ein ganzes Leben von Unheil und Kummer geplagt sein. Und wenn das Schicksal es will, dann vergisst dieser Mensch all das Erlebte und lebt das Leben einer fremden Person. In dem Fall von Granger ist das eher so, dass sie in einer völligen Amnesie aufhält. Ihr Leben lebt sie als Lüge weiter. Ihre Lüge verrate ich nicht. Umso mehr sollte Euch bewusst sein, dass die junge Frau ihr Leben selbst entschieden hatte. Sie wollte wieder auf die Erde und wusste von diesen Pack...«
»Trotzdem ward Ihr das und habt nicht nur ihr die Eltern genommen sondern auch noch ihre Geschwister. Sie haben verdient zu wissen, wo sich ihre Schwester aufhält. Also sagt mir, wo können sie Hazelle finden.«
»Ich werde es Euch nie sagen, dass solltet Ihr schön selbst herausfinden. Und wenn es so weit ist, wird es für Euch zu spät sein.«
Was würde geschehen, wenn ein unbrechbarer Schwur auf einen anderen unbrechbaren Schwur gelangte? Wie bereits vor wenigen Tagen die kraftlose Maria andeutete, könnte es eine Möglichkeit sein sich aus all diesen Schemen herauszuwinden. War es ihr möglich, dass sie die Konsequenzen auf sich zog, während die anderen nichts davon bekamen? Wenn das wirklich so war, dann wäre Maria oder Hazelle nicht nur das harmonische Mädchen für das ich sie immer hielt sondern auch ein aufopfernde und selbstlose Frau. Wahrscheinlich würde sie sich solange ihr Herz noch bewegt, mit ihren Feinden tanzen und aus Gestein ein Haus für ärmere Menschen bauen, die es weniger gut im Leben hatten. Sie war in meinen Augen die wahre Erbin Gryffindors. Sie alleine könnte die Welt zu einem besseren Ort machen. Sie war mit sich immer im Reinen, nie ließ sie sich von der Magie des Dunklen leiten und das faszinierte mich. Sie schien gefallen an dieser Magie zu haben, aber nicht solchen, dass sie Macht anstreben wollte - wie ich es tat. Sie wollte die Magie verbinden und die Bedeutung von dunkler Magie erneuern. Wahrlich war die jede Magie in einer Interpretation richtig oder falsch.
Doch nun wurde mir auch bewusst, dass was Vanessa damals verlauten ließ mir nun die Lösung brachte. Es konnte kein Zufall sein, dass diese Hazelle in dem Park mit dem rundlichen Bauch noch genauso aussah wie sie uns verlassen hatte; im Sommer 1944. Wie konnte sie also im Jahre 1979 genauso aussehen? Das Fenster. Ich erinnerte mich nun, dass ich sie durch das Fenster ihres Elternhauses sehen konnte. War es mir möglich durch das Fenster in die Zeit von Hazelle zu sehen? Konnte ich Hazelles Handlung in der Zukunft vor mir durch das Fenster sehen? Unfassbar schüttelte ich den Kopf, ehe ich durch einen blauen Schimmer aus meiner Gedankenlosigkeit gerissen wurde. Mit erhobener Augenbraue sah ich die bewusstlose Maria an, die in ihrem eigenen Blut lag. Die Tage hatte ich wirklich jeden Zauber versucht, um ihr das Blut wieder zurück zu geben. Doch all das half nichts. Sie musste das mit sich alleine regeln, dachte ich, und blieb trotz allem bei ihr. Sie sollte sich nicht alleine fühlen, wenn sie aufwachte. Kurz musterte ich den blauen Schein und ich musste gestehen, dass ich ihren Zauberspruch in meinem Kopf gehört hatte. Allerdings hatte ich eine schlechte Verbindung mit ihr, so als würde jemand versuchen in ihre Gedanken zu gelangen. Schlagartig wurde mir jedoch bewusst, dass ich gerade das sah, was mir die Bestätigung gab, was ich all die Zeit sehen wollte und was ich nicht für möglich hielt.
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Expecto Patronum
FanficIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...