Sicht – Hazelle Granger
An jenem Nachmittag als ich in mein Zimmer kam, rannte Krummbein mir entgegen. Mit einem Satz sprang er auf meinen Arm und schmiegte sich schnurrend an meinen Körper. Er hatte mich wohl sehr vermisst. Ich streichelte ihn über den Kopf und setzte ihn auf mein Bett ab.
„Gut gemacht, Krummi." lobte ich ihn nach für den Biss an dieser Abbott.
Er sah mich mit aufblitzenden Augen an, so als würde er meine Worte verstehen. Mit einem Miauen legte er sich auf meine Kissen und sah mir hinterher. Ich musste mir eingestehen, dass ich mich schon sehr lange über eine wohltuende Dusche freute. Ausgelassen shampoonierte ich meine Haare mit einem Macadamia-Aroma ein. Endlich konnte ich wieder fühlen. Endlich konnte ich wieder mit anderen Menschen in Kontakt treten. Doch eine Erinnerung wollte sich einfach nicht in meinem Kopf aufbauen. Es war die Erinnerung, die mich wieder hier stehen gelassen hatte. Wie hatte der Zauber gewirkt? Was war geschehen? Hatte ich irgendetwas verpasst? Das waren Fragen, die mir nur Einer beantworten konnte.
Vielleicht war er am heutigen Abend auch dort aufzufinden, dann würde ich bei ihm nachfragen. Mir blieb keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn auf einmal kamen meine Zimmerkolleginnen in das Badezimmer. Freudestrahlend zogen sie mich aus der Dusche und umarmten mich. Wie in einer Art Trance freuten sie sich außerordentlich über meine Rückkehr.
„Haz, ich freue mich wirklich dich wieder hier zu wissen." meinte nun Kelly, die mich gar nicht mehr los zu lassen schien.
„Es war einfach alles so schrecklich langweilig ohne dich." stellte auch Abby mit einer unergründlichen guten Laune klar.
„Wenn du nicht zur Nationalmannschaft gelangst, dann weiß ich auch nicht weiter."
„Anna, sie wird in die Nationalmannschaft aufgenommen, da braucht man nicht einmal einen Mathematik-Kurs zu belegen." belachte Merylliane die Aussage von der Blondhaarigen.
„Ihr habt mir gefehlt, ihr Nerds."Ich umarmte alle noch einmal, bevor ich sie rausschickte, damit ich mich weiter Duschen konnte. Nach einiger Zeit standen wir vor der Tür des Zaubertränke-Unterricht. Gezwungenermaßen wurden noch zwei fehlende Stunden in den Nachmittag geschoben, daher hatte jeder Anwesenheitspflicht. Ich trug meine rot-schwarze Schuluniform und ich wusste, dass der Alltag wieder auf mich wartete. Jedoch mehr rastloser als früher. Ich würde mein morgendliches Joggen über die Ländereien immer noch erfüllen. Ich würde auch meinen abendlichen Spaziergang durch die Schule noch immer erbringen. Doch ich würde auch all das Schlechte hinter mir lassen um neu anzufangen.
Mit einem Nicken gab ich meinen Freundinnen zu verstehen, dass ich bereit war und mich auf zwei schöne Stunde mit Slughorn freute. Ein Schritt im Zimmer schon war die ganze Aufmerksamkeit wieder auf mich gerichtet. Es war ungewohnt, da die letzen Monate keiner sich umgedreht hatte als ich durch die Wände kam. Ich verdrehte kurz die Augen und ging sofort auf den Professor zu.
„Verzeiht für die Unpünktlichkeit."
„Schon in Ordnung, Miss Granger, habt Ihr all den Unterrichtsstoff für die verpassten drei Monate?"
„Nein, Sir, ich werde mir diese in meiner Freizeit aber gerne alleine erarbeiten." sagte ich mit einem fließenden Unterton.
„Das habe ich mir bereits gedacht. Vielleicht solltet Ihr jemand um Hilfe bitten, der all die Zeit anwesend war."Ich lächelte, da ich ihm nicht erzählen wollte, dass auch ich in jedem Unterricht dabei saß und alles im Kopf gespeichert hatte.
„Ich versichere Ihnen, Professor, ich werde das schon alleine schaffen. Schließlich hab ich all die Jahre auch voraus gelernt, nicht wahr?"
Der Professor nickte knapp und zeigte mit einem Kopfnicken zu den Zauberkesseln.
„Nun, dann sagt mir, was ist der Amortentia für ein Trank, welche Ergebnisse und Eigenschaften hat dieser und wie würdet Ihr ihn zubereiten?"
In jenem Moment wollte ich mich beschweren, ob das sein Ernst war, riss mich dennoch zusammen und stellte mich aufrecht hin.
„Amortentia ist der wohl stärkste Trank aller Liebestränke. Er beschert der Person, die ihn einnimmt, eine starke Abhängigkeit oder Besessenheit. Die Eigenschaften des Trankes führt auf die Vorlieben der Person zurück. Beim ersten Blick schimmert dieser perlmutartig in allen Regenbogenfarben oder in der Lieblingsfarbe der Person, die in trinken sollte. Der Dampf ist spiralförmig. Der Duft ist von der Person abhängig, wenn ich mich zurück erinnere, roch mein Amortentia nach einer frischen Frühlingswiese, einem Hauch von Minze und Limette und nach..."
Mit einem suchenden Blick über die Schüler fand ich den Grund meines Haderns. Ich wusste nicht, woher es kam, aber der Duft, denn ich damals eingeatmet hatte, war ganz sicher sein Körperduft.
„Miss Granger, nach was hat Ihr Liebestrank gerochen?" wollte nun der Professor interessiert wissen.
Er konnte ihren Blick nicht deuten umso mehr wurde ihr bewusst, dass es nicht so sein durfte. Sie hatte versprochen sich von ihm zu distanzieren. Sie durfte sich nicht verraten, sonst könnte sie die aufkommende Beziehung mit Balthasar vergessen. Sie schluckte und richtete ihre Augen wieder zu ihren Lehrer.
„Er roch damals unteranderen auch nach frischen Pergament." log ich selbstsicher.
„Aber gestattet Ihr mir die Frage, wann Ihr diesen doch so fortgeschrittenen Zauber erarbeiten konnten und wozu er dienen sollte?"
„Es war ein Experiment, Sir. Miss Black und ich setzten uns seit Beginn der ersten Klasse einmal in der Woche auch in den Ferien zusammen und probierten sämtliche Tränke aus." erklärte ich ihm unsere Freizeitgestaltung.
„Nun, Ihr lebt also für die Schule, wie mir scheint!"Slughorn wandte sich nun zu Kelly und bat mich somit wieder auf meinen Platz. Erleichtert kam ich neben Kelly zum Sitzen, als der Professor Kelly darauf ansprach.
„Und nach was roch es bei Ihnen, Miss Black?"
„Nach Verwesung." murmelte diese unverständlich.Ich knuffte sie in die Seite, als sie aufschreckte und den skeptischen Lehrer vor sich sah.
„Ähm, verzeiht, ich war in Gedanken. Der Trank roch für mich nach der frischen Luft nach einem Regentag und nach einem Hauch von Rauch." erläuterte sie ihre Wahrnehmung ohne einen weiteren Widerspruch zu zulassen.
„Es kommt nicht oft vor das zwei Schülerinnen aus dem Hause Gryffindors eigenwillig Dinge drehen, die sie später büßen müssen." sagte dieser mit einem bemerkenswerten Lächeln.Er wandte sich nun zur ganzen Klasse und zauberte einige Blätter auf sein Pult.
„Ihr werdet die nächsten Wochen Partnerarbeiten ableisten. Ich werde die Paare zusammen stecken und werde die jeweiligen Pärchen ein Zettel geben, auf dem die Aufgabe beschrieben steht. Am Ende dieser Woche möchte ich die Berichte und Phiole voll des Trankes bei mir wissen. Dementsprechend bekommt ihr eine bessere oder schlechtere Note!" meinte Professor Slughorn geschickt.
Ehe Kelly und ich mich freuen durften, wechselten die Ersten ihre Plätze zu ihren Partner.
„Miss Black und Mister Avery."
„Nicht doch." murmelte sie schon fast hauchend.Sie stand jedoch widerwillig auf und setzte sich neben den überheblichen Blondhaarigen in der letzten Reihe.
„Miss Abbott und Mister Rockwood."
Auch er schien nicht recht erfreut über diese Auswahl zu sein. Er verdrehte seine Augen und wartete bis diese Kuh bei ihm ankam.
„Miss Granger und...
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Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...