(100) 31.10.1981 - the kind that could never love

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„Ich werde dich begleiten."

Lächelnd verbeugte er sich und setzte sich auf den Stuhl, der in der Ecke stand. Musternd begutachtete er den Raum und schien auf alles gewappnet zu sein. Sein Zauberstab lag bereit in seiner Hand. Allgemein wirkte der Schwarzhaarige etwas angespannt und sehr frustriert. Wieder einmal erwischte ich mich und ging in die gemeinsame Vergangenheit zurück. Immer wieder küsste er mich. Immer wieder liebkoste er mich. Und immer wieder genoss ich seine Annäherung. Doch beim Geschlechtsverkehr stockte ich. Aus irgendeinem Grund konnte ich so viel Nähe nicht ertragen. War er wirklich nicht der richtige für mich? Aber wenn ich Tom ansah, er liebte mich nicht so viel Balthasar es getan hatte. Er liebte mich auf eine andere Art und Weise. Seine Blicke lagen offen auf die meine und zeigten jeden, dass ich ihm gehörte. Er brauchte keine großen Worte und keine kleinen Gesten. Für sowas war Tom einfach nicht gemacht. Sollte ich? Nein, ich würde Tom nicht hintergehen, nur um meinen Egoismus auszuleben. Am Ende würde Tom sich noch mehr abgelehnt oder zurückgewiesen fühlen.

Allmählich wurde ich frustriert und sehnte mich einfach nach ein paar liebevollen Berührungen, um mich einfach auf etwas anderes zu konzentrieren, als das hier.

„Balthasar, wieso bist du so angespannt?" versuchte ich ihn hervorzulocken.
„Hazelle, es ist mir unangenehm..."
„Was ist dir unangenehm?" verwirrt sah ich ihn an.
„Die Situation."
„Warum bist du heute nur so, dass man dir alles aus der Nase ziehen muss."

Seufzend stand er auf und kam einigen Schritten auf mich zu.

„Ich wollte es dir nie sagen, aber meine Befürchtung, dass du es herausbekommen würdest, wenn du es wüsstest, dass ich es bereits wusste, würde ich mir die Folgen nicht ausmalen können. Daher muss ich dir das hier und jetzt sagen..."

Er schien mit sich zu ringen, ob er mir das sagte, was ihm auf der Zunge lag oder es lieber für sich behalten sollte.

„Du musst es mir sagen, schließlich hast du es mir schmackhaft gemacht!"

Ruckartig nahm er meine Handgelenke, riss mich herum und drückte mich gegen das nächste Regal. Mit großen Augen sah ich ihn fordernd und verwirrt an.

„Hazelle, ich..."

Er riss sich zusammen und küsste mich kurz - fast hauchend - auf meine Lippen.

„All die Zeit hatte ich die Schuld auf Tom und dir geschoben. Die Schuld auf dieses Bündnis, welches euch auferlegt wurde. Ich wollte an der Stelle von Tom sein. Ich sollte der sein, der dich glücklich macht. Ich sollte der Vater deines Kindes sein. Ich sollte all das mit dir erleben. Hast du all das vergessen, was wir zusammen durchgemacht haben? Ich war von der ersten Sekunde in der Winkelgasse von dir verzaubert. Dein Körper war nicht die Haltung einer typischen Muggelgeborene. Deine Anwesenheit wirkte auf viele der Slytherin-Schüler provokativ und für die anderen Häuser einladend. Für mich war es zugegebenerweise auch einladend. Allein deine Technik bei Quidditch verblüffte mich und ich konnte nicht glauben, dass du eine einfache Muggelgeborene warst. Oder die Tatsache, dass zwischen Tom und dir jahrelang unentschieden stand."

Eine kurze Atmung strich über mein Schlüsselbein, ehe er weiter sprach.

„Die Tatsache, dass der tiefste Hass euch zu Verbündeten macht, erinnerte ich mich an eine Legende unter den Reinblütern. Und das was ich jetzt weiß, lässt das alles in ein anderes Licht fallen. Ist dir das noch nie aufgefallen? Tom hatte dich in der Winkelgasse ebenfalls zum ersten Mal entdeckt, hat er mir erzählt, bei dem Zauberstabladen. Er sprach von einer unglaublichen Kraft, welches kaum von einem Muggel stammen konnte. Er nahm dich anders wahr wie all die anderen Menschen, Hazelle. Er nahm dich streng genommen als Konkurrenz, als Gegner wahr. Ihr ward immer ebenbürtig, in vielerlei Dingen. Ihr ward Gegner, die euch durch einen Unfall verband. Doch was ich weiß ist, dass all das was zwischen euch passiert ist, kann keine Liebe sein."
„Wie meinst du das, Balthasar?" brummelte ich bereits wutentbrannt.
„Zwischen euch herrscht keine Liebe. Zwischen euch wird niemals das Wort oder das Gefühl der Liebe existieren. Du kannst nicht lieben, Hazelle. Und dieser Zauber mit dem Tom und du verbunden bist, der lässt das nicht zu."

Seine Worte waren hart und unwirklich. Ich wusste, dass Tom ein Amortentiakind war, aber er konnte doch lieben oder war es wirklich nur ein Gefühl der Zusammengehörigkeit? Was wollte Balthasar mir mit seinen Worten nur sagen? Von was wusste er, was er mir verschweigen wollte?

„Ich hatte es erst gewusst, als ich die Legende mit euch verband. All die Strophen hatten die Wirkung nicht übertrieben. Dieselben Worte, wie auf dem Brunnen im Hof, schienen dich all die Jahre verfolgt zu haben. Nur du hast sie durch einen Löschungszauber vergessen können. Vielleicht gab es bereits jemand, der mit der Familie zusammen gearbeitet hatte um dir diese Erinnerung zu nehmen."

Ich wollte nichts mehr hören, riss mich von Balthasar los und ließ meine Hand unsanft über sein Gesicht gleiten.

„Auch wenn du das nicht hören willst, du musst es wissen, dann macht alles einen Sinn. Tom und du brennt für etwas. Er wuchs in einem Waisenhaus auf. Seine Mutter ein Nachfahrin Slytherins. Sein Vater ein Muggel. Durch seine Besonderheit wurde er in seiner Kindheit abgewiesen. Er wurde zu diesem Hass getrieben und deckte diesen Durst mit der Unterwürfigkeit anderer Personen ab. Er bestimmte mit seinem Charakter aus Eis und seine Ansicht teilten viele aus der Zauberwelt. Und dann trifft er auf dich. Unwissentlich durchlebtest du dasselbe in der Vergangenheit wie er es wissentlich getan hatte. Du bist nicht entlassen worden. Allein du hast das Feuer dort oben verursacht, in jener Nacht als du begriffen hast, was die Statue zu bedeuten hatte. In jener Nacht hast du das Erbe deines Vaters in dir selbst entdeckt. Dein feuriges Benehmen ließen viele Gryffindors sich nicht unterwerfen und litten lieber unter dem Zauber der Todesser und deren Meister. Du wurdest von einer Person nicht abgewiesen. Du fandst zwar nie die Liebe in dir, aber du konntest mit dem fünften Lebensjahr diese immer wieder in deiner Umgebung sehen und dir viel mehr abschauen wie es Tom konnte. Und dein Blick damals in Zaubertränke bei dem Thema Amortentia, konnte ich dein Blick auf Tom sehen. Du hast ihn gerochen, nicht wahr? Sein Duft war in deinem Amortentia?"

Beruhigend nickte ich ihm zu um seine Worte die Wahrheit zu verleihen.

„Würde das dann bedeuten...?" fing ich murmelnd an.
„Würde nicht. Es hat das zu bedeuten..."
„Bitte sprich es nicht aus. Es würde alles nur mehr wahr werden lassen." flehte ich hoffnungsvoll.
„Du bist ein Amortentiakind!"

Expecto PatronumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt