Sicht – Tom Riddle
Es war die frische und eindringliche Art von ihr, welches mich zum Erstaunen brachte. Ich wusste schon immer, dass sie eine unbegreifliche Autorität in sich trug – die mich in den letzten Jahren oft an den Verstand zweifeln ließ. Immer wieder war sie besser wie meine Leistungen. Immer wieder war sie mir ein Schritt voraus. Immer wieder konnte ich nur noch eine Staubwolke hinter ihr sehen. Sie erstaunte mich jedes Mal auf das Neue, wenn sie ihr Wissen mit anderen teilte, sowie einst mit mir. Es wäre unangebracht gewesen, wenn sie mir den Schlüssel ihrer Rückkehr verschwiegen hätte. Und auch wenn sie damals dachte, dass ich sie nur dadurch ausnutzen wollte um an mehr Macht zu gelangen, wusste ich, dass sie immer wieder zu verhindern wusste, damit ich noch im Schatten ihrer Stärke heranwachsen konnte. All die Jahre glaubte ich, dass sie nicht das brave Mädchen war, welches sie immer schien. Allein ihre Experimente mit den Tränken und das sie innerhalb von Hogwarts Apparieren konnte ohne zerfetzt zu werden waren Beweise für ihren Einfluss.
„Miss Granger, Ihr werdet für Euer Vergehen nach Azkaban kommen!" versicherte mir Professor Merrythought schwächlich.
„In der Tat!"Sie lachte schelmisch auf und besah sich die Lehrerschaft. Augenblicklich schritt sie auf die leblose Abbott zu, sah sich diese angewidert an und brach diese noch einmal mit einem Tritt die Nase.
„Ihr seid Einfallspinsel, wenn Ihr glaubt, dass von mir eine Gefahr ausgeht." murmelte die Braunhaarige eher an sich selbst gewandt.
Mit einem bahnbrechenden Blick sah sie nun auf Professor Dumbledore um keine Sekunde später sich zu ihrer Begleitung umzudrehen und abgesprochen zu nicken.
Die kleinere Gestalt verschwand im Nichts und tauchte kurze Zeit später auf dem Tisch der Hufflepuff auf. Sie ließ den noch immer bewusstlosen Schüler schweben und richtete ihren Blick direkt auf Hazelle. Während diese selbstsicher und ernst vor zu den Stufen trat und finster lächelte.
„Ihr könnt zufrieden sein, dass ‚ICH' Euch eine Wahlmöglichkeit gebe."
Die junge Granger betonte das ‚ICH' sehr selbstbezogen. Als würde sie ernsthaft sagen wollen, dass sie sehr darauf achtete, was andere zu ihrem Plan sagen und dass sie sehr gemeinnützig veranlagt war um ihre Pläne offen auf den Tisch zu legen. Keineswegs würde einer ihr Plan wohlgesonnen sein, wenn ich glaubte, dass sie dies aussprechen möchte. Jedoch würde ich doch gern hören, was sie vorhatte, bevor ich urteilte.
„Die Entscheidung von meinen Feinden fällen zu lassen, wäre hiermit etwas Neues und deutlich Erhabener in meiner Menschlichkeit."
„Ihr redet von Menschlichkeit. Ihr habt vor nicht einmal fünf Minuten eine unschuldige Person getötet!" brüllte ein couragierter Schüler aus Ravenclaw aus der Masse vor.Der Blick mit dem Hazelle den Schüler ansah, war selbst mir neuwertig. Ihre Augen spiegelten keine Reue eher Verwunderung über die Dummheit dieses Schülers, der weder Mut und Tapferkeit als Eigenschaft mit sich brachte. Umso mehr erstaunte es mich, dass sie ihn einfach anstarrte, als wäre ihr neu, dass er mit ihr sprach. Hinter ihre Fassade erkannte ich jedoch auch den Schmerz des vergangenen Jahres. Die Trennung von Balthasar ließ sie inne halten. Ein weiterer Schritt würde ihren Durst nach Rache an Gültigkeit gewinnen. Sie wollte vermeiden, dass jemand ihre inneren Verletzungen erkannte um einen geeigneten Gegenangriff auf den Grundmauern ihrer Schwäche zu veranlassen.
„Ein Reinblut spricht auf, als wäre er und seine Familie bedacht auf das Wohlergehen meiner Gattung." spottete sie lächelnd in die seine Richtung.
Als sie sich komplett zu den Schülern wandte, sah sie jeden einzelnen oberflächlich in das Gesicht.
„Sagt mir, Mister Confide – Vertrauensschüler der Ravenclaws – in welcher Welt seid Ihr geboren um über jemand zu urteilen, der mit Schmerzen in den Knochen und mit Trauer im Herzen jeden Tag seine restliche Familie zu schützt? Sagt mir, Reinblut,
„Ich bin der Meinung, dass Ihr nach einer solchen Kundgebung keinerlei Liebe empfinden könnt."Unbeeindruckt sah sie nun über den Tisch der Slytherins. Ein unbeirrter Blick auf Balthasar ließ mich vermuten, was ich zuvor gedacht hatte. Sie wollte keine Schmerzen zugeben. Sie wollte keine Schwäche zeigen.
„Wie nennt Ihr dann das, was ich für meine Familie fühle? Wie nennt Ihr dann, meine Abscheu gegenüber der lächerlichen Tradition der Reinblüter?"
Ein entsetztes Schnauben ertönte aus meinem Hause.
„Ward Ihr je in der Situation aufrichtig zu lieben und glücklich auch die gemeinsame Zukunft zu verplanen? Ich schätze nicht, denn dann wüsstet Ihr, dass all die Zeit bedeutungslos werden würde, wenn die Trennung ins Leben zieht und genau an diesem Punkt werdet Ihr Euch bewusst, dass ihr keinerlei Chance gegen das Schicksal habt. Ihr steht an dem Punkt an dem all Eure wunderschönsten Träume vor dem eigenen Auge zerfällt und nur, weil das Blut das Leben unterscheidet."
Ihre Augen wirkten lodernd auf mich. Ihre Aura wurde schwarz. Ihr schwarzer Umhang verwandelte sich in ein pechschwarzes trägerloses Hochzeitskleid.
„Menschen verändern sich. Gefühle verschwinden."
Bei diesen Worten sah sie auf den Tisch der Slytherin. Ihr undefinierbarer Blick ließ mich vermuten, dass es nicht ansatzweise so war wie ich es zunächst dachte.
„Freunde verlassen dich. Freunde werden Feinde."
Auch bei diesen Worten blickte sie durch die Halle und hielt auf den roten Gryffindors inne. Der Ausdruck auf Kellys Gesicht war verständnislos. Auch die ihrer Geschwister waren empfindlich.
„Die Tradition zerreißt das liebende Paar und zwingt den einen jemand anderes zu ehelichen. Die Liebe betrügt und geht dir fremd."
„Das gibt Euch allerdings nicht den Grund einen Menschen umzubringen."
„Ich diskutiere nicht mit einem anmaßenden Reinblut. Nun, allerdings bringt Ihr mich auf eine besondere Idee die Möglichkeit der Wahl zu ermöglichen."Die kleinere Gestalt und Grindelwald sahen die junge Dame an. Nun wandte sie sich wieder zu Dumbledore. Ihre Hand mit dem Zauberstab erhob sich und ließ diesen in die Luft schweben. Wie viel Macht besaß Hazelle, dass sie zu einem derartigen Zauber fähig war? Und das noch an Dumbledore anzuwenden, der doch immer hinter diesem Mädchen stand?
„Warum seid Ihr hier?" wollte Dippet überfordert wissen.
„Wegen einer Antwort."
„Stellt Ihr sie nun und verschwindet!" fuhr Professor Slughorn sie an.
„Ich hätte gerne gewusst, was Euch mehr ansprechen würde! Eine Zukunft in der nur Reinblüter existieren ODER..."
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Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...