Der Kleine kommt!

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Heute war der 19.09.2016 und es war mitten in der Nacht, als die ersten Wehen einsetzten. Leise stand ich um 1 Uhr auf und ging nach unten. Dort machte ich den Fernseher an und versuchte mich abzulenken. Doch je mehr Zeit verging desto heftiger wurden die Wehen und sie kam in immer kürzeren Abständen. Also ging ich nach oben um meinen Freund zu wecken. 

"Roman? Der Kleine kommt!", sagte ich und sofort war Roman hellwach. 

"Ok ganz ruhig bleiben! Aufregung wäre jetzt nicht gut! Wir müssen uns erstmal anziehen und dann ins Krankenhaus fahren! Wo sind meine verdammten Schlüssel?", sagte Roman hektisch und suchte panisch nach seinen Schlüsseln. 

"Suchst du dir hier?", fragte ich Roman und er atmete erleichert auf. 

"Fertig Baby?", fragte mich Roman und ich nickte. 

Roman nahm die gepackte Krankenhaus Tasche und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Ich rief meinen Vater auf der Fahrt aus an und sagte ihm Bescheid. Mein Daddy versicherte mir, dass sofort kam wenn der Kleine auf der Welt wäre. 

"Hallo mein Name ist Mila Tuchel und ich hab seit ungefähr drei Stunden Wehen.", sagte ich zu der Empfangsschwester. 

Sie brachten mich auf mein Zimmer und schlossen mich am Wehenschreiber an. Nach weiteren zwei Stunden war der Muttermund endlich so weit offen, dass die Geburt losgehen könnte. 

"So Mila bei der nächsten Wehe will ich dass du presst ok?", sagte mein Frauenarzt und ich nickte. 

"DU bist schuld! ICH HASSE DICH ROMAN BÜRKI! Ich lass mich nie wieder von dir schwängern einmal reicht völlig!", schrie ich unter Schmerzen meinen Freund an und zerquetschte fast die Hand von meinem Freund. 

"Ja ich weiß Baby! Du machst das aber total super!", sprach mir mein Freund zu. 

"Halts Maul! Sei einfach leise!", fuhr ich ihn an. 

"Das Köpfchen sehe ich schon! Weiter Mila! Ich weiß dass es höllisch weh tut aber press noch mal! Dann haben wir es geschafft! Nicht schlapp machen!", feuerte mich mein Frauenarzt nochmal an. 

"Ich kann nicht mehr!", schrie ich und presste nochmal. 

"Hallo kleiner Mann!", begrüßte mein Frauenarzt meinen Sohn. 

"Ich hasse dich nicht Bürki! Ich liebe dich!", sagte ich total schlapp und erschöpft. 

"Scheiße! Schwester nehmen Sie das Baby! Sofort einen OP vorbereiten!", hörte ich den Frauenarzt noch, dann wurde alles schwarz. 

Romans Sicht

Gerade als ich die Nabelschnur durchgeschnitten hatte, wurde alles ganz hektisch und der Frauenarzt schob zusammen mit einer Schwester meine Freundin und die Mutter meines Sohnes nach draußen. Sofort lief ich ihnen hinterher. 

"Doc was ist los? Was ist mit Mila? Reden Sie mit mir verdammt nochmal!", brüllte ich den Arzt an. 

"Mila hat Blutungen und wenn wir sie nicht gleich operieren stirbt sie uns unter den Händen weg! Also gehen Sie zurück zu Ihrem Sohn!", befahl mir der Arzt. 

Wie ferngesteuert ging ich zurück zu meinem Sohn und musste meine Tränen zurück halten. Ich sah wie Sissi und Thomas auf mich zu kamen und ein breites Grinsen auf den Lippen hatten, was aber sofort verschwand als sie mich sahen. 

"Was ist mit Mila?", fragte mich sofort Thomas und sah mich ängstlich an. 

"Sie ... sie hat ... nach der Geburt hat Mila Blutungen bekommen ... sie ist gerade im OP und ich wollte gerade zu unserem Sohn. Kommt ihr mit?", fragte ich und die Beiden nickten. 

Als wir bei unserem Sohn angekommen waren, schlief er friedlich und hat keine Ahnung dass die Ärzte gerade um das Leben seiner Mami kämpften. Die Hebamme gab mir meinen Sohn und ich war stolz. 

"Wie wollen Sie Ihren Sohn nennen?", fragte mich der Kinderarzt. 

"Luca ... Luca Bürki!", antwortete ich und sah wieder meinen Sohn an. 

Nach drei Stunden kam der Frauenarzt komplett erschöpft wieder zu uns. Sofort lagen unsere Blicke auf ihm und er sah uns einfach nur traurig an. 

"Bitte sagen Sie mir jetzt nicht, dass meine Freundin gestorben ist!", sagte ich panisch und er schüttelte den Kopf. 

"Nein, wir könnten Mila gerade noch rechtzeitig versorgen und somit ihr Leben retten. Aber ihr Zustand ist weiter kritisch, wenn sie die Nacht übersteht stehen ihre Chancen sehr gut. Wenn Sie wollen Herr Bürki dürfen Sie gerne zu ihr!", sagte der Arzt. 

"Ja gerne! Darf ich unseren Sohn mitnehmen?", fagte ich und der Arzt nickte. 

"Selbstverständlich!", antwortete der Arzt. 

Umzug ins Unglück oder doch ins Glück? (Roman Bürki FF) AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt