-Kapitel 14-

720 50 29
                                    

Mit tierischen Kopfschmerzen wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich musste mich kurz ordnen. Verstehen was hier gerade vor sich ging und wo ich war. Das grelle Licht erschwerte mir das öffnen meiner Augen. Ich musste einige Zeit warten um diese endlich aufschlagen zu können um mich zu orientieren. Ich war in einem fremden Bett. Ich blickte zur Seite und stockte. Łukasz lag neben mir. Er lag neben mir und schlief seelenruhig. Sofort schossen mir die Bilder von letzter Nacht in den Kopf. Wie er mich aufgehalten hatte..ich wollte gehen. Diese atemberauenden Augen. Seine atemnehmenden Küsse. Ich spürte förmlich noch wie mich seine Hände berührten. Wir hatten es also getan. Wir hatten wirklich miteinander geschlafen. Und jetzt? Was sollte ich machen? Abhauen? Warten was passierte? Ihn wecken um mit ihm darüber zu sprechen. Ich glaube zweites war die beste Idee.

Ich nahm ein leichte Bewegungen neben mir war. Ich hatte meinen Kopf wieder auf das Kissen fallen lassen und noch etwas gedöhst. Ich musste unbedingt diese Kopfschmerzen beseitigen. Wie diese doch Schmerzen doch hasste. "Was machst du denn hier?" Er schaute mich perplex an und wartete ungeduldig auf eine Antwort. "Ehm..ich..du..du wolltest dass ich diese Nacht mit zu dir komme." Sofort schüttelte er den Kopf. "Das glaubst du doch selbst nicht." Zaghaft nickte ich. Ich wusste doch das er es im Endeffekt bereute. Er wollte das nicht. "Du warst betrunken...ich war betrunken. Wir haben nicht nachgedacht." Skeptisch schaute er mich an. "Haben wir..?" Er beantwortete seine Frage selbst indem er an sich herunter schaute. Ich nickte trotzdem zögerlich und zog meine Decke noch etwas weiter zu mir. Er ließ seinem Kopf unsanft in sein Kissen fallen und stöhnte genervt auf. "Das kann doch nicht war sein." Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schüttelte immer wieder seinen Kopf. "Es tut mir lei-" sofort unterbrach er mich "Geh einfach!" Sollte ich jetzt wirklich gehen? "Aber Łuk-!" "Du sollst verdammt nochmal gehen! Hau ab verstanden?!" Eingeschüchtert nickte ich schnappte mir immer noch in der Decke eingewickelt meine Sachen vom Boden und lief aus Łukasz' Schlafzimmer. Schnell zog ich mich an und legte dann die Bettdecke zusammengelegt neben die Schlafzimmertür. Nochmal das Zimmer betreten wollte ich nicht. Ich war unsicher wie er reagieren würde. Nun wurde mal wieder sichtbar das Alkohol die Probleme vergessen ließ. Lösen tat er sie aber bei weitem nicht.
Ich saß mittlerweile im Taxi auf dem Weg zu Marco und Emely. Ich brauchte unbedingt jemanden zum reden. Ich war so verzweifelt und sauer auf mich selbst. Ich konnte nicht fassen was ich da zugelassen hatte. Wir beide waren betrunken und wussten nicht was wir machen. Im nüchternen Zustand wäre das nie passiert. Ich war fix und fertig und konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen..in den letzten Stunden war einfach zu viel passiert. Und auch noch das was einfach nicht hätte dürfen.

"Oh Gott was ist denn passiert?" Emy sah mich entgeistert an und schloss mich sofort in ihre Arme. Ich hatte inzwischen angefangen bitterlich zu weinen weil ich einfach nicht mehr wusste wo mir der Kopf stand. "Komm erstmal mit rein" völlig fertig betrat ich das große Haus und starrte nur auf den Boden. "Willst du dich erstmal warm duschen gehen?" Zögernd nickte ich. "Wenn das kein Problem ist sehr gern." Leicht lächelte sie und griff nach meiner Hand. "Komm. Ich gebe dir ein paar Sachen von mir und zeige dir wo das Bad ist." Dankbar blickte ich sie an und folgte ihr in den ersten Stock.

Das warme Wasser prasselte auf meine Haut nieder. Es wärmte mich vom umhüllte meinen Körper mit etwas Geborgenheit. Mit dieser die Łukasz mir immer geschenkt hatte war das natürlich nicht zu vergleichen...kein bisschen. Łukasz. Sofort schossen mir die Bilder erneut ins Gedächtnis. Unsere Küsse seine Berührungen auf meiner Haut und einfach wieder bei ihm zu sein..neben ihm zu liegen..mich an ihn zu schmiegen. Das was ich so lang vermisst hatte. Ich hatte nie irgendwas mit einem anderen Mann angefangen. Aus dem Grund weil ich nie einen anderen wollte. Ich wollte Łukasz nicht ersetzten oder vergessen. Er war immer der der mir am wichtigsten war..auch wenn ich ihm das nicht gezeigt hatte...eher das Gegenteil.

In einem dicken Pullover und einer bequemen Hose schlürfte ich die Treppen nach unten um in das Wohnzimmer zu gelangen. Emy und Marco saßen auf dem Sofa und sahen mich mitleidig an. Marco war sofort aufgestanden um mich erstmal fest zu umarmen. Er streichelte mir mutmachend über den Rücken und löste sich kurz danach. "Möchtest du ein Tee?" Zögernd nickte ich. Er verließ das Wohnzimmer und ich ließ mich seufzend auf das Sofa fallen.

"Hier dein Tee." Dankend schaute ich ihn an und folgte dann seinen Bewegungen bis er sich genau wie Emy neben mich gesetzt hatte.
"So und jetzt erzählst du mal was passiert ist..wo kommst du überhaupt her?" Emy und Marco sahen mich durchdringlich an. Ich wusste dass ich ihnen die Wahrheit sagen musste und konnte. Nur so könnten sie mir helfen und zu Seite stehen. "Ich..ich habe die Nacht nicht Zuhause verbracht." Schon jetzt sahen die beiden nicht glücklich aus. "Wo warst du denn?" Unsicher schaute ich nochmal zu beiden und atmete dann laut aus. "Bei Łukasz" kleinlaut senkte ich meinen Kopf und wartete auf ihre Reaktionen. "Oh Ania." Ich begann sofort wieder zu weinen. "Er hat mich rausgeschmissen als er aufgewacht ist..war völlig ausgerastet. Ich sollte einfach verschwinden und ihn in Ruhe lassen. Wir..wir waren doch betrunken. Wussten nicht was wir tuen. Das hab ich ihm auch gesagt..schon gestern. Er glaubte mir das aber nicht. Ich bin so verzweifelt" ich war laut am schluchzen. Das konnte doch alles nur ein schlechter Traum sein..warum hatte ich so viel getrunken? Warum hatte ich mich auf den ganzen Mist eingelassen..es war ein verdammt großer Fehler. Ich hätte es wissen müssen..einfach gehen sollen. Das wäre doch nie so ausgeartet.

Emy hatte mich inzwischen wieder fest im Arm. Marco lief seinen Bahnen und fluchte. "Das kann er doch nicht machen. Der ist erwachsen..kann doch nicht so viel trinken-" "Ich hab doch auch getrunken.." ich versuchte ihn in Schutz zu nehmen. Das zu zählten immer zwei. "Du hast dich aber nicht an ihm rangeschmissen. Wollest gehen..und es verhindern. Der Kerl macht auch immer alles kaputt. Dieser Idiot!" Er stürmte in den Flur schnappte sich eine Jacke und rummste im nächsten Moment die Haustür zu. Was hatte er denn jetzt vor?

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt