-Kapitel 83-

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Łukasz P.O.V. 

Jakub betrat das Zimmer wieder und warf sich kopfschüttelnd auf sein Bett. "Du hast sie doch nicht mehr alle?" Augenverdrehend legte ich mein Handy beiseite und drehte mich auf meinem Bett so dass ich ihn anschauen konnte. "Warum habe ich sie nicht mehr alle?" Genervt schaute er mich an. "Vernebelt dir die Niederlage das Gehirn oder was ist dein Problem? Hast du dir gerade zu gehört? So kannst du doch nun wirklich nicht mit Ania umgehen! Hallo! Junge sie ist deine zukünftige Frau!" Schulterzuckend legte ich mich wieder auf den Rücken und blickte an die Decke. "Als ob Ania uns provozieren wollte. Das ist doch nicht dein Ernst. Sie arbeitet bei einem Fußballclub. Bei dem Club wo du Vollidiot spielst. Sie fiebert jede Woche mit und liebt den Fußball. Hier hat sie auch mitgefiebert. Sonst wäre sie doch wohl kaum zu jedem Spiel mitgereist. Oder etwa nicht?" Ich blieb stumm. Ich hatte kein Interesse an einem Gespräch. "Ich rede mit dir." Entnervt schloss ich die Augen. "Ich rede aber nicht mit dir!" Wutig grummelnd richtete er sich von seinem Bett auf und kam auf mich zu. Er zog mich nach oben und verpasste mir eine Ohrfeige. "Sag mal geht es dir noch gut? Was ist denn bloß in dich gefahren?" Ging ich ihn an. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Man hätte dich jetzt mal aufnehmen müssen. Łukasz! Wir haben verloren. Das ist mir bewusst. Das ist uns allen bewusst. Das ist aber noch lang kein Grund seine Frau so anzugehen und sie rücksichtslos wegzuschicken. Überleg doch mal dass sie nach dem anstrengenden Tag nochmal zu uns kommt um uns aufzubauen und mit uns zu sprechen. Draußen ist es stockdunkel. Es hätte sonst was passieren können auf dem Weg hier her. Aber nein das ist ihr egal und sie kommt hier her um dir zu helfen! Du hast das überhaupt nicht verdient! Du hast sie nicht verdient. Du egoistischer Schnösel!" Seine Worte brachten mich zum lodern. Das was er da sagte war falsch. Er hatte überhaupt nicht das Recht dazu. "Sag sowas nicht. Du hast überhaupt keine Ahnung ob ich sie verdient habe oder nicht. Das ist nicht mal ansatzweise dein Recht darüber zu urteilen!" Wieder schüttelte er seinen Kopf. "Und ob ich darüber urteilen kann. Ich bekomme es doch immer wieder mit wie sie sich wegen dir fühlt. Du kannst ni-" wir wurden durch das Klopfen an der Tür unterbrochen. Kuba blickte zu mir und lief dann zur Tür. Ich blickte von der Mitte des Raumes ebenfalls zur Tür. "Könnt ihr vielleicht leiser sein? Euer Geschrei hört man durch zwei Wände.Das muss nun wirklich nicht sein oder?" Bartłomiej einer der Physios stand vor der Tür. Stumm nickte Kuba und zeigte anschließend hinter sich zu mir. "Entschuldige. Es gab einige Unstimmigkeiten wegen ihm un-" er wank ab. "Ich will den Grund dafür gar nicht wissen. Seit einfach bitte leiser. Wir sind hier nicht in der Grundschule." Beide nickten wir. Er zwinkerte uns nochmal zu und verschwand dann zwei Türen weiter in sein Zimmer. Jakub schloss die Tür und blickte auf seine Armbanduhr. "1:53 Uhr. Wie dem auch sei. Denk über dein Verhalten nach. Ich würde dir empfehlen das schnell aus der Welt zu schaffen. Denk dran. Ihr wollt zusammenziehen. Ihr heiratet und bekommt noch ein Kind. Da macht sich das nicht unbedingt gut das ganze einfach unter den Tisch zu kehren. Das ist eher kontraproduktiv!" 

Es war bereits stockdunkel in unserem Zimmer. Die Balkontür war immer noch auf und versorgte uns somit mit unbedingt notwendigen Sauerstoff. Ich hatte keine Ahnung in welcher Zeit ich lebte. Jakub schlief schon lang. Dachte ich zumindest denn ich hatte mein Zeitgefühl völlig verloren. Ich angelte nach meinem Handy um die genaue Uhrzeit zu erfahren.Das grelle Licht blendete mich. Ich musste sofort meine Augen schließen weil ich viel zu lang in die Dunkelheit gestarrt hatte und somit überhaupt nicht mehr an das helle Licht gewöhnt war. Langsam öffnete ich meine Augen und versuchte irgendwas zu erkennen. 3:15 Uhr. Laute atmete ich aus und wälzte mich in meinem Bett hin un her. Mir war verdammt warm und selbst die kühle Hotelbettwäsche half keineswegs. Ich hatte die ganze Zeit nachgedacht. Kuba hatte ja recht. Ich hatte mich total falsch verhalten. Es war nicht richtig gewesen so mit Ania umzuspringen. Wir waren verlobt. Eigentlich müsste ich wissen wie ich mit ihr umzugehen hatte. Das ich ihr respektvoll gegenübertreten musste und sie auf keinen Fall so hätte rausschmeißen dürfen. Ich war so ein Idiot. Stur und dumm. Sie konnte ja nun wirklich am wenigstens was dafür das wir gegen Portugal verloren hatten. Sie trug wirklich überhaupt keine Schuld. Wütend über mich selbst fuhr ich mir durch mein Gesicht. Ich war todmüde bekam aber einfach kein Auge zu. Ich musste das ganze so schnell wie möglich klären. Einfach aus der Welt schaffen! Sofort nach dem Aufstehen und vor dem Frühstück. Das war um einiges wichtiger. Auch wenn mir klar war dass es seine Zeit brauchte bis sie mir richtig verzeihen konnte. 

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt