-Kapitel 49-

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Łukasz P.O.V.

Todmüde und ausgelaugt schlich ich zur Kabine. Die Nacht war wie erwartet ziemlich kurz gewesen. Ich hatte kaum geschlafen. Wenn es gut kam ein wenig gedöhst um kurze Zeit später wieder die Augen aufzuschlagen umd der zu schauen ob ich das ganze doch nur geträumt hatte und Ania friedlich neben mir lag. Das war aber nicht der Fall gewesen. Nicht ein einziges Mal nachdem ich prüfend auf die andere Bettseite schaute.

Mir war es egal dass ich viel zu früh in Brackel war. Dann wartete ich lieber hier anstatt Zuhause Löcher in die Wände zu starren. Wir wäre die Decke auf den Kopf gefallen wäre ich nur eine Minute länger in meinem Haus geblieben. Ich hielt das einfach nicht aus. Das war eindeutig zu viel für mich.

Schnaufend nahm ich auf der Bank Platz. Ich hatte die Tasche einfach fallen lassen und lehnte nun mit deinem Kopf an der Wand. Ich hatte die Augen geschlossen und die Hände verschränkt. Ich musste einen Moment durchatmen. Seit gestern Abend beziehungsweise heute Nacht fehlte mir andauernd die Luft zum atmen. Ich konnte das ganze einfach nicht nachvollziehen. Ich sah einfach keinen Sinn in ihren Entscheidungen. Konnte es wie ich es auch drehte einfach nicht verstehen. Immer und immer wieder schüttelte ich verzweifelt meinen Kopf. Es machte mich so fertig dass sie wirklich unser Kind einfach so töten wollte. Sie nahm dem kleinen Wesen jegliches Recht zu leben und machte damit nicht nur das Baby kaputt sondern auch mich. An ihr konnte das ganze doch nun auch nicht spurlos vorbei gehen. So herzlos war sie nicht. Das hatte sie mir und vielen anderen hier schon mehrmals bewiesen.

"Seitwann bist du denn der erste in der Kabine?" Marcel betrat lachend gemeinsam mit Nuri die Kabine. Ich überhörte die dummen Kommentare einfach und machte mir gar nicht erst die Mühe einen der beiden anzuschauen oder zu begrüßen. Sie sollten froh sein dass ich in meinem Zustand überhaupt hier saß. Ich hätte mich genau so gut krank melden können. Aber wie schon gesagt. Zuhause wäre mir schon lange die Decke auf den Kopf gefallen. Da war dass hier eindeutig das kleinere Übel.

Die Kabine füllte sich immer mehr. Bis auf Auba und Marco waren alle da. Ja selbst Mo war schon fertig umgezogen. Ich der als erster hier war hatte noch nicht mal ansatzweise Anstalten gemacht um sich umzuhiehen. Ich fand einfach keine Motivation dazu. Immer bevor ich kurz davor war geisterte mir das gestrigen Gespräch im Kopf herum was mich erneut knall hart auf den Boden zog und mich wieder alles um mich herum vergessen ließ. "Piszczu wollen wir mal reden?" Gequält sah ich auf und nahm Mats genau vor mir wahr. "Warum sollten wir?" Er seufzte kurz und kniete sich dann vor mich. "Naja es ist ja offensichtlich dass irgendwas nicht stimmt. Ich als Kapitän sehe mich in der Pflicht dem Team beizustehen. Mit ihnen zu sprechen wenn es ihnen sichtbar schlecht geht. Und das ist bei dir gerade mehr als der Fall." Spöttisch rollte ich die Augen. "Nee lass mal. Bin ich nicht interessant. Kümmer dich um die anderen und lass mich ja in Frieden." Mats musterte mich ein letztes Mal und trat dann laut seufzend ab. Er sollte sich ja um sich kümmern und sich nicht in meine Angelegenheiten einmischen. Unverschämtheit!

"Sag mal nimmt der uns überhaupt wahr?" Ich starrte gerade aus und ließ den Spott über mich ergehen. Ich hatte keine Lust mich zu rechtfertigen. Ich hatte keine Lust über meine Probleme zu sprechen und mir dieses besserwisserische Gelaber anhören zu müssen. "Lasst mal gut sein Jungs. Geht schonmal. Ich kümmer mich um ihn." Ich hörte wie sich die Tür schloss und sah aus dem Augenwinkel wie dich Marco neben mich setzte. Doch das erwartete Gelaber blieb aus. Er saß einfach da und starrte ebenfalls gerade aus. "Willst du nicht Seelsorger spielen?" Es kam wahrscheinlich etwas zu schroff über meine Lippen. Damit musste er in meinem Zustand aber rechnen und umgehen. "Es würde eh nichts bringen. Ich glaube ich kenne dich jetzt lang genug um dies einschätzen zu können" stumm dennoch zustimmend nickte ich. Da hatte er recht. Er kannte mich mittlerweile ziemlich gut. "Was hältst du davon wenn wir heute Abend mal einen richtig entspannten Männerabend machen?" Skeptisch drehte ich seit langen meinen Kopf zu ihm. "Morgen ist Abschlusstraining" gleichgültig zuckte er mit den Schultern. "Na und? Du wirst in deinem Zustand eh nicht spielen und ich bekomme das schon irgendwie hin. Nur wir zwei. Und dann erzählst du mal was mit dir los ist. Das ist ja nicht anzusehen. Irgendwas muss doch sicherlich vorgefallen sein. Nicht war?" Stumm nickte ich mit dem Blick auf meine immer noch verschränkten Hände gewandt. "Na dann ist das ja geklärt. Ich komm zu dir ja?" Ich nickte erneut stumm wendete jedoch meinen Blick nicht von meinen Händen ab. "So und jetzt zieh dich endlich um. Oder willst du das Thomas und die Co-Trainer davon Wind bekommen und dir noch mehr Löcher in den Bauch fragen?" Diesmal schüttelte ich meinen Kopf. "Na siehst du. Komm Łukasz. Raff dich endlich auf. Das wird schon. Emy und ich sind ja auch noch da." mutmachend klopfte er mir auf die Schulter und und war sekunden später aus der Tür verschwunden. Ich folgte ihm einige Zeit später umgezogen natürlich Richtung Platz.

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt