-Kapitel 38-

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Ania P.O.V.

Die Stimmung war inzwischen außerordentlich gut. Die Mädels hatten es wirklich geschafft. Sie hatten mich perfekt abgelenkt. Ich verschwendete kaum noch Gedanken beziehungsweise Zweifel an einer möglichen Schwangerschaft. Ich würde morgen den Test mit Emy machen und dann würde ich sehen.

Wieder begannen wir zu lachen. Tugba erzählte mal wieder eine ihrer Storys über Ömer und Nuri. Er war anscheinend so ein richtiges Papakind. Wo wir wieder bei dem Thema angelangt wären. Wenn ich wirklich schwanger wäre...was würde es werden? Wäre es gesund? Wäre es so ein richtiges Papa- oder doch eher ein Mamakind? Es gab so viele Fragen auf die ich einfach zum jetzigen Zeitpunkt keine Antwort wusste.

Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken. Es war Łukasz der anrief. Sofort stieg die Nervosität. Warum genau wusste ich nicht. War es das Risiko dass ich mich verplappern könnte? Würde ich ihm gegenüber komischen sein? Würde er irgendwas merken? Es gab viele Möglichkeiten. Ich sagte den Mädels Bescheid ging schnell in den Flur und nahm ab.

Ania:"Matuszek?"
Łukasz:"Piszczek am Apparat."
Ania:"Kenn ich nicht. Sie haben sich sicherlich verwählt"
Łukasz:"Das wird es sein. Entschuldigen sie die späte Störung."
Ania:"Spinner. Warum rufst du denn an?"
Łukasz:"Ich wollte eigentlich nur die wundervolle Stimme meiner bezaubernden Freundin hören."
Ania:"Stellst du sie mir mal vor?"
Łukasz:"Mach ich bei Gelegenheit. Du wirst sie sicherlich mögen. Nein Spaß bei Seite. Könntest du mich bitte am Mint abholen? "
Ania:"Ihr seit dich vor knapp zwei Stunden erst dort hin?!"
Łukasz:"Ich hab aber keine Lust mehr. Du weißt doch was ich davon halte..nicht viel. Und ich hab Sehnsucht nach dir."
Ania:"Was bekomm ich denn dafür?"
Łukasz:"Alles was du willst Kochanie."
Ania:"Das Angebot kann ich nicht abschlagen. Ich komme ja?"
Łukasz:"Super Schatz. Wann bist du ungefähr da?"
Ania:"Puh. Ich verabschiede mich kurz noch schnell von den Mädels und dann komm ich ganz schnell zu dir ja?"
Łukasz:"Lass dir Zeit. Ich will dass du sicher bei mir ankommst. Ich warte auf dich."
Ania:"Ich gebe mein bestes. Spätestens in einer dreiviertel Stunde ja?"
Łukasz:"Super. Ich liebe dich."
Ania:"Ich mich auch. Nein Spaß. Ich liebe dich auch Łukasz. Bis gleich."

Gerade als ich die Tür zum Wohnzimmer öffnen wollte kamen die Mädels zum Vorschein. "Aww. Ihr seit so süß." Quietschte Lisa. "Ihr habt ihn doch gar nicht gehört." Schmunzelte ich. "Ach. Trotzdem wissen wir was Łukasz auf deine Antworten und Fragen geantwortet hat." Wunk Jenny überzeugt ab. "Gottchen. Das waren noch Zeiten als Marco und ich so vernarrt ineinander waren." Stolz schaute sie auf ihren Bauch und streichelte sanft darüber. "Ihr seit doch immer noch vernarrt ineinander." Alle schauten zu Emy. "Ja..aber ich denke nicht so." Sofort meldete sich Simone zu Wort. "Nana. Stopp. Ihr konntet und könnt immer noch nicht die Finger voneinander lassen." Tugba nickte. "Manchmal bin ich kurz davor Ömer die Augen zuzuhalten." Emy schüttelte nur ungläubig mit dem Kopf. "Ihr übertreibt. Maßlos." Ich beäugte das ganze nur schmunzelnd. "Ich würde ja gerne noch weiter mit euch diskutieren aber ich muss." Ich zeigte auf die Uhr und griff nach der Jacke am Kleiderständer. "Łukasz wartet ja auf dich." Jenny zuckte mit den Augenbrauen und grinste mich nur vielsagend an. Ich schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und umarmte anschließend alle nochmal. "Ich schreib dir dann nochmal ja?" Ich nickte Emy dankend zu und verließ dann das Haus.

Es war schon stockdunkel. Die Nacht war klar. Einzelne Sterne blitzen hervor. Trotz alle dem war ich froh endlich im Auto zu sitzen. Ich hasste es allein im Dunkeln durch die Straßen zu laufen. Ich fühlte mich immer verfolgt. Drehte mich immer mehrmals nach hinten um mir auch wirklich zu versichern dass da niemand war. Ich weiß völlig absurd. Es war seit meiner Kindheit so. In meinem Gehirn förmlich eingebrannt. Abgewöhnt hatte ich es mir leider Gottes nie.

Ich bog in die Straße des Clubs ein. Łukasz lehnte mit den Händen in den Hosentaschen an der Hauswand und starrte gerade aus. Ich hielt genau vor ihn sodass ich und natürlich der Audi in sein Blickfeld gerieten. Er drückte sich von der Wand ab und lief lässig auf das Auto zu. Kurze Zeit später öffnete er die Beifahrertür und stieg ein. "Ist das Auto noch ganz oder ist ein Kratzer dran?" Ironisch schmunzelte ich. "Guten Abend Łukasz. Ich freue mich auch dich zu sehen. Mir geht es gut danke der Nachfrage. Ach und. Kein Problem. Ich hole dich doch gern ab." Zwinkerte ich und startete den Motor. Aus dem Augenwinkel sah ich wie sich Łukasz peinlich berührt an seinen Bartstoppeln kratzte. "Entschuldigung." Lachend drehte ich mich zu Łukasz. "Kein Problem..du weißt dass ich das gerne mache. Und um nochmal auf deine Frage zurückzukommen: Nein. Deinem Auto geht es gut." Łukasz lächelte und legte seine Hand auf mein Knie. An der nächsten Ampel drückte ich ihm erst einmal einen Kuss auf die Lippen. Łukasz musste diesen natürlich vertiefen. Mir machte es nichts aus. "Jetzt weiß ich wieder warum ich früher nach Hause wollte." Raunte er.
Das Hupen hinter uns ließ uns auseinander schrecken. Ich entschuldigte mich kurz und fuhr dann an. Łukasz lachte nur leise. "Was machen wir heute eigentlich noch?" Kurz schaute ich zu ihm. "Ich weiß ja nicht was du vorhast aber ich gehe schlafen." Grinste ich ihn an. "Allein oder mit mir zusammen?" Dieses schelmische Grinsen ließ mich schon so oft schwach werden. Dass wusste er auch ganz genau. Aber ich musste stark bleiben. Wenigstens dieses eine Mal. "Allein. Von mir aus kannst du dich daneben legen..aber auch wirklich nur daneben legen." Łukasz grummelte irgendwas unverständliches. "Wollen wir davor wenigstens noch ein Glas Wein trinken?" Ganz schlechtes Thema. Łukasz. Ganz schlecht. "Nein..tut mir leid. Ich muss morgen früh raus. Ich möchte einfach nur noch schlafen." Łukasz war enttäuscht. Das sah man ihm an. Trotz alle dem versuchte er trotzdem verständnisvoll zu wirken. "Dann gehen wir einfach schlafen. Tut uns beiden sicher gut." Er schnappte sich meine Hand um dieser kurz einen Kuss zu geben. Mein Łukasz. Ich liebte ihn so sehr.

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