-Kapitel 50-

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Ania P.O.V.

Zwei Wochen waren vergangen. Der Arzttermin stand an. Ich war verdammt aufgeregt und unschlüssig. Zu hundert Prozent war ich mir immer noch nicht sicher. Auch wenn es bei Gesprächen oder besser gesagt Diskussionen mit Łukasz vielleicht immer so herüber kam. Ich wollte damit einfach bezwecken dass mich alle in Ruhe ließen. Soviel ich wusste war es nur bei Łukasz geblieben. Er hatte niemanden etwas gesagt. So dachte ich zumindest weil niemand irgendwelche Anstalten machte und mich auf dieses heikle Thema ansprach. Gut so. Ich wüsste nicht wie ich reagiert hätte.

"So Frau Matuszek. Dann schauen wir erstmal nach dem Kind und reden dann nochmal ja?" Unsicher nickte ich und legte mich auf die Liege. Wieder dieser kritische Blick. Es dauert etwas bis er ein angemessenes Bild speicherte und mir zeigte.

 Es dauert etwas bis er ein angemessenes Bild speicherte und mir zeigte

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"Sie sehen den schwarzen Fleck?" Erneut nickte ich. Ich beobachtete ihn ganz genau. Jeden seiner Bewegungen. Ich konnte damit nichts anfangen. Sah immer noch keinen Sin. Ich fühlte mich einfach nur schlecht. "Hatten sie in letzter Zeit etwas Stress?" Erstappt nickte ich. "Ja schon ein bisschen. Sieht man das?" Er setzte seine Brille ab und sah mich ernst an. "Naja man kann es etwas erahnen. Ich bitte sie. Auch wenn es noch nicht zu hundert Prozent feststeht ob sie das Kind behalten. Schonen sie sich. Es ist nicht gut für sie und das Kind.

Inzwischen saßen wir gemeinsam an seinem Schreibtisch. "Haben sie sich die Prospekte sorgfältig durch gelesen.?" "Ja. Mehrmals sogar." Er nickte und sah mich dann fragend an. "Und?" Ich zuckte mit meinen Schultern. "Ich..ich denke schon." Er atmete tief ein. "Sind sie sich sicher?" "Ich kann mit diesem Kind nichts anfangen. Ich empfinde einfach nichts dafür verstehenen Sie." Er nickte zwar war aber sichtlich nicht begeistert von meiner Entscheidung. "Nun gut. Wollen sie nochmal zu einer Schwangerschaftaberatung?" Ich schüttelte den Kopf. Das wäre nur vergeudete Zeit. "Und wie hatten sie vorgesehen die Abtreibung ablaufen zu lassen? Stationär oder Ambulant?" "So dass ich schnellstmöglich wieder auf Arbeit kann." Er tippte etwas in den Computer und suchte etwas in den Akten. "Dann denke ich dass ambulat die bessere Variante ist. Wollen Sie einen bestimmen Termin." Ich schüttelte mit dem Kopf. "Ich passe mich an. Sagen sie mir einen Termin und ich werde da sein." Er war überrascht nahm es jedoch schnell zur Kenntnis. "Nächste Woche Freitag um 10 Uhr. Das wäre der nächste Termin den ich ihnen anbieten kann." "Ich werde da sein." Entschlossen stand ich auf und hielt ihm die Hand hin. "Bis nächste Woche Frau Matuszek. Alles Gute bis dahin." Dankend nickte ich und verließ die Praxis

Łukasz P.O.V

Das Training war vorbei. Ich saß im Auto in Richtung Hörde. Wie eigentlich immer die letzten zwei Wochen war ich ausgelaugt und schlapp. Kämpfte dafür um so mehr im Training um mich zu beweisen. Es klappte. Letzte Woche wurde ich sogar eingewechselt. Die Chancen standen gut am nächsten Spieltag die vollen 90 Minuten auf dem Platz stehen zu dürfen. Wenigstens klappte das berufliche. Dafür war rein gar nichts privat zu holen. Ania sah ich höchstens mal in Brackel. Wir unterhielten uns kurz und dann war auch wieder gut. Ich war mir nicht mal sicher ob wir noch ein Paar waren. Jeglicher Körperkontakt blieb aus. Keine Berührung. Kein Kuss. Nichts. Wenn Ania mal einen guten Tag hatte schenkte sie mir mal ein Lächeln. Mehr aber auch nicht.

Es klingelte. Ich schaltete Freisprechanlage ein und wartete auf eine Meldung.

Łukasz:"Piszczek!"
Jakub:"Błaszczykowski. Mensch klingst du ernst.!"
Łukasz:"Das ist doch kein Problem oder? Ich dachte die Italiener sind auch temperamentvoll."
Jakub:" Aber nur in ernsten Situationen. Sonst sind sie mehr als herzlich. Du müsstest doch auch jeden Grund zur Freude haben. Du und Ania seit endlich wieder ein Paar."
Ironisch lachte ich auf
Łukasz:"Mensch. Du bist ja auf dem neusten Stand. Respekt."
Jakub:"Was ist denn jetzt schon wieder?"
Łukasz:"Was jetzt schon wieder ist. Das kann ich dir sagen. Ania ist schwanger."
Jakub:"Ania ist schwanger? Agata!! Ania ist schwanger!"
Łukasz:"Nicht mehr lang."
Jakub:"Wie nicht mehr lang? Ist sie denn schon so weit?"
Łukasz:"Ania möchte abtreiben."
Jakub:"Abtreiben. Du machst Witze."
Łukasz:"Wäre ein ziemlich schlechter Witz findest du nicht?"
Jakub:"Irgendwie schon. Und jetzt?"
Łukasz:"Naja. Ich war anfangs auch nicht begeistert. Hab auch bei den Jungs noch großschnauzig geplärt dass das noch lange dauert. Tja ein Tag später hat mich dann die Nachricht erreicht."
Jakub:"Stehst du wenigstens hinter ihr?"
Łukasz:"Und du fragst mich ob ich Witze mache? Wie kann ich denn dahinter stehen? Sie will unser Kind töten. Das kann ich doch nicht zulassen"
Jakub:" Ich verstehe dich ja aber denk doch bitte auch an Ania. Sie wird schon ihre Gründe haben. Und außerdem liebst du sie doch."
Łukasz:"Trotzdem habe ich da kein Verständnis für."
Jakub:"Du bist so stur?"
Łukasz:"Ach bin ich das? Du bist auch nicht gerade besser."
Jakub:"Ich bin aber auch nicht in dieser Situation. Denk doch mal nach. Es muss doch auch schwer für Ania sein. Ich meine sie trägt das Kind in sich. An ihr wird das auch nicht spurlos vorbei gehen. So schätze ich sie auch nicht ein" Łukasz:"Hättest du gedacht dass die antreibt?"
Jakub:" Nein."
Łukasz:"Siehst du."
Jakub:"Denk doch mal drüber nach. Sie wird ihre Gründe haben. Geh zu ihr. Sag dass du für sie da bist. Vielleicht überlegt sie es sich nochmal. Ihr liebt euch doch."
Łukasz:".."
Jakub:"Łukasz?"
Łukasz:"Jaja. Ich fahr ja schon zu ihr. Meine Güte."
Jakub:"Na geht doch. Und bleib ruhig."
Łukasz:"Ich bin die Ruhe selbst."
Jakub:" Das halte ich für ein Gerücht aber wenn du das sagst. Ich wünsche dir viel Glück Kumpel. Melde dich!"
Łukasz:"Danke. Sag deinen Mädels liebe Grüße."
Jakub:"ŁUKASZ!!! Oliwia. Entschuldige"
Łukasz:" Kein Problem. Ich kenne das ja. Wir hören uns. Bis bald."

Ab da an war es wieder still. Ich raffte mich wirklich auf und wendete um zu Ania nach Körne zu fahren. Jakub hatte recht. Ich musste für sie da sind. Anders würde es nicht gehen.

Ich entschuldige mich dass so lang nichts kam. Leider finde ich aber kurz vor Notenschluss kaum noch Zeit zum schreiben.
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MP26

Ona i On (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt